Am Dienstag hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die zuletzt angekündigte Osterruhe zurückgenommen. "Ich weiß, dass dieser Vorgang zusätzliche Verunsicherung auslöst. Das bedauere ich zutiefst und dafür bitte ich die Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die restlichen Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz von Dienstagmorgen gelten aber weiterhin bis zum 18. April.
Das heißt: Private Treffen des eigenen Haushalts sind mit einem weiteren Haushalt möglich. Insgesamt dürfen nicht mehr als fünf Menschen zusammenkommen. Kinder bis 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt, Paare gelten als ein Haushalt.
Wenn aber an drei aufeinanderfolgenden Tagen in einem Bundesland oder einer Region die 7-Tage-Inzidenz auf über 100 steigt, greift die sogenannte Notbremse. Dann sind private Treffen auf den eigenen Haushalt und eine weitere Person begrenzt. Hier zählen auch Kinder unter 14 Jahren dazu. Nur in Regionen mit einer 7-Tage-Inzidenz von unter 35 können der eigene Haushalt und zwei weitere Haushalte zusammenkommen. Insgesamt dürfen das aber maximal zehn Personen sein.
Am Mittwochmorgen lag der bundesweite Inzidenzwert bei 108,1. In keinem Bundesland lag der Wert unter 35. Das bedeutet, dass Ostern zum zweiten Mal im kleinen Kreis stattfinden wird. Wie die Menschen es finden, dass die Kontaktbeschränkungen auch an den Ostertagen gelten, zeigt eine exklusive Umfrage, die watson gemeinsam mit Civey durchführte. Dabei befragten wir Menschen aller Altersgruppen.
Der Befragungszeitraum war vom 23. bis 24. März. Zu der Frage äußerten sich 5100 Teilnehmer. Laut Civey ist das Ergebnis repräsentativ.
Knapp 60 Prozent der Befragten (Stand: Mittwoch, 16 Uhr) findet es "eindeutig richtig" oder "eher richtig", dass die derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen auch über Ostern beibehalten werden.
Dabei zeigt sich, dass insbesondere die Menschen, die auf Bundesebene beabsichtigen, CDU/CSU, SPD oder die Grünen zu wählen, die weiterhin geltenden Kontaktbeschränkungen über Ostern richtig finden. Dagegen finden nur circa 20 Prozent der möglichen FDP-Wähler die Kontaktbeschränkungen über Ostern richtig, bei den Personen, die beabsichtigen die AfD zu wählen, sind es lediglich knapp 12 Prozent.
In den verschiedenen Altersklassen gibt es hingegen nur leichte Unterschiede. In allen Altersklassen bewertet die Mehrheit die Entscheidung, dass die geltenden Kontaktbeschränkungen über Ostern beibehalten werden, als richtig. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es knapp 52 Prozent. Bei den 30- bis 39-Jährigen circa 54 Prozent. Die größte Zustimmung findet die Entscheidung in der ältesten Altersgruppe, den Über-65-Jährigen. Hier finden es 66,5 Prozent richtig, dass die Kontaktbeschränkungen auch an Ostern gelten.