Nach langen Jahren der FIFA-Dominanz dürfen wir uns endlich wieder auf einen spannenden Zweikampf der Fußball-Simulationen freuen. Konami hat viel Geld investiert, um dem Platzhirsch FIFA von EA Sports den Rang streitig zu machen. Der japanische Game-Hersteller hat sich sogar exklusiv die Namensrechte von Juventus Turin gesichert, sodass der italienische Rekordmeister in FIFA 20 wegen fehlender Lizenz Piemonte Calcio heißt.
Wer das Game schon mal kostenlos anspielen will, kann sich seit dem 30. Juli die Testversion herunterladen. Die Demo für Playstation 4 ist bereits im Playstation Store und die Version für die Xbox One ist im Microsoft Store erhältlich. Die PC-Demo ist via Steam verfügbar.
Die Demoversion beinhaltet 14 Mannschaften, unter anderem die fünf europäischen Top-Teams FC Barcelona, Juventus Turin, Manchester United, Arsenal London und FC Bayern München sowie einige südamerikanische Klubs.
Die Demo zu PES 2020 findet ihr im Playstation Store in der Kategorie "Kostenlos". Sie ist 5,3 Gigabyte groß, über 6.000 Zocker haben sie bereits mit durchschnittlich viereinhalb von fünf Sternen bewertet.
Wir starten mit einer Partie Bayern München gegen Juventus Turin. Das Teammanagement ist leider etwas kompliziert und nicht so leicht zu navigieren. Bei unserem Test führt das dazu, dass wir versehentlich Jérôme Boateng auf der Linksverteidigerposition aufstellen, obwohl wir ihn eigentlich durch den spanischen Neuzugang Lucas Hernandez ersetzen wollten. Kann aber auch an unserer eigenen Unfähigkeit liegen.
Die Stimmung in der virtuellen Allianz Arena ist gut, die Zuschauer sind liebevoll animiert, beim Einlaufen der Teams ertönt die Bayern-Hymne "Stern des Südens". Die Atmosphäre stimmt und ist vielleicht sogar besser als in der echten Arena.
Anpfiff. Das Gameplay ist sehr angenehm, die Spielzüge fühlen sich realistisch und wenig hektisch an. Auch die von der KI gesteuerten Spieler im Team beweisen gutes Timing und sind aufmerksam. Besonders in der Defensive ist das Handling der Spieler hervorragend, Konami hält also sein Versprechen, in PES 2020 die Verteidigung bedeutend zu verbessern. Auch die Animationen von Klärungsaktionen sind gelungen.
In der Offensive ist die größte Neuerung das sogenannte "Finesse Dribble", eine fortschrittliche Technik, mit der die Spieler sich mit außergewöhnlicher Beweglichkeit durch Verteidiger schlängeln können.
Das Feature hat Konami in enger Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Barcelona-Star Andrés Iniesta entwickelt. Es soll technisch versierte Spieler befähigen, ihre Fähigkeiten und räumliches Vorstellungsvermögen einzusetzen, um die Konkurrenz zu überlisten.
Diese Funktion haben wir in der Demo natürlich mit dem Meister des Dribblings, Lionel Messi, in zwei weiteren Partien Barcelona gegen Arsenal ausprobiert. Wenn man im Dribbling die Taste R2 gedrückt hält, erscheint eine Art Kompassnadel unter dem Spieler, der den Ball führt. Die zeigt die Richtung an, in die man mit dem Ball laufen soll, damit das Dribbling am ehesten Erfolg verspricht.
Ehrlicherweise müssen wir aber sagen, dass das "Finesse Dribble" uns nicht so sehr überzeugt hat. Wenn man nämlich zu sehr darauf achtet, wohin die "Kompassnadel" unter dem angewählten Spieler zeigt, verliert man die Spielsituation komplett aus den Augen. Da sollte man sich eher auf seine eigene Intuition verlassen.
Um das Gameplay und den Langzeitspaß zu beurteilen, haben wir PES 2020 natürlich viel zu wenig gespielt. Aber die Demo verspricht auf jeden Fall, dass PES in diesem Jahr wieder ein ernsthafter FIFA-Konkurrent werden kann. Am Ende ist es wie immer eine Glaubensfrage, ob man im Geschäft nach FIFA oder PES greift.
Wer unsicher ist, welches der beiden Games gekauft werden oder unter dem Weihnachtsbaum liegen soll, dem raten wir nur, ausführlich beide Testversionen zu zocken. Die Demo von FIFA 20 soll aber erst im September erscheinen, also kurz vorm Release der Vollversion.
(as)