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Die Single-Mama

Dating: Single-Mama verrät, warum Kinder dabei von Vorteil sind

Das Dating-Leben ist manchmal kompliziert – aber als Mutter, entgegen der Vorurteile, alles andere als frustrierend.
Das Dating-Leben ist manchmal kompliziert – aber als Mutter, entgegen der Vorurteile, alles andere als frustrierend.Bild: Shutterstock / Brazhyk
Die Single-Mama

Single-Mama erzählt: Warum es beim Dating von Vorteil ist, dass ich Kinder habe

swenja ramazotti
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Herausforderungen erlebt unsere Autorin als Mutter fast jeden Tag. Das gilt für sie als Single-Mama besonders fürs Dating und in der Liebe. In ihrer Kolumne erzählt sie jetzt regelmäßig von ihren schrägsten und lustigsten Erlebnissen – und ihren Learnings.
06.02.2023, 11:0913.02.2023, 20:38

Jede Single-Mama kennt sie. Die Situationen, in denen sie abgestempelt wird. Situationen, in denen sie mitleidige Blicke erntet, weil sie schon Nachwuchs hat und Single ist. Oder – eigentlich lieb gemeinte – Nachfragen von Bekannten und der Familie, wie es denn so läuft. Ob sich denn jemand für sie interessiert.

Es wirkt so, als hätten Single-Mütter einen Stempel, der sagt, dass man für immer allein – und damit frustriert – sein müsste.

Ich finde: Das ist überhaupt nicht so. Im Gegenteil! Es gibt so viele Gründe, die das Single-Dasein mit einem oder mehreren Kindern toll machen. Die richtige Einstellung macht den Unterschied. Und: Ich behaupte, dass es in der Liebe sogar von Vorteil sein kann, Mama zu sein. Welche das meiner Meinung nach sind, erfahrt ihr hier.

Eine Single-Mama berichtet
Swenja Ramazzotti heißt nicht wirklich Swenja, trinkt aber gerne mal einen Ramazzotti. Sie schreibt hier unter Pseudonym, weil sie ihre Erlebnisse anonym aufschreiben möchte. Dafür ist sie dabei umso ehrlicher! Swenja ist Mitte bis Ende 20, ist auf dem Land groß geworden und genießt nun das Single-Leben in Berlin.

Single-Mamas halten nicht (mehr) an unglücklichen Beziehungen fest

Eines ist sicher, wenn man eine Single-Mama ist: Man steckt nicht mehr in einer Beziehung, die einem nicht guttut. Auch ich habe lange an einem Weg festgehalten, den ich für den einzig richtigen hielt. Ich wollte die scheinbar perfekte Familie aufrechterhalten. Mutter, Vater, Kind – alle unter einem Dach.

Gescheitert ist dieser Traum an der Realität. Damals war die Trennung für mich eine Horror-Vorstellung und ein langer Prozess. Um ehrlich zu sein, war ich am Boden. Wenn ich aber heute, fünf Jahre danach, darüber nachdenke, bin ich happy, dass es so gekommen ist. Zwischenzeitlich gab es sogar eine zweijährige Beziehung, die aus anderen Gründen gescheitert ist. Wenn es nicht passt, muss man eben der Wahrheit ins Gesicht sehen.

Als Single-Mama kann man den Familienalltag ganz allein gestalten.
Als Single-Mama kann man den Familienalltag ganz allein gestalten.Bild: IMAGO / Westend61

Heute habe ich das Gefühl, völlig ich selbst sein zu können. Ohne mich zu verstellen, ohne zu hoffen, ohne zu große Kompromisse einzugehen. Und, was am wichtigsten ist: Ich habe gelernt, loszulassen. Ein tolles Gefühl! Falls du gerade eine Trennung durchmachst, verspreche ich dir: Irgendwann geht es dir wieder gut. Und zwar richtig. Netter Nebeneffekt: Danach kennst du dich selbst besser und bist stärker als vorher.

Das volle Programm: neben Mama-Zeit auch Me-Time

Klar. Die Kinder stehen über allem. Dazu gehört aber auch, sich selbst nicht zu vergessen: Sich Freiräume zu schaffen, ist wichtig. Und wenn die Couch noch so anziehend ist – rausgehen, Sport, Freunde treffen, auch mal Party machen: All das tut sooo gut! Und ist nur eine Frage der Organisation.

Das Tolle, wenn man als Mama Single ist: Man hat quasi das volle Programm. Da ist einerseits die unendliche Liebe zu den Kindern. Andererseits kann man sich ganz um sich selbst kümmern, wenn der Nachwuchs zum Beispiel beim Papa ist. Dann kann man machen, worauf man Lust hat. Zumindest, falls es einen Papa gibt.

Und selbst wenn nicht, gibt es Möglichkeiten. Vernetzung ist hier das Stichwort. Mit der Familie, mit Nachbarn, Freunden, Bekannten und Eltern von Schul- oder Kita-Freund:innen zu reden, bringt Vorteile. Einerseits tut es einfach gut, sich auszutauschen. Andererseits kann man sich so gegenseitig unterstützen. Was du aussendest, kommt schließlich wieder zurück. Lädt man etwa andere Kinder zu sich ein, folgt die Gegeneinladung bestimmt.

Wer sich Zeit für sich und seine Freunde nimmt, ist ausgeglichener.
Wer sich Zeit für sich und seine Freunde nimmt, ist ausgeglichener.Bild: IMAGO / Westend61

Je nach Alter ist es auch toll, die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern. Das ist ein Segen für jede Mama. So fällt es leichter, sich freie Stunden zu schaffen. Gleichzeitig stärkt es das Selbstbewusstsein des Kindes. Win-win!

Die Uhr tickt nicht mehr

Single-Mütter wissen nicht nur viel eher, was ihnen in Liebesbeziehungen guttut. Auch die Zeit sitzt ihnen nicht (mehr) im Nacken. Während bei anderen Frauen die biologische Uhr tickt, kann man als Mama das Dating ganz entspannt angehen. Wenn es passt, schön und gut. Wenn nicht, auch nicht so schlimm. Denn Single-Mütter haben schon ein Kind.

Und: Als Mama geht das Kennenlernen langsamer und bedachter voran. Ich habe super Erfahrungen damit gemacht, Männer über den Freundeskreis kennenzulernen. Langsam gewachsene Zuneigung fühlt sich irgendwie besser an. Statistisch gesehen hält diese Art von Liebe sogar länger.

Sollte irgendwann nochmal ein Kinderwunsch wachsen, dann, weil es wirklich passt. Und nicht, um den Kinderwunsch von der Lebens-To-do-Liste streichen zu können. Ich finde: Das hilft dabei, sich wirklich nur mit Menschen – oder Dates – abzugeben, die einem wirklich guttun.

Falsche Männer werden automatisch aussortiert

Was aber, wenn man als Mama kein Interesse an kurzen Bettgeschichten hat und eher einen tollen Mann fürs Leben (oder zumindest mehrere Jahre) sucht? Für Mütter gibt es dabei auf den ersten Blick einige Hürden mehr. Und Fragen über Fragen! Wann sagt man zum Beispiel, dass man Nachwuchs hat? Wie sagt man es? Wie steht mein Date dazu? Und wie bringt man die Beziehung und den Familienalltag am besten zusammen? Nicht zuletzt spielt auch der Faktor Zeit eine Rolle.

Das Mama-Dasein hat aber auch viele Vorteile in Sachen Dating. Hat man bereits Nachwuchs, sortieren sich viele Männer nämlich ganz automatisch aus. Vor allem solche, die eben einfach nicht zu einem passen würden oder nicht bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Stattdessen zieht man Männer an, die selbst vielleicht keine Kinder (mehr) haben wollen, Kinder aber trotzdem mögen oder selbst welche haben. Gerade diese wollen häufig in ihrer nächsten Beziehung alles richtig machen und endlich ankommen.

Wir haben viel geschafft: Zweifel liegen hinter uns

Jede Mutter kennt das Gefühl des Zweifelns daran, jemals wieder jemanden zu finden. Nun allein dazustehen. Auch mir ging es anfangs so. Ich war davon überzeugt, dass niemand eine Single-Mama ernsthaft kennenlernen möchte. Einfach, weil die Gesellschaft einem das so suggeriert. Ich glaube, damals stimmte das auch. Aber nur wegen meiner inneren Stimme, die mir solche Dinge einredete.

Heute weiß ich: Das stimmt nicht. Wir Mamas sind wunderbar, haben so viel geschafft, haben so viele Erfahrungen gesammelt und tragen so viel Liebe in uns. Wenn wir unseren eigenen Wert kennen, sind wir auch für andere liebenswert. Und: Wir sind eben nicht nur Mamas.

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Wer mit sich selbst im Reinen ist, zieht Menschen an, die einem guttun.Bild: imago images/Cavan Images

Es hilft dabei, sich um sich selbst zu kümmern, sich immer wieder zu fragen, was man gut kann. Und nicht zuletzt an einer positiven Lebenseinstellung zu arbeiten. Mir hat es viel gebracht, negative Gedanken bewusst aufzuhalten und durch positive zu ersetzen. Klar, es wird immer gute und schlechte Phasen geben. Und natürlich ist es viel Arbeit, seine eigenen Muster zu hinterfragen und zu durchbrechen.

Aber es zahlt sich aus.

Seitdem ich das verinnerlicht habe, hat sich auch mein Umfeld verändert. Ich merke, wie leicht das Leben sein kann. Freundschaften werden ungezwungener und wichtiger, Flirts fliegen mir im Alltag einfach zu, lustige Momente mit meinen Liebsten ebenso.

Lachanfälle gehören jetzt zum Alltag. Und das, obwohl ich früher ein sehr ernster Mensch war. Jetzt bin ich Single-Mama. Und trotzdem – oder gerade deswegen – zufrieden. Da frage ich mich: Was will man mehr?

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