
Viel wissen wir noch nicht über die Pandemie, die sich gerade in der Welt ausbreitet.Bild: getty images / Taechit Taechamanodom
Gesundheit & Psyche
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Das Coronavirus hat auf der ganzen Welt Opfer gekostet. Viele Länder haben die Gefahr zu spät erkannt, doch mittlerweile arbeitet die Wissenschaft mit Hochdruck an neuen Erkenntnissen über das neuartige Coronavirus.
Bei der neuen Lungenkrankheit Covid-19 ist es
aus Expertensicht noch zu früh für gesicherte Aussagen über mögliche
Spätfolgen. Bei heftigeren Verläufen, etwa mit schwerem
Lungenversagen und langer Beatmungsdauer, seien aber durchaus
Restsymptome wie ein vermindertes Lungenvolumen zu erwarten, sagte
der Mediziner Sven Gläser vom Vivantes-Klinikum Neukölln.
Bei
Patienten mit leichteren Lungenentzündungen sei hingegen abgeleitet
von ähnlich verlaufenden anderen Lungenerkrankungen anzunehmen, dass
sie keine relevanten Folgen befürchten müssen.

Auch die Behandlung durch Beatmungsgeräte kann negative Folgen haben.bild: getty images / Taechit Taechamanodom
Anhand erster Erfahrungen sei anzunehmen, dass die überwiegende
Mehrzahl der Patienten ohne spürbare Einschränkungen nach Hause
entlassen werde, sagte auch der Präsident der Deutschen Gesellschaft
für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), Michael Pfeifer, der
Deutschen Presse-Agentur.
Belastbare Studien zu dem Thema fehlten
allerdings bisher, für Deutschland sei für Mai mit ersten Ergebnissen
zu rechnen. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) wird bisher
bei etwa zwei Prozent der Sars-CoV-2-Infizierten in Deutschland eine
Lungenentzündung beobachtet. Ein Teil der Patienten muss beatmet
werden, und dies oft über längere Zeit.
Arzt empfiehlt Kontrolle von Patienten nach Heilung
Die möglichen Folgen bei schweren Verläufen müssen in solchen
Fällen nicht allein auf das Virus zurückgehen, wie Gläser erklärte.
Auch die maschinelle Beatmung sei ein nicht vermeidbarer, aber
potenziell schädlicher Reiz für das Lungengewebe. Hinzu kämen teils
Komplikationen wie bakterielle Infektionen während der relativ langen
Zeit, die Covid-19-Patienten auf der Intensivstation liegen.
Gläser mahnt an, dass Patienten nach überstandener Erkrankung
kontrolliert werden sollten, um den Verlauf weiter im Auge zu
behalten. Momentan gebe es keine verbindlichen Empfehlungen zur
Nachverfolgung. Ein einheitlicher Standard sei nötig, idealerweise
mit systematischer Erfassung der Ergebnisse.
Um genesene Patienten systematisch nachzuverfolgen, liefen erste
Vorbereitungen, sagte Pfeifer von der DGP. Ein Teil der Patienten
werde nach einem schweren Verlauf eine Reha-Behandlung benötigen.
Hierzu würden aktuell Konzepte erstellt.
Drosten: "Patienten brauchen lange um sich zu erholen"
Der Virologe Christian Drosten hatte kürzlich im NDR-Podcast
gesagt, dass es Hinweise darauf gebe, "dass die Patienten in ihrem
Allgemeinzustand lange brauchen, um sich zu erholen".
Mehr als einen
Monat nach Krankenhausentlassung seien Patienten nach schweren
Verläufen noch allgemein geschwächt. Auch die Lungenfunktion scheine
nicht gut zu sein nach überstandener schwerer Infektion.
(dpa/vdv)