Du betrittst das Freibad und obwohl du den Pool noch nicht sehen kannst, weil Menschenmassen den Blick versperren, kannst du ihn sofort riechen. Der Geruch erinnert an Sommer, Pommes Frites und die viel zu lauten Bluetooth-Boxen von der Gruppe neben dir.
Aber wie entsteht dieser Geruch eigentlich? Kleine Warnung: Die Erklärung könnte dafür sorgen, dass du deinen nächsten Freibadbesuch noch einmal überdenkst. Den ekligen Grund erfährst du bei watson.
Beim typischen Pool-Geruch denken viele sicherlich zuerst an Chor: Je mehr davon drin ist, desto mehr riecht der Pool – aber so einfach ist es leider nicht.
Chlor wird dem Poolwasser hinzugefügt, um Bakterien, Viren, Algen und Pilzsporen abzutöten. Somit erfüllt Chlor eine wichtige Aufgabe und soll dafür sorgen, dass Krankheitserreger unschädlich gemacht werden und nach dem Freibad-Aufenthalt nicht alle Besucher:innen krank zu Hause liegen.
Aber Chlor hat keinen besonders intensiven Geruch. Wird reines Chlor mit Wasser verdünnt, riecht die Mischung sogar fast neutral. Wie entsteht also der Geruch?
Der wahre Grund, warum Pools so riechen, wie sie eben riechen, lautet "Trichloramin".
Das entsteht, wenn Chlor auf Harnstoff trifft. Ein völlig sauberer Pool, der gechlort und noch nicht genutzt wurde, riecht also viel weniger intensiv.
Auch wenn der Pool sehr intensiv riecht, bedeutet das nicht automatisch, dass du von lauter Becken-Pinkler:innen umgeben bist.
Harnstoff befindet sich nämlich nicht nur in deiner Blase, sondern auch auf der Haut. An heißen Sommertagen kann es beispielsweise auch passieren, dass das Wasser besonders stark riecht, denn auch menschlicher Schweiß besteht zum Teil aus Harnstoff.
Trichloramin und Chlorcyan, zwei Produkte, die entstehen, wenn Chlor und Harnstoff aufeinandertreffen, können für Menschen schädlich sein.
Die Stoffe können Augen, Haut und Atemwege reizen. Wer eh schon vorbelastet ist und beispielsweise Asthma hat, kann eine Verschlechterung der Symptome bemerken.
Damit der Pool nicht so intensiv riecht, ist es natürlich hilfreich, nicht ins Becken zu pinkeln. Das ist nicht nur eklig, sondern sorgt auch für die Entstehung von Trichloramin und Chlorcyan, was vor allem für vorbelastete Menschen gesundheitsschädigend sein kann.
Da sich Harnstoff auch in Schweiß befindet, ist es außerdem sinnvoll, die Dusche vor dem Pool-Besuch wirklich ernst zu nehmen.
Sie sorgt nicht nur dafür, dass der Körper schon mal abgekühlt wird, sondern wird am besten auch zur Reinigung verwendet, damit nicht so viel Schweiß im Wasser landet.
Am besten helfen diese Tipps, wenn sich alle daran halten. Und wenn du beim nächsten Freibad-Besuch lautstark erklärst, wie der Geruch entsteht, hast du im Becken bestimmt gleich viel mehr Platz.