Ostern kommt in großen Schritten näher und pünktlich zum Fest häufen sich Meldungen zu Eier-Krisen in anderen Ländern.
In der Schweiz ist die Nachfrage nach Eiern Medienberichten zufolge seit Jahresbeginn deutlich und unerwartet angestiegen. Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) zitiert einen Sprecher der Supermarktkette Migros, demzufolge der Anstieg bei der Nachfrage je nach Sorte bis zu fünf Prozent betrage.
Dem SRF-Bericht zufolge kann die Schweizer Landwirtschaft die Produktion nicht kurzfristig der Nachfrage anpassen und muss deshalb Eier aus dem europäischen Ausland importieren. Von dem Engpass betroffen sind vor allem Eier aus Freilandhaltung.
Und auch Russland befindet sich aktuell in der Eier-Krise. Präsident Wladimir Putin räumte bei einer Fernsehansprache im Januar ein, dass der Eierpreis seit Jahresbeginn um 40 Prozent gestiegen sei und dass das die Russ:innen vor Probleme stelle.
Medienberichten zufolge werden auf der Krim bereits Eier einzeln verkauft, weil sich viele Kund:innen ganze Packungen nicht mehr leisten können. An einigen Orten in Russland komme es zudem zu Hamsterkäufen, weshalb dort pro Person nur noch maximal 20 Eier verkauft werden dürfen.
Drohen auch in Deutschland Lieferengpässe bei der Versorgung mit Eiern? Schließlich steht Ende März Ostern an und in den vergangenen Jahren ist die Nachfrage dann gerne mal um bis zu 40 Prozent gestiegen. Beim Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft blickt man darum gespannt auf die kommenden Wochen.
"Die Grundversorgung der Verbraucher mit frischen Konsumeiern ist nach derzeitiger Einschätzung gegeben", erklärt eine Sprecherin gegenüber watson. Man erwarte derzeit nicht, dass es bei Eiern zu Lieferengpässen in Deutschland kommen werde.
"Da aber aktuell bei Verbrauchern eine unerwartet hohe Nachfrage nach Eiern zu beobachten ist, kann es auch mal zu Engpässen kommen", sagt sie und erklärt:
Eine vollumfängliche Versorgung mit frischen Eiern sei zu Zeiten hoher Nachfrage keine Selbstverständlichkeit mehr. Circa 72 Prozent der Versorgung kann Deutschland laut dem Verband aus Selbstversorgung stemmen, beim Rest ist es auf Importe angewiesen. Weil vor allem in den Niederlanden die Produktion der Eiertypen reduziert wurde, die die Anforderungen deutscher Märkte erfüllen, sei nicht auszuschließen, dass es vor und zu Ostern kurzzeitig zu Lücken im Eierregal komme.
Grundsätzlich seien die Lieferketten in der Eierwirtschaft "relativ gut planbar", sagt die Sprecherin. Unvorhersehbare Ereignisse wie die Vogelgrippe können jedoch "immer wieder für die eine oder andere große Überraschung" sorgen.