Zuckerberg am Dienstag in San Jose. Bild: www.imago-images.de
Digital
01.05.2019, 08:3901.05.2019, 12:24
Alles neu macht der Mai: Facebook-Chef Mark Zuckerberg
verspricht nach den Daten-Skandalen der vergangenen Monate, den
Schutz der Privatsphäre in den Mittelpunkt des Online-Netzwerks zu
stellen.
- "Die Zukunft ist privat", verkündete Zuckerberg auf der Entwicklerkonferenz F8 im kalifornischen San Jose am Dienstag. "Privatsphäre gibt uns die Freiheit, wir selbst zu sein."
- Insbesondere mit der zunehmenden globalen Vernetzung würden solche Rückzugsräume besonders wichtig.
Auf der Konferenz sagte Zuckerberg, er verstehe, dass viele nicht glaubten, dass Facebook es ernst meine. "Wir haben derzeit nicht
die beste Reputation, was den Schutz der Privatsphäre angeht, um es
freundlich zu formulieren", sagte er. Aber Facebook habe in der
Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt, dass das
Online-Netzwerk sich verändern könne.
Eine Zusammenfassung in 13 Minuten gibt es hier:
WhatsApp und Messenger sollen wichtiger werden
Ein zentrales Element der neuen Strategie sind Facebooks Dienste WhatsApp und der Facebook Messenger. Hier will
Zuckerberg stärker die Kommunikation der Nutzer mit Freunden und
Familie organisieren. Auch der Messenger wird nun auf
Komplett-Verschlüsselung umgestellt.
WhatsApp, der andere Chatdienst von Facebook, hat bereits seit
langem die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der
grundsätzlich nur Absender und Empfänger die Inhalte sehen können.
Beim Messenger verzichtete Facebook darauf - unter anderem, um die
Plattform besser für die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren
Kunden öffnen zu können, wie es hieß. Für die Übermittlung
vertraulicher Informationen konnte man aber bereits in einen
abgesicherten Modus gehen.
Mit einer neuen Funktion sollen Nutzer auch Freunde im Messenger
einladen können, sich gemeinsam ein Video anzusehen. Das könnten
eigene Videos, Clips aus dem Internet oder auch auf der Plattform
verfügbare TV-Sendungen sein, hieß es am Dienstag. Der Messenger soll
in diesem Jahr auch mit einer eigenen Desktop-App auf Windows- und
Mac-Computern nutzbar werden.
Der Messenger hat nach aktuellen Zahlen 1.3 Milliarden aktive Nutzer im Monat, 410 Millionen davon verwenden auch den Videochat auf der Plattform. Zwischen Unternehmen und ihren Kunden würden 20 Milliarden Nachrichten pro Monat verschickt. Ein zentraler Konkurrent ist iMessage von Apple, das bisher allerdings nur auf Geräten des iPhone-Konzerns läuft.
In Facebooks Haupt-App wird die Gruppen-Funktion stärker
hervorgehoben, in der sich Nutzer nach Interessen vernetzen können.
Die im vergangenen Jahr vorgestellt Facebook-Datingplattform soll in
diesem Jahr nach dem Start in Lateinamerika auch in den USA
eingeführt werden.
Das Online-Netzwerk will unterdessen sein Videotelefonie-Gerät-Portal nach dem Start in den USA auch international auf den Markt
bringen. Im Juni soll Kanada den Anfang machen, Europa folge im
späteren Jahresverlauf – einzelne Länder nennt Facebook dabei vorerst
nicht.
(pb/dpa)
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