Kommenden Donnerstag startet die Gamescom. Auf der weltweit größten Videospielmesse können Gamerinnen und Gamer künftig erscheinende Spiele testen, Fotos mit Youtube-Stars knipsen oder Goodiebags abgreifen. In diesem Jahr läuft es jedoch ein wenig anders, die Messe wird nun ausschließlich digital verlaufen. Coronabedingt.
Statt also übers Kölner Messegelände zu flanieren, sitzen Gamingbegeisterte nun vor ihren Laptops. Passend zum Motiv also. Der Geschäftsführer des Branchenverbands game sowie Gamescom-Veranstalter, Felix Falk, sagte dazu der Nachrichtenagentur dpa:
Wer die Gamescom bereits besuchte, weiß, wie voll die Messe stets war. Im vergangenen Jahr erschienen über 370.000 Besucher. Oft waren die Stände so überlaufen, dass Interessenten mehrere Stunden warten mussten. Das fällt wohl weg. Tickets müssen ebenso wenig gelöst werden.
Anstelle dessen registrieren sich Besucher auf dem Portal "Gamescom Now", um Zugang zu sämtlichen Inhalten, Ankündigungen von Entwicklern, Publishern und Partnern sowie Interviews und Live-Demos zu bekommen. Von Donnerstag bis Sonntag können Gamer also ihrem liebsten Hobby frönen. Mittwochabend gibt es eine Auftakt-Veranstaltung, ein kleiner Vorgeschmack.
Auch über Twitter soll es Angebote geben, um das Videospiel-Event zu unterstützen. Der Verantwortliche für Gaming-Kooperationen auf der Kurznachrichtenplattform, Rishi Chadha, sagt dazu im Gespräch mit "Giga":
Ursprünglich plante Veranstalter Falk, die Messe wie gewohnt in Köln stattfinden zu lassen. Entsprechend musste er in wenigen Monaten ein völlig neues Event auf die Beine stellen. Mit Erfolg. Weit mehr als 300 Partner habe er für das Online-Spektakel gewinnen können. Auch prominente Konzerne wie Blizzard ("World of Warcraft") sowie Activision ("Call of Duty") sagten laut Falk zu.
Für Gamingfans könnte die Gamescom wieder ein Fest werden. Kein Wunder, Titel wie der Rollenspiel-Shooter "Cyberpunk 2077" oder die Fußballsimulation "Fifa 21" erscheinen in wenigen Monaten. Doch auch sogenannte Serious Games, also Spiele, die ernste Inhalte vermitteln, oder auch Lernangebote sind Teil des Programms.
Auch die neue Konsolengeneration mit der Playstation 5 sowie der Xbox Series X steht in den Startlöchern. Ob es zu diesen neue Infos geben wird, ist bisher jedoch nicht bekannt. Bisher wissen wir nur, dass die Konsolen technisch gleichauf liegen. Gute Grafik, große Festplatten, alles wie gehabt.
Frisöre, Fitnessstudios, Kinos: die Corona-Pandemie schadete vielen Unternehmen. Bei der Gamingindustrie sie es anders aus: "Die Gaming-Industrie zählt ganz klar zu den Gewinnern der Krise", sagt der Chef des Digitalverbands Bitkom, Olaf May, im Gespräch mit der dpa. Die Nutzungszahlen seien in Zeiten geschlossener Büros, Schulen und Universitäten gestiegen. Viele betonten sogar, dass Videospiele ihnen durch die Krise geholfen haben, ergänzt May.
Twitter-Koordinator Rishi schlägt bei "Giga" ähnliche Töne an:
Gaming wurde in diesen Zeiten für viele Menschen ein Stückchen zugänglicher. Die digitale Gamescom könnte dazu einen Beitrag leisten. Wer Interesse hat, kann sich hier das Programm anschauen.
(tkr/mit Material von dpa)