Eine Luftaufnahme eines Korallenriffs des Great Barrier reef.Bild: imago images / Imaginechina-Tuchong
Good News
26.10.2020, 11:3726.10.2020, 11:49
Meeresforscher haben zum ersten Mal seit 120
Jahren ein riesiges, freistehendes Korallenriff in Australiens
weltberühmtem Great Barrier Reef entdeckt. Das Riff sei mehr als 500
Meter hoch – und damit höher als das Empire State Building in New
York oder die Petronas Towers in Kuala Lumpur, teilte die Stiftung
Schmidt Ocean Institute am Montag mit. Wissenschaftler auf dem
Forschungsschiff "Falkor", das sich auf einer zwölfmonatigen Reise
zur Erforschung des Ozeans rund um Australien befinde, hätten das
Riff vor einer Woche entdeckt und bei einem live ins Internet
übertragenen Tauchgang am Sonntag erkundet, hieß es.
"Bestätigt, dass wir in unseren Ozeanen weiterhin unbekannte Strukturen finden"
Das Korallenriff sei an seiner Basis 1,5 Kilometer breit und
liege an seinem obersten Punkt 40 Meter unter der Meeresoberfläche.
In der Region seien zuvor seit dem späten 18. Jahrhundert sieben
freistehende Korallenriffe entdeckt und vermessen worden, so die
Stiftung.
"Diese unerwartete Entdeckung bestätigt, dass wir in unseren
Ozeanen weiterhin unbekannte Strukturen und neue Arten finden", sagte
Wendy Schmidt, Mitbegründerin des Schmidt Ocean Institute. "Unser
Wissen darüber, was sich im Ozean befindet, ist seit langem so
begrenzt. Dank neuer Technologien, die als unsere Augen, Ohren und
Hände in den Tiefen des Meeres wirken, haben wir die Fähigkeit zu
erkunden wie nie zuvor."
Das Great Barrier Reef ist das größte Riff der Welt und dehnt
sich auf einer Fläche von mehr als 344.000 Quadratkilometern aus – damit ist es größer als Italien. Es ist vor allem durch den
Klimawandel stark gefährdet: Die Vereinten Nationen haben in der
Vergangenheit gewarnt, dass 90 Prozent aller Korallen auf der Welt
absterben könnten, wenn die globalen Temperaturen um 1,5 Grad
steigen.
(vdv/dpa)