Markus Lanz blickte am Donnerstagabend auf seinen Teller – und fragte sich: Ist das gesund? Für uns und für den Planeten? In der ZDF-Talksendung ging es ums Fleisch. Wie viel dürfen wir uns in Zeiten der Klimakrise noch leisten?
Es war nicht die grüne Spitzenpolitikerin und auch nicht der prominente TV-Koch, der die größte Aufmerksamkeit der Runde auf sich zog – stattdessen drehte sich das Gespräch um die Ausführungen des veganen Supermarktketten-Betreibern Bredack.
Bredack stellte der neben ihm sitzenden Fleischerin Dhem, die eigentlich in die Sendung gekommen war, um das Image ihrer Branche aufzubessern, ein desaströses Zeugnis aus. Im Zentrum stand Bredacks Prognose: "Wenn wir bis 2050 alle Veganer werden, was jetzt utopisch ist, würden wir zwei Drittel des CO2-Ausstoßes eliminieren können."
Schließlich gingen rund ein Viertel der CO2-Emissionen auf die Landwirtschaft zurück – und ein Großteil davon stamme aus der Viehhaltung. Eine Einschätzung, die der Weltklimarat ganz ähnlich sieht.
Bredack rechnete in der Folge die Klimabilanz von einzelnen Produkten vor: "Butter hat 28 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Butter. Mal im Vergleich: Bei den Schweinen liegen wir bei 3,8 Kilogramm. Und wenn man deutsches Rindfleisch nimmt, dann liegt man bei so 20 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Fleisch."
Das gute deutsche Kilo Kartoffeln hinterlasse hingegen 0,6 Kilogramm CO2 auf dem Erdball. Das müsse man sich, so Bredack, erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Dhem schaute den veganen Rechenmeister derart kalt an, als wäre er ein Schwein in einer ihrer Schlachtereien.
Die Fleischer-Präsidentin erklärte, ihre Industrie setze sich dafür ein, stets das ganze Tier zu verarbeiten und beim Umbau der eigenen Industrie vom Gesetzgeber behindert zu werden. Die Klimakrise könne nicht allein auf der Lebensmittelindustrie abgewälzt werden.
Dhem erinnerte an die Arbeitsplätze in der Landwirtschaft: "Wir sind gerade dabei, die Autoindustrie total kaputtzumachen. Wenn wir das mit unserem Ernährungssektor so weiter betreiben, dann haben wir auch da ein Problem."
TV-Koch Mälzer hing hingegen an Bredacks Lippen: "Ich fühle mich wahnsinnig dumm, dass ich noch nicht die Entscheidung getroffen habe, Veganer zu werden." Der vegane Supermarktbetreiber Bredack dürfte sich freuen.
(pb)
Grizzly
Und: Es soll jeder vegan leben, der vegan leben möchte! Und ich habe auch Respekt vor den Leuten die das wirklich
konsequent durchziehen. Aber ich habe kein Respekt davor, wenn Veganer oder Vegetarier versuchen andere Leute zu missionieren. Und wenn sie merken, dass es die Leute nicht wollen, fangen sie an zu haten. Sry, aber dat geht gar nicht!!
Ingrid Götzken
Ich esse wenig Fleisch, mehr Fisch, aber grundsätzlich kein Billigfleisch. Ich habe Glück, dass hier noch ein Bauer vorbei kommt und seine Produkte verkauft, er arbeitet mit einem Metzger zusammen der die Wurst macht und bei ihm kann man Fleisch bestellen. Seine Tiere haben ein gutes Leben und werden schmerzfrei getötet, wer das nicht hat, der sollte bei einem guten Metzger kaufen, nicht im Supermarkt.