Dieses Gerät war der Gamechanger, den wir gebraucht haben. Plötzlich nicht mehr angewiesen auf die Milde der Eltern, auch mal den häuslichen Computer benutzen zu dürfen. So simpel, so gut.
Wenn ich an den ersten Strandurlaub denke, kommen folgende drei Erinnerungen zurück:
1. Wasser kann salzig sein
2. Verdammt, brennt das in den Augen
3. Wenn Sand in das Gameboy-Spiel kommt, hast du verloren
Bis zum Game Boy Advance SP, war folgende Situationen der absolute Spaßkiller:
- Schatten fällt auf den Bildschirm (man sieht fast nichts)
- Tunnelfahrt (auf dem Weg in den Urlaub Problem Nr. 1)
- Mama kommt ins Zimmer gestürmt und schaltet das Licht aus, weil man vor 2 Stunden schon gesagt hat "Nur noch 5 Minuten" (man sieht kurz nichts, spielt dann mit Taschenlampe unter der Bettdecke weiter)
Erst der Game Boy Advance SP sollte all das ändern.
Nichts war krasser, als das Glücksgefühl, wenn man endlich erfolgreich verlinkt war.
1999 erscheinen in Deutschland die rote und die blaue Edition von Pokémon für den Game Boy Color. Soweit ich mich erinnere, gab es jahrelang nichts, was ähnlich unsere Freizeit bestimmt hat (abgesehen von der WM 2002 in Südkorea vielleicht). Immer neue Editionen, Cheats, Pokémon, Pokémon, die man nur über ein Linkkabel bekam und Items, die man Stundenlang suchte. Ich glaube, ich war nicht der einzige, der seine Eltern zur Verzweiflung trieb, weil er im Sommer lieber drinnen (weil draußen Sonne) saß und Pokémon gezockt hat, statt ins Schwimmbad zu fahren.
"Super Mario Land" und "Super Mario Land 2" sind wahrscheinlich neben Pokémon die beliebtesten und bekanntesten Game-Boy-Spiele. Der schlimmste Moment, und ich wiederhole es: DER SCHLIMMSTE MOMENT, den man beim Game Boy spielen haben konnte, war der, wenn die Batterien leergegangen sind. Denn bei "Super Mario Land" gab es sowas wie zwischenspeichern nicht. Die absolute Katastrophe!
Ich hatte ihn nie. Ich wollte ihn lange haben. Aber an diesem Punkt der technologischen Entwicklung steckte ich mein Taschengeld dann letzten Endes in einen iPod – obwohl ich ihn auch gerne besessen hätte: Den Nintendo DS.
Wir hatten zum ersten Mal ein Gerät in der Hand, das einen guten, funktionierenden Touchscreen hatte. Wenn man jetzt ganz weit ausholen will (und das will ich natürlich), dann könnte man sagen: Zuerst der Nintendo DS, dann das iPhone 3G – und der Rest ist Geschichte.