
Nutzer etwa von Samsung - oder Huawei-Handys seien im Zweifel nicht oder zu spät gewarnt worden, heißt es nun.Bild: imago images / U. J. Alexander
Digital
24.07.2020, 06:2624.07.2020, 06:26
Die Corona-Warn-App hat nach einem
"Bild"-Bericht auf Millionen Smartphones mit Android-Betriebssystem
wochenlang nur schlecht oder gar nicht funktioniert. Nutzer etwa von
Samsung - oder Huawei-Handys seien im Zweifel nicht
oder zu spät gewarnt worden, berichtete die Zeitung. Grund sei, dass sich auf Smartphones mit Android-Betriebssystem die
notwendige stetige Hintergrundaktualisierung der App bislang
automatisch ausstellte, solange diese nicht geöffnet war. Das sollte
Akku-Strom sparen.
Ein Sprecher der Softwarefirma SAP , die die App
mitentwickelt hatte, sagte der Zeitung: "Es gab in der Tat ein
Problem mit früheren Versionen der Corona-Warn-App in Sachen
Hintergrundaktualisierung auf Android-Geräten." Auch das Robert
Koch-Institut, das die App herausgibt, sagte der Zeitung: "Der
automatische Abgleich im Hintergrund wurde von einem Teil von
Android-Smartphones unterbunden."
Gesundheitsministerium: App habe "zu jeder Zeit" funktioniert
Das Gesundheitsministerium erklärte am Abend, das Problem sei
seit längerem bekannt und auch Thema in den Fragen-und-Antworten
(FAQ) der App. Dort sei erklärt, wie sich die
Hintergrundaktualisierung aktivieren lasse. Zugleich betonte die
Behörde, dass die App "zu jeder Zeit" funktioniert habe. Bestimmte
Android-Geräte hätten aber verhindert, dass Apps dauerhaft im
Hintergrund laufen. "Das gilt nicht nur für die Corona-Warn-App,
sondern für alle Apps auf diesen Smartphones." Die Warn-App tausche
aber auch ohne diese Hintergrundaktualisierung anonyme Codes mit
anderen Smartphones aus.
Mit der neuen Version, die Mittwoch erschienen sei, "ist das
Problem behoben", erklärte das Ministerium. Nutzer müssten die App
nach dem Update einmal kurz öffnen, in die Einstellungen gehen und
die "priorisierte Hintergrundaktivität" aktivieren.
Die App soll helfen, Infektionsketten nachzuverfolgen und zu
unterbrechen. Außerdem kann sie dazu beitragen, dass Menschen nach
einem Coronavirus-Test möglichst schnell ihr Testergebnis digital
erhalten und über die App anonym mögliche Kontaktpersonen warnen
können, wenn diese auch die App installiert haben.
Professor Hannes Federrath, Präsident der Gesellschaft für
Informatik, sprach gegenüber der "Bild"-Zeitung von einem sehr
ärgerlichen Fehler, der "gefährlich für die Gesundheit" der
Verbraucher sein könnte. Auch er sieht die Schuld bei den
Smartphone-Herstellern.
(hau/dpa)