"Nächstes Jahr wird alles besser" ist ein gewagter Spruch, den man wohl schon am Ende von so manch bescheidenem Jahr gesagt haben dürfte. Eine derart gewagte Prognose wollen wir für 2025 deswegen gar nicht geben, auch wenn wir natürlich hoffen, dass die ein oder andere Sache besser läuft als es 2024 der Fall war.
Trotzdem gibt es bereits ein paar Dinge auf der Agenda, die uns mit Zuversicht ins Jahr 2025 blicken lassen. Und da Zuversicht aktuell ein rares Gut ist, möchten wir diese mit euch teilen. Happy New Year!
Kathrin Martens, Redakteurin News und Gesellschaft
Dass es überhaupt einen Jahrestag zur Befreiung vom Nationalsozialismus geben muss, ist an sich natürlich nichts Positives. Dass es sie schlussendlich gab, dafür bin ich wiederum sehr dankbar. 2025 jährt sich die Befreiung zum 80. Mal und deswegen sind im ganzen Land zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen geplant, um den Opfern des Holocaust und des Nationalsozialismus zu gedenken.
Das Jahr dürfte also von mehr Erinnerungskultur geprägt sein, als wir es sonst in unserem Alltag erfahren – und das kommt gerade genau richtig. Mit Blick auf die Bundestagswahl, die zweite Amtszeit des US-Präsidenten Donald Trump und den generellen Rechtsruck, der zurzeit in vielen Ländern spürbar ist, erscheint es gerade jetzt unglaublich wichtig, sich mit den Verbrechen der Nazis auseinanderzusetzen. Wir müssen gedenken, verinnerlichen – und dagegenhalten.
Darüber hinaus soll der 80. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 2025 in Berlin einmalig als gesetzlicher Feiertag begangen werden. Und darüber darf man sich in einem Bundesland mit sehr wenigen Feiertagen ja auch mal freuen.
Jannik Sauer, Redakteur News und Sport
Das aktuelle Motorenreglement der Formel 1 geht 2025 in seine letzte Saison, 2026 werden neue Autos gebaut und die Karten somit neu gemischt. Das ist fast schade, denn so eng wie in der abgelaufenen Saison war die Spitze des Fahrerfeldes lange nicht mehr zusammen: Es gab sieben verschiedene Sieger, erst drei Rennen vor Saisonende konnte sich Max Verstappen im Red Bull den Titel sichern.
2025 könnte nun noch spannender werden. Die Teams werden die Autos den Winter über weiter entwickeln und besser verstehen. F1-Experten wie Christian Menath oder Michael Schmidt gehen davon aus, dass das Feld noch enger zusammenrücken wird. Auf die Gefahr hin, es zu jinxen: Formel-1-Fans haben mit Blick auf 2025 viele Gründe, um zuversichtlich zu sein.
Anna von Stefenelli, News- und Politikredakteurin
Besser (zu) spät als nie: Lebensmittelverpackungen in der EU müssen ab Januar 2025 frei von schädlichen Weichmachern wie Bisphenol A (BPA) sein. Damit dürfen sie nicht mehr in Dosen, Flaschen und anderen Verpackungen enthalten sein.
Ihre potenziell schädliche Wirkung ist schon lange bekannt: Die Weichmacher stehen im Verdacht, der Fruchtbarkeit zu schaden, sie könnten für einen Rückgang der Spermienzahl bei Männern und für die Zunahme von angeborenen Missbildungen an den Genitalien verantwortlich sein.
Sind BPA und ähnliche Substanzen in Verpackungen von Lebensmitteln enthalten, besteht die Gefahr, dass sie in die Nahrung und so auch in den menschlichen Organismus gelangen. Zudem können sich Bispenole in der Umwelt anreichern, wo sie von Tieren und Pflanzen aufgenommen werden.
Bei diesem EU-Gesetz kann man also nur sagen: Gut, dass es jetzt in Kraft ist und sich in dieser Angelegenheit der Gesundheitsschutz endlich gegen Industrieinteressen durchgesetzt hat.
Lysander-Noel Liermann, Werkstudent
Nachdem zuletzt auch der Bundespräsident sein Go für die Bundestagswahl am 23. Februar gegeben hat, freue ich mich ernsthaft darauf, im Anschluss daran wieder eine Bundesregierung zu haben, die arbeitsfähig ist. Ich hoffe dabei auf eine Bundesregierung, die mutig und zukunftsweisend handelt, statt den Status Quo zu verwalten.
Während des Wahlkampfs werden jetzt einige Versprechen gemacht. Klar, eine Regierung hält nie alle davon. Ich hoffe trotzdem darauf, dass Politiker:innen ihre gesamte Energie darauf verwenden werden, gemeinsame Lösungen zu finden, statt auf gegenseitige Schuldzuweisungen. Denn einiges ist dringend: Massive Investitionen sind notwendig, Klimaschutz muss konsequent angegangen und die krasse soziale Ungleichheit muss endlich bekämpft werden.
Ich hoffe auf eine politische Landschaft, die wieder Hoffnung gibt und vor allem jungen Menschen aus der Vereinsamung hilft.
Swen Thissen, Chefredakteur
13 Fußball-Europameisterschaften gab es in der Geschichte, achtmal stand Deutschland im Finale. Und nicht nur deshalb freue ich mich auf das Turnier im Sommer. Denn auf die Fußballwelt wartet ein Fußballfest in der Schweiz. Für Fans aus Süddeutschland sind's kurze Wege, um vielleicht auch ein Spiel live zu sehen.
Und natürlich darf sich das DFB-Team auch Hoffnungen machen, sportlich gut abzuschneiden. Die Euphorie rund um die Fußballerinnen ist zurück, Neu-Bundestrainer Christian Wück hat die Chance, eine neue Ära zu prägen. Ob's für den Titel reicht? Who knows! Aber: Es gibt da ja noch eine offene Rechnung. Denn vergessen ist die 1:2-Endspielniederlage gegen England im Jahr 2022 noch nicht.
Nathalie Trappe, Volontärin Newsdesk
Erinnert ihr euch noch an die ewige Debatte um Gurken? Ihr wisst schon, die krummen Gurken, die wegen der bösen, bösen EU plötzlich auf den Ackern dieses Planeten verwahrlosen mussten – blöde Bürokratie, blöde EU, blöde Politik. Doch 2025 gibt es einen Lichtblick für alle, die allzu gerne den Sinn der Europäischen Union hinterfragen.
Denn ab 1. Januar haben alle neuen Smartphones, Kopfhörer, Tablets und Co. den gleichen Anschluss. EU-weit haben sich Hersteller auf den USB-C-Anschluss geeinigt, nur für Laptops gilt noch eine Übergangsfrist bis 2026.
Und auch wenn das banal klingt und vor allem für mich als Apple-Fanatikerin erstmal eine Umstellung ist: Ich freue mich auf USB-C. Nicht nur muss man sich nun bald keine mehr Sorgen machen, bei der nächsten Zugfahrt niemanden mit dem gleichen Kabel zu finden und im Flugmodus zu versauern. Auch in puncto Elektroschrott sind das gute Nachrichten. Und vielleicht bekommen wir ja doch noch einige Menschen von der EU überzeugt.