Google gilt als Datenkrake schlechthin. Informationen über besuchte Orte, angesehene Webseiten oder meistgenutzte Apps werden von dem Konzern erfasst und festgehalten. Logisch, ohne sie würden etwa die Suche und personalisierte Werbung nicht wirklich funktionieren und davon ist Google bekanntlich abhängig.
Denn auch wenn der Konzern regelmäßig betont, verantwortungsbewusst mit den erfassten Daten umzugehen, werden sie trotzdem nicht automatisch gelöscht. Erst 2019 führte Google überhaupt eine Löschfunktion ein. Nach 3 oder 18 Monaten verschwinden die Daten - vorausgesetzt der Nutzer stellt das selbst ein. Datenschutz und Freiwilligkeit harmonieren jedoch nur selten. Diesen Umstand möchte Google ab sofort umgehen. Und das ist nicht der einzige Schritt in Richtung Datenschutz. Leider ist bei so manchen viel Luft nach oben.
Google kündigte kürzlich erhebliche Datenschutzverbesserungen an. So werden Nutzerdaten, darunter der Standortverlauf oder die Web- und App-Aktivitäten, künftig standartmäßig nach 18 Monaten gelöscht. Auch für Youtube soll diese Funktion gelten. Jedoch liegt da das Zeitfenster bei 36 Monaten. Hinsichtlich der Vorwürfe zum Datenschutz, scheint das aber mehr wie ein Feigenblatt, denn mal ehrlich: Weißt du, was du vor drei Jahren geschaut oder wo du dich heute vor einem Jahr aufgehalten hast?
Übrigens: Die Funktion gilt nur für Neukunden. Solltest du länger dabei sein, musst du weiterhin selbst einstellen, dass deine Daten nach drei oder 18 Monaten gelöscht werden. Dafür wählst du in deinem Google-Konto "Konto verwalten" aus, dann gehst du auf den Reiter "Daten und Personalisierung", darauf auf "Web- und App-Aktivitäten" und dort findest du die Option "Automatisch löschen". In der Zeit ließe sich wohl auch eine eigene Suchmaschine programmieren.
Googles Inkognito-Modus bietet Nutzerinnen und Nutzern ein gewisses Maß an Privatsphäre. Wer etwa sein Gerät mit mehreren Nutzern teilt, konnte damit dafür sorgen, dass der Browser Internetverlauf, Cookies, Downloads sowie Anmeldedaten nicht speichert.
Um in den Modus zu kommen, mussten Nutzer bisher händisch über den Reiter neben dem Profil ein neues Inkognito-Fenster öffnen. Wer den Modus nur gelegentlich nutzte, wird wohl regelmäßig googeln müssen, wie man ihn öffnet. Der Zugang soll nun erleichtert werden. Künftig reicht ein langer Druck auf das eigene Profilbild. Solltest du an einem Rechner arbeiten, ist das übrigens eine nützliche Option, um deine eigenen oder auch geschäftliche Daten zu schützen.
Facebook, Amazon, Ebay: Beinahe auf jeder Website braucht es ein Profil mitsamt Passwort, um auf Inhalte zugreifen zu können. Das bedeutet auch, dass wir uns einiges merken müssen. Gerade verantwortungsbewusste Nutzer denken sich eine Vielzahl an Passwörtern aus. Wird eines geknackt, ist der Schaden nämlich bedeutend geringer. Es gibt also viel zu vergessen. Deshalb bietet Google Chrome die Funktion, Passwörter in eurem Google-Konto anzulegen. Diese Option wird nun erweitert.
Um herauszufinden, ob du von einem Angriff betroffen bist, kannst du demnächst mittels Googles Passwortcheck prüfen, ob du einer Datenpanne zum Opfer gefallen bist. Praktisch.
Übrigens: So sinnvoll es auch scheint, Passwörter anzulegen, birgt es auch ein paar Gefahren. Denn wer sich Zugriff zu eurem Konto verschafft, bekommt ihn auch für alle anderen Seiten. Deshalb solltet ihr euch immer abmelden, sofern euer Gerät auch von anderen Personen genutzt wird.
(tkr)