Als Kinder nehmen wir unseren Körper einfach erstmal so hin. Aber irgendwann fangen wir an, ihn zu vergleichen. Wir merken: Wir sind anders. Wir sind alle anders. Aber wir zweifeln auch: Ist anders okay? Und gibt es nicht ein "anders" das normaler ist, als "unser" anders?
Diese Fragen werden gerade dann besonders drängend, wenn es um Intimitäten geht. Unsere Geschlechtsteile. Wir fangen an, noch mehr zu vergleichen. Und wir fragen uns, ob unser eigenes Geschlechtsteil den Normalitäts-Check besteht. Zu viele Haare? Zu lange Vulvalippen? Zu dunkle Haut?
Zumindest die Schönheitsindustrie hat auf diese Fragen schnell Antworten gefunden. Intimchirurgie boomt. Sogenannte "Vagina-Verjüngung" oder die Verkleinerung der inneren Vulvalippen stehen dabei hoch im Kurs, ob Ärztevereinigungen vor den Risiken solcher Eingriffe warnen, oder nicht.
Mit Unsicherheit lässt sich nun mal Geld verdienen. Das könnte man so hinnehmen. Man könnte aber auch einfach etwas gegen die Unsicherheit tun.
Eine "normale" Vulva gibt es nämlich nicht.
Vulvas gibt es in verschiedenen Farben, mit unterschiedlicher Behaarung, unterschiedlich langen oder/und dicken Vulvalippen, unterschiedlicher Symmetrie. Jede Vulva ist anders. Genau wie jeder Körper anders ist. Eine Norm gibt es nicht.
So unterschiedlich können Vulvas aussehen:
Die Sexualpädagogin Agi Malach rät daher allen, die sich wegen der eigenen Vulva sorgen, sich mit der ganzen Vielfalt der weiblichen Geschlechtsteile einmal etwas intensiver zu beschäftigen. Es gibt zum Beispiel viele Bücher, wie Liz Strömquists "Der Ursprung der Welt", oder Instagram-Accounts wie the.vulva.gallery und thisisavulva, die zeigen, wie normal "anders" ist.