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Supermarkt: Diese Alltagsprodukte können das Krebs-Risiko bei Frauen erhöhen

Woman shopping for hair care products at the supermarket or beauty shop Female customer choosing a men s hair product from the supermarket shelf. Woman shopping for hair care products at the supermark ...
Shampoos, Seifen und viele andere alltägliche Produkte können vor allem bei Frauen krebserregend wirken.Bild: imago images / Zoonar
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"Ewige Chemikalien": Wie Alltagsprodukte das Krebs-Risiko für Frauen erhöhen können

20.09.2023, 07:2020.09.2023, 07:22
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"Ewige Chemikalien" sind in Shampoos, der Beschichtung von Pfannen oder auch Regen- und Outdoor-Jacken – und sie bergen ein großes Problem: Einmal in der Umwelt angekommen, werden sie kaum abgebaut – und können so etwa unsere Gesundheit gefährden. Dass sie die Funktion der Leber oder Schilddrüse beeinträchtigen und sogar Krebs auslösen können, wurde bereits seit Längerem von Forschenden vermutet.

Doch eine neue Studie, die kürzlich im Fachblatt "Journal of Exposure Science & Environmental Epidemiology" veröffentlicht wurde, zeigt nun: Vor allem für Frauen können die Chemikalien zum gesundheitlichen Risiko werden.

Für die Studie untersuchten Wissenschaftler:innen Blut- und Urinproben von mehr als 10.000 Personen der National Health and Nutrition Examination Survey. Dafür berücksichtigten sie auch, ob die Proband:innen mit den "ewigen Chemikalien" in Kontakt gekommen sind – und inwieweit das in Zusammenhang mit früheren Krebsdiagnosen steht.

Welche Rolle spielen ewige Chemikalien bei der Entstehung von Krebs?

Eine Untersuchung der Forschenden zeigt nämlich: Personen, die an Brust-, Eierstock-, Haut- oder Gebärmutterkrebs erkrankt sind oder waren, hatten höhere Werte der endokrinschädigenden Chemikalien im Blut, die unsere Hormone beeinflussen können.

29.06.2022, Venezuela, Caracas: Eine Frau spaziert im Regen und tr�gt einen gelben Regenmantel. Foto: Ariana Cubillos/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ewige Chemikalien lauern fast überall in unserem Alltag – zum Beispiel in Regenkleidung.Bild: dpa / Ariana Cubillos

Zwar könne auch mit diesem Befund nicht definitiv bewiesen werden, dass die Chemikalie zu der Krebsdiagnose geführt habe, aber es sei ein deutliches Zeichen dafür, dass sie eine tragende Rolle dabei spielen könnte. In einer Mitteilung zu der Studie erklären die Forschenden daher, dass diese Zusammenhänge weiter untersucht werden sollten.

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Die "ewigen Chemikalien" sind auch bekannt als PFAS. Diese Abkürzung steht für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Dabei handelt es sich um eine Gruppe mehrerer Tausend einzelner Chemikalien, die sich über lange Zeitspannen hinweg in Körper und Umwelt anreichern und kaum abgebaut werden können. Aus eben diesem Grund werden sie auch als "ewige Chemikalien" bezeichnet.

Durch Shampoo und Co.: Krebsrisiko bei Frauen steigt

In ihrer Studie kamen die Forschenden zu dem Schluss, dass sich das Risiko für Frauen verdoppelte, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, wenn sie speziellen PFAS-Verbindungen vermehrt ausgesetzt waren. Bei Männern konnte ein solcher Zusammenhang nicht nachgewiesen werden.

Grund dafür ist der Hauptautorin der Studie, Amber Cathey zufolge, dass die Chemikalien die Hormonfunktion bei Frauen zu stören scheinen. Damit könne ihr Risiko, an hormonbedingtem Krebs zu erkranken, steigen.

Frau am Kochen
Werden beschichtete Pfannen erhitzt, können giftige Dämpfe entstehen und so das Krebsrisiko erhöhen.Bild: iStockphoto / Choreograph

Das Problem: Auch wenn die Chemikalien Gesundheitsrisiken, allem voran für Frauen, bergen, könne man sich ihnen hierzulande kaum entziehen, wie der "Spiegel" berichtet. Laut der Europäischen Umweltagentur EEA sind 83 Prozent der Deutschen etwa der Chemikalie BPA in gesundheitlich bedenklichen Mengen ausgesetzt.

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