Batman hat keine Superkräfte und kann nicht fliegen, aber er kämpft – wie die meisten Helden – gegen das Böse. Und das schon seit den 1939: Am Samstag feierte der "Dunkle Ritter" seinen 80. Geburtstag. In dem Heftchen "Detective Comics #27" hatte der düstere Held am 30. März 1939 seinen ersten Auftritt.
Doch bevor die Idee zu Batman geboren wurde, war 1938 ein bunter Superman in blauen Spandexhosen mit rotem Cape der große Hit. Das spornte die Comicwelt an. Ein neuer Superheld sollte auf Supermans Erfolgswelle mitfliegen.
Der Cartoon-Zeichner Bob Kane hatte den Fledermaus-Mann im Auftrag von National Comics, später DC Comics, gemeinsam mit dem Autor Bill Finger geschaffen. Kane siedelte Batman in der düsteren Metropole Gotham City an. Hinter der schwarzen Maske verbirgt sich der Multimillionär Bruce Wayne, der als Kind die Ermordung seiner Eltern mit ansehen musste und sein Leben deswegen der Bekämpfung des Verbrechens widmete.
Sein Kostüm war schwarz-grau, dazu ein Waffengürtel, Handschuhe und gezackte Flügel. Nach Kanes eigenen Angaben inspirierte ihn unter anderem die Zeichnung eines Flugapparats von Leonardo da Vinci, Elemente aus Filmen und Groschenromanen wie Zorro und Phantom flossen ein. Das Fledermaus-Symbol auf Batmans Brust war anfangs nur schwarz, erst 1964 kam der gelbe Hintergrund für das heute typische ovale Logo dazu.
Im Laufe der Jahre bekam Batman Verstärkung, mit dem jungen Begleiter Robin, Batgirl und technisch modernsten Batmobilen. Natürlich wuchs auch die Zahl der Super-Schurken. Bruce Wayne musste sich mit Figuren wie dem Joker, Pinguin, Catwoman oder dem Riddler herumschlagen.
Als Kane im Jahr 2015 posthum mit einem Stern auf Hollywoods "Walk of Fame" geehrt wurde, war Regisseur Zack Snyder ("Batman v Superman: Dawn of Justice") unter den Gästen. Er habe der Welt ein "unglaubliches Geschenk" hinterlassen, sagte Snyder. Mit Batman habe Kane ein Figur geschaffen, die viele Menschen in aller Welt berühre. Der Cartoon-Held sei ein normaler Mensch, ohne besondere Kräfte. Das mache ihn so beliebt.
Comics, TV-Serien, Filme, Spielzeuge und Computer-Spiele machten die Figur weltbekannt. Das Guinness Buch der Rekorde würdigte Batman als Comicbuch-Helden mit den meisten Spielfilmauftritten. 1943 und 1949 gab es zunächst zwei Movie-Serials, das waren damals kurze Kino-Vorfilme mit einer Dauer von rund 30 Minuten. Zwischen 1966 und 2012 wurde Batman in acht weiteren Live-Action-Verfilmungen von Schauspielern dargestellt.
Lewis Wilson spielte 1943 die Hauptrolle in "Batman und Robin". Das 15-teilige Movie-Serial stammte von Regisseur Lambert Hillyer.
Auch 1949 gab es ein sogenanntes Movie-Serial "Batman und Robin". Hier schlüpfte Robert Lowery in 15 Episoden in die Rolle des Fledermausmanns. Regie führte Spencer Gordon Bennet.
Der erste Batman-Spielfilm von Regisseur Leslie H. Martinson stammt aus dem Jahr 1966. 1972 erhielt Martinson den "Golden Gryphon" für den Film. In Deutschland hieß der 60er-Jahre-Streifen "Batman hält die Welt in Atem".
Unter Tim Burtons Regie mit Keaton in der Hauptrolle enstanden "Batman" und "Batmans Rückkehr". Jack Nicholson mimte den teuflisch grinsenden Bösewicht. Kim Basinger spielte Vicki Vale, eine fiktive Figur, die immer mal wieder in den Heften von DC Comics auftauchte, üblicherweise in Verbindung mit dem Fledermausmann.
Der Film "Batman Forever" von Regisseur Joel Schumacher startete am 3. August 1995 in den deutschen Kinos und war mit großen Stars besetzt: Neben Val Kilmer als Batman standen Tommy Lee Jones (Two-Face), Jim Carrey (Riddler), Nicole Kidman (Dr. Chase Meridian) und Drew Barrymore (Sugar) vor der Kamera.
Nicht jede Darstellung glückte. Nie mehr einen Gummianzug mit falschen Brustwarzen tragen, das schwor sich George Clooney 1997 nach "Batman & Robin" unter der Regie von Joel Schumacher.
In Christopher Nolans Batman-Trilogie ("Batman Begins", "The Dark Knight", "The Dark Knight Rises") glänzte Christian Bale als Protagonist. In "The Dark Knight" lieferte Heath Ledger mit gruseliger Clown-Grimasse als Joker eine legendäre Performance ab.
Auch Ben Affleck war schon dreimal Batman. Zweimal 2016 in "Batman vs. Superman: Dawn of Justice" sowie "Suicide Squad" und 2017 in "Justice League" – allesamt Filme, in denen sich mehrere Superhelden aus dem DC Universum begegnen.
Dann soll der nächste "Batman"-Film unter der Regie von Matt Reeves ("Planet der Affen") in die Kinos kommen. Zeitweise war Ben Affleck für die Hauptrolle vorgesehen, doch Reeves sei nun auf der Suche nach einem neuen, jüngeren Darsteller, wie das Kinoportal "Deadline.com" im Januar berichtete. Auch mit achtzig Jahren bleibt der Superheld Batman ewig jung.
(as/mit dpa)