John ist 26 Jahre alt. Er lebt in einer WG, in der ein Zimmer frei geworden ist. Jetzt hat Tina, eine seiner besten Freund:innen, den Wunsch, bei ihm einzuziehen. Er ist unsicher, ob das eine gute Idee ist. Kann dieser Schritt die Freundschaft belasten, wenn man sich plötzlich jeden Tag sieht und wirklich alles voneinander mitbekommt? Ihm wäre gerade lieber, wenn sie nicht bei ihm einzieht.
Aber: Kann er ihr das sagen? Oder sind seine Sorgen unbegründet? Er fragt:
"Eine Freundin will in meine WG einziehen. Kann das zum Problem für unsere Freundschaft werden?"
So reagiert die watson-Community auf die Frage:
Zusammenfassend kann man sagen, dass fast alle Leser:innen Johns Sorgen verstehen können. Die Antworten lassen sich in drei Richtungen unterteilen: Warnungen vor einer gemeinsamen WG, Zustimmung zu diesem Schritt und Aufforderungen, offen und ehrlich über die Bedenken zu sprechen.
Melissa kann aus eigener Erfahrung nicht dazu raten, gemeinsam in einer WG zu wohnen. Sie schreibt: "Auslegungssache. Bei mir war es eine Katastrophe."
Elvira berichtet: "Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht gut ist, wenn eine gute Freundin einzieht. Im Alltag können Menschen etwas an sich haben, was einen sehr stört. Und das merkt man erst, wenn man unter einem Dach wohnt. Sei es der Haushalt, die Ordnung, die Hygiene, die Koch- und Essgewohnheiten. Da gehen Ansichten oft auseinander und das kann zu Stress und Problemen führen."
Ihr Fazit ist traurig: "Wir sind heute keine Freundinnen mehr."
Tom hat ganz andere Erfahrungen gemacht: "Ich habe mehrmals mit guten Freunden in einer Wohnung gelebt und es war die beste Zeit meines Lebens." Er glaubt zu wissen, warum es bei ihm gut funktionierte: "Wir hatten einfach immer ein gutes Verhältnis ohne Neid oder Lästereien. Und wir hatten ein paar Grundregeln, an die sich alle gehalten haben. Wie in jeder anständigen WG."
Maria schreibt ebenfalls, dass "meine WG mit einem Freund und einer Freundin sensationell war". Hat aber eine Warnung parat: "Überlegt euch gut, ob es für euch okay ist, als Freund und Freundin zusammenzuziehen. Es hat schon seine Gründe, dass viele Mädels nur mit anderen Frauen zusammenleben wollen. Und ich würde mich fragen, ob sich meine Meinung ändert, wenn der Typ ein Freund ist. Weil seien wir ehrlich: Du siehst und hörst Dinge, die du vorher nicht gesehen und gehört hast. Da muss man drüberstehen. Eine Freundin von mir konnte das nicht – und es endete im Chaos."
Eine andere Frau, die ebenfalls Maria heißt, versteht all die Bedenken gar nicht: "Mit wem soll ich denn besser zusammenwohnen können als mit Freunden? Die Gefahr bei Fremden, dass die WG scheiße wird, ist doch viel größer!"
"Makronenbiene" ermutigt dazu, die Bedenken in jedem Fall offen zu artikulieren: "Absolut darfst du sagen, dass du das nicht möchtest. Eine gute Freundschaft sollte das auch aushalten. Ich habe tolle Freunde, aber ich will nicht mit ihnen wohnen. Verstehe die Angst aber sehr, den anderen zu verletzen."
Ein anderer User ist zwiegespalten. Er schreibt: "Kann so oder so ausgehen. Wichtig ist, dass ihr, auch schon vor dem Einzug, wirklich offen miteinander über sowas redet. Rückzugsorte schaffen, kommunizieren und sich Mühe geben ist ein Muss."
Das Fazit: "Meine WG mit meiner besten Freundin war harmonisch, aber irgendwie hatten wir auch Phasen, in denen wir nebeneinander her gelebt haben. Man sieht sich ja schließlich täglich."
Reezy schreibt: "Ich würde transparent und wertschätzend mit den Bedenken umgehen (sofern eure Freund*innenschaft so eine offene Kommunikationsebene hat), auch wenn es vielleicht etwas Überwindung kostet. Zusammenzuleben ist schon eine große Veränderung und gemeinsam könnt ihr da bestimmt eine gute Lösung oder Antwort finden."
Eine andere Nutzerin schlägt in die gleiche Kerbe: "Ich finde, man sollte vor allem in einer Freund*innenschaft offen über diese Zweifel reden können und auch vorher zusammen durchgehen, was man sich vom WG-Leben erwartet und was No-Gos und spezifische Ängste sind."
Beim nächsten Mal geht es bei "Bei aller Freundschaft" um folgende Frage: "Meine Freundin bringt zu jedem Treffen ihren Partner mit. Was soll ich tun?"
Marie (23) mag den Neuen an der Seite ihrer Freundin wirklich, aber sie vermisst die Zeit zu zweit mit ihr. Er crasht jeden Mädelsabend und sie möchte vor ihm nicht über ihre persönlichen Themen sprechen, weil sie ihn noch gar nicht richtig kennt. Sie hat Angst um ihre Freundschaft. Wie soll sie sich verhalten? Schreibe uns eine E-Mail an redaktion@watson.de mit dem Betreff "Bei aller Freundschaft".