Seit knapp über hundert Jahren findet der Weltfrauentag nun schon am 8. März statt. Und doch sind Frauen immer noch unterrepräsentiert, schlechter bezahlt, nicht gleichberechtigt und schon gar nicht den Männern gleichgestellt. In den Medien, in der Kunst, in der Medizin und in der Politik, um nur einige Bereiche zu nennen, sind Frauen nicht gleichgestellt.
Dabei mangelt es nicht an weiblichen Vorbildern, denn außergewöhnliche Frauen gab es schon immer. Das zeigen auch die vielfältigen Antworten auf die Frage, die watson quer durch alle Ressorts anlässlich des Weltfrauentags an Politiker:innen und Prominente gerichtet hat:
Der Weltfrauentag 2023, finden wir bei watson, ist eine gute Gelegenheit, Frauen den Platz zu geben, den sie verdienen: als Idole, Inspiration oder Role Model – für Frauen und für Männer.
Deshalb haben wir inspirierende Menschen aus allen Bereichen des Lebens – aus Sport, Politik, Unterhaltung, Nachhaltigkeit und Kultur – gefragt: Wer ist dein weibliches Vorbild und warum?
"Mich inspiriert Maria Furtwängler. Sie ist eine großartige Schauspielerin und nutzt ihre Stimme seit vielen Jahren für mehr Sichtbarkeit von Frauen in Filmen. Die sind nämlich leider immer noch ziemlich unterrepräsentiert. Es war toll, mich mit ihr im Rahmen der #Ichwill Kampagne gemeinsam für eine Frauenquote in deutschen, börsennotierten Unternehmen einzusetzen. Ich hoffe, ich darf auch einmal mit ihr vor der Kamera stehen, das wäre eine große Ehre."
"Lady Diana. Diana hat es geschafft, weich genug zu bleiben, nicht zu verhärten – und war trotzdem stark genug, aus einer sehr unglücklichen Ehe auszubrechen. Sie war eine liebende Mutter und gleichzeitig eine umtriebige, auf der ganzen Welt gehörte Stimme. Als AIDS noch weitgehend unbekannt war und am HI-Virus Erkrankte diskriminiert wurden, als CSU-Politiker hierzulande noch darüber sinnierten, AIDS-Infizierte in Lagern zu konzentrieren, schüttelte Lady Di Aids-Kranken die Hand. Ohne Handschuhe. Mit Respekt."
"Für mich ist jede Frau ein Vorbild, die dafür kämpft, gleichwertig gesehen, gehört und überhaupt wahrgenommen zu werden. In diesem Jahr sind es besonders die mutigen Frauen im Iran, die ihr Leben für das riskieren, was selbstverständlich sein sollte."
"Eine der vielen Frauen, die ich bewundere, ist Joan Ruth Bader Ginsburg. Sie war die erste Richterin am amerikanischen Supreme Court, die sich ihr Leben lang erfolgreich für Gleichberechtigung einsetzte.
'Notorious RBG' ist für mich das beste Beispiel dafür, dass man mit einem Mix aus Bildung, höflicher Beharrlichkeit und dem Mut, den besseren Argumenten zu vertrauen, eine Gesellschaft verändern kann (auch wenn man dabei vielen Menschen ein nerviger Dorn im Auge ist)."
"Ich muss gestehen, kein Vorbild zu haben. Ganz im Gegenteil, ich fände es sogar schlimm, wenn zum Beispiel mich jemand als Vorbild nehmen würde. Das hat immer so einen 2000er-Fan-Girl-'Oh mein Gott, ich will so sein wie sie'-Beigeschmack.
Ich würde sagen, dass ich jeden Tag daran arbeite, mein eigenes Vorbild zu werden, anstatt jemand sein zu wollen, der ich nicht bin. Ich handele selbst und behandele andere so, dass ich mir selbst nichts vorzuwerfen habe. Und das ist, glaube ich, auch ein guter 'Ratschlag' für jeden. Lebe dein Leben so, dass, wenn du dich in der Vogelperspektive betrachtest, dir selbst ein Vorbild wärst."
"Sezen Aksu produziert seit fast 50 Jahren erfolgreich Musik in der Türkei. Sie war zunächst nur Sängerin. Nach ihren ersten Platten begann sie auch als Songschreiberin und Produzentin zu arbeiten. In einem maskulin dominierten Land – und vor allem der Industrie – war sie eine der wenigen Ausnahmen. Sezen Aksu wusste sich mit Witz, Charme und Intelligenz durchzusetzen. Viele persönliche Schicksalsschläge steckte sie mit bemerkenswerter Nehmerqualität weg. Erfolg heißt, für eine Weile im Sonnenschein zu stehen, bis die Sonne weiterzieht und andere bescheint. Doch an Sezen Aksu ist sie nicht vorbeigezogen. Ihre Musik ist mir eine Quelle der Poesie, Kraft und vor allem Inspiration."
"Mich inspiriert immer wieder Hannah Arendt. Sie selber hat sich nie als Philosophin bezeichnet, sondern wollte immer als politische Denkerin wahrgenommen werden. Das gefällt mir sehr! Dieses Eingeschaltet-sein in das Leben. Darin fühle ich mich sehr verbunden mit ihr. In ihren Schriften spricht sie vom 'Wagnis der Öffentlichkeit' und der Gestaltbarkeit der Welt.
Alles, was man öffentlich sagt oder tut, wird von Menschen bewertet und abgewogen, für brauchbar oder unbrauchbar erklärt. Und das ist auch gut so! Denn unsere Gespräche wären arm, wenn Kritik nicht da wäre. Nur so kommt etwas Neues in die Welt. Für mich ist und bleibt Arendt hochaktuell. Gerade in Zeiten, in denen eine Krise auf die nächste zu folgen scheint, erinnert sie uns an unsere eigene Wirkmächtigkeit – und unsere Pflicht, von unserer Stimme und Gestaltungskraft Gebrauch zu machen."
"Die Gleichberechtigung von Frauen ist für mich selbstverständlich, und ich kenne viele Frauen, von denen ich lernen kann und die mich inspirieren. Meine Mutter zum Beispiel ist eine der stärksten Frauen, die ich kenne. Sie ist witzig, motivierend, lächelt immer und ist für mich ein echtes Vorbild."
"Für mich sind meine Töchter eine Inspiration und gleichzeitig erinnern sie mich täglich daran, was wir der nachfolgenden Generation schulden und wie rücksichtslos wir zum Teil mit den Ressourcen der Erde umgegangen sind. Der Idealismus dieser Generation ist beeindruckend und das Kapital unserer Zukunft. Sie kämpfen gegen den Klimawandel und gleichzeitig für die Menschenrechte."
"Zum Frauentag möchte ich an die Künstlerpersönlichkeit Käthe Kollwitz erinnern: Ihre Werke zeigen großes menschliches und politisches Engagement. Das Aufzeigen sozialer Missstände, die Solidarität mit den Schwächsten, aber auch die Thematisierung persönlicher Schicksalsschläge prägen die Werke dieser mutigen und entschlossenen Frau. In Zeiten wie diesen sind die Botschaften Käthe Kollwitz aktueller denn je."
"Rita Süssmuth. Sie kämpfte auf der Basis von Fakten gegen viele Populisten, war dabei unerschrocken und legte sich auch mit den ganz Mächtigen an und ist bis ins hohe Alter engagiert für die deutsch-polnische Versöhnung."
"Sanna Marin ist ein Vorbild. Die finnische Ministerpräsidentin führt ihr Land angesichts der russischen Aggression in Europa mit großer Souveränität und Stärke in die Nato. Sanna Marin ist eine überzeugte und überzeugende Sozialdemokratin. Sie steht für ein modernes, weltoffenes, vielfältiges Land. Und vor allem lässt sie sich von Angriffen, von Hass und von völlig überkommenen Geschlechter-Klischees überhaupt nicht beeindrucken, sondern geht konsequent ihren Weg."
"Ada Lovelace hat nie studiert, denn zu ihrer Zeit waren die Hochschulen für Frauen nicht offen. Und doch hat sie im 19. Jahrhundert die Grundlagen der Programmiersprachen entwickelt. Sie ist eine Ikone der Frauen in Mathematik, Logik und Informatik. Jedes Mädchen, jede Frau kann aus ihrem Vorbild die kraftvolle Idee entnehmen: Ich kann alles."
"Marie Juchacz ist ihren eigenen Weg gegangen und hat mit ihrem Weg anderen Frauen stets Mut gemacht. Sie war die erste weibliche Stimme in einem deutschen Parlament – und das war in Weimar. Ihr sozialpolitisches Engagement war fortschrittlich und beispielgebend zugleich. Marie Juchacz ist für mich ein Vorbild."
"Rosa Luxemburg ist für mich eine beeindruckende Persönlichkeit. Eine Rebellin und eine Revolutionärin, die sich nicht davor scheute, sich mit den Herrschenden anzulegen und zeitgleich Massen für ihre Ideen begeisterte. 'Majestätsbeleidigung' gegen Kaiser Wilhelm II. war der juristische Grund dafür, dass Rosa Luxemburg 1904 zum ersten Mal zu mehreren Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
In Frankfurt wurde sie verurteilt, weil sie sich gegen den Krieg ausgesprochen hat. Immer wieder erfuhr sie Repression, blieb 'tapfer, unverzagt und lächelnd – trotz alledem. Ich selbst besuche jedes Jahr im Januar das Grab, um ihrer zu gedenken. Und ich lese ihre Schriften, die so klug und kraftvoll sind, auch mehr als 100 Jahre nach ihrem Tod."
"Clara Zetkin. Sie hat ganz entschieden für eine Gleichstellung von Frau und Mann, die Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter und gegen die Nazis gekämpft. Nachdem sie wegen der Nazis im Januar 1933 nach Moskau immigrieren musste, gab es zwischen ihr und Stalin kein Einvernehmen. Wenige Monate später starb sie."
"Ich habe größten Respekt vor Mahsa Amini und den vielen tapferen Frauen, die im Iran noch immer für Menschenrechte, Freiheit und Demokratie kämpfen. Jedem, der Widerstand gegen das Regime leistet, droht im Iran die Todesstrafe. Dennoch für die eigenen Rechte und Wertevorstellungen zu demonstrieren, braucht vor allem eines: Mut. Dafür habe ich tiefe Anerkennung."
"Michelle Obama und Rita Süssmuth motivieren mich immer wieder aufs Neue, als Frau und Politikerin 'the future is female' mit Leben zu füllen. Mit ihrem Willen und ihrem Durchsetzungsvermögen haben sie gesellschaftlichen Strukturen und sozialen Normen getrotzt. Sie zeigen, dass Mut, Ehrgeiz und Cleverness keine Eigenschaften sind, die vom Geschlecht abhängen. Damit senden sie das Signal in die Welt: Frauen können alles werden, wenn sie nur hart dafür arbeiten und ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren."
"Es gibt so viele tolle Frauen, die mich in meinem Leben beeindruckt und beeinflusst haben. Zwei aber haben für mich eine ganz besondere Bedeutung.
Ganz persönlich ist das meine Oma. Sie hat als einzige in ihrer Familie den Zweiten Weltkrieg überlebt und alleine unseren kleinen landwirtschaftlichen Hof erhalten. Diese Erlebnisse haben sie aber nicht hart gemacht – im Gegenteil! Sie war ihr Leben lang die Güte selbst und hatte immer ein offenes Ohr und gute Ratschläge für ihre Kinder und Enkel.
Politisch beeindruckt und geprägt hat mich vor allem Rita Süssmuth. Rita war nicht nur eine Vorkämpferin der Frauenbewegung, sie hat vor allem immer und zu allem deutlich ihre Meinung gesagt und zu dieser dann auch gestanden. Ähnlich wie meine Oma tat und tut sie das stets freundlich und mit einem Lächeln im Gesicht. Diese Beständigkeit, Direktheit und Charakterfestigkeit waren und sind mir ein Vorbild – nicht nur für das politische Handeln, sondern in allen Lebenslagen."
"Als Teenager hatte ich ein sehr sportliches Vorbild: Olga Nemes. Die gebürtige Rumänin ungarischer Herkunft lebte und spielte als Profitischtennisspielerin in Deutschland. Fünfmal gewann sie die deutsche Meisterschaft, wurde zweimal Mannschafts-Europameister. Mit ihren damals 14 Jahren ist Olga Nemes bis heute die jüngste Siegerin bei den Europa-TOP12.
Da die Probleme mit dem rumänischen Tischtennisverband zunahmen, bestand die Gefahr für sie, nicht mehr zu internationalen Veranstaltungen eingeladen zu werden. Während der Internationalen Meisterschaften der Schweiz setzte sich dann 1983 von der rumänischen Delegation ab und floh nach Deutschland. Nach zwei Jahren erhielt sie die deutsche Staatsbürgerschaft und spielte für unser Land. Ab 2005 trat sie wieder für Rumänien an. Und dann 2009: Da nahm sie erstmals an einer Europameisterschaft für Senioren teil.
Olga Nemes ist eine Kämpferin zwischen den Welten gewesen. Hat nie aufgegeben und für ihren Traum einiges aufs Spiel gesetzt und gewagt. Als Jugendliche wollte auch ich Profi-Tischtennisspielerin wie sie werden. Aber dazwischen lagen eben Welten. Ich wurde Journalistin und später Politikerin."
"Ein echtes Vorbild ist für mich die iranische Anwältin Nasrin Sotoudeh. In einem Land, in dem fundamentale Menschen- und Bürgerrechte seit Jahrzehnten mit Füßen getreten werden, und jeder noch so kleine Protest dagegen brutal niedergeschlagen wird, setzt sie sich vor allem für die Rechte von Kindern, Frauen und Aktivist:innen ein.
Dafür zahlen sie und ihre Familie selbst immer wieder einen sehr hohen Preis. Dennoch lässt sie sich davon nicht abbringen und steht den Iranerinnen und Iranern in ihrem Kampf um Freiheit und Demokratie weiterhin zur Seite. Sie ist Vorbild, Inspiration und Kompass zugleich."
"Die wichtigsten Dinge des Lebens habe ich von meiner wunderbaren Großmutter Alice gelernt, der Mutter meiner Mutter. Sie stammte aus Gotha und wurde noch in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts geboren. Sie wohnte im gleichen Ort und ich war bei ihr, wenn meine Eltern in der Tanzschule arbeiten mussten.
Von ihr habe ich das Durchhaltevermögen – sie war hart im Nehmen. Wie sie Ärger und Sorgen mit einem Lächeln nahm, habe ich sehr bewundert. Bei meiner Großmutter Alice stand die Küche immer offen – um ihren Küchentisch versammelten sich Freunde, Verwandte, die Nachbarschaft. Ihre Offenheit und Freude am Miteinander haben mich sehr geprägt."
"Für mich gibt es nicht die eine Ikone. Aber Vorbilder zu haben, war wichtig für mich und meinen politischen Werdegang. Was mich inspiriert, sind starke, kluge Frauen, die anderen Frauen Zugänge erleichtern und die ihre Kraft dafür nutzen, unsere Gegenwart und Zukunft zum Besseren zu verändern.
Das sind für mich zum Beispiel Alexandria Ocasio-Cortez als Vorkämpferin für einen vielfältigen und aktivistischen Politikstil oder auch meine politische Begleiterin und Mentorin Anna Gallina, die allen Widerständen zum Trotz progressive Veränderungen an der Spitze der Hamburger Justizbehörde voranbringt. Aber auch Journalistinnen wie Anja Reschke und Carolin Kebekus, die durch ihre klaren Analysen und ihren Witz die Medienlandschaft revolutionieren, finde ich total beeindruckend."
"Es gibt unzählige starke Frauen, die mich im Lauf meines Lebens inspiriert haben und mir Orientierung gaben. Weder kann ich mich auf einen Namen beschränken noch die Aufzählung in Gänze abschließen, ein paar wenige möchte ich nennen: Sookee für ihre queerfeministische Stimme im deutschen Hip-Hop; die Stilikone Marlene Dietrich für ihren Satz "Ich bin aus Anstand Antifaschistin geworden!"; last but not least die feministische Theoretikerin Emma Goldman: "If I can’t dance, I don’t want to be part of your revolution."
"Es sind Frauen, die Deutschland eine Chance geben, ein wirklich fortschrittliches Land zu sein. Als eine der ersten fällt mir da Maja Göpel ein, die sehr gut erklären kann, sehr gute Argumente macht und einen scharfen analytischen Verstand hat. Ich bewundere einfach ihre Energie."
"Mein Vorbild ist meine Großmutter, die in 90 Lebensjahren nie aufgehört hat, sich über die Ungerechtigkeiten der Welt zu empören und dann zu handeln. Bis heute fragt sie sich immer wieder: 'Welche Welt hinterlasse ich meinen Enkelkindern und Ur-Enkeln?' Und legt dann los – im Kleinen und im Großen."
"'Um Hoffnung kämpfen'. So hieß das Buch von Petra Kelly, der Ikone der deutschen Umwelt- und Anti-Atom-Bewegung. Ich war 23, Studentin, bekam es in die Hände und legte es nicht wieder weg. Es brachte alles zusammen, was mir wichtig ist: Umweltschutz, Frieden, Feminismus.
Petra Kelly war faszinierend, weil sie so klar und erfrischend, aber auch so radikal und kompromisslos war in ihrer Haltung und in ihren Zielen. Sie hat die Dinge zusammen gedacht, und das müssen wir heute mehr denn je: Raus aus Kohle, Öl und Gas, weil wir das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite halten wollen, weil auch Frieden und Sicherheit davon abhängig sind – Klimaschutz als Voraussetzung für eine gerechtere Welt.
Es stimmt nach wie vor: Der Kampf gegen die Klimakrise ist immer auch ein Kampf um Hoffnung. Ohne Petra Kelly wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin."
"Mein weibliches Vorbild ist Jane Goodall – aus verschiedenen Gründen. Fangen wir mal an mit der Passion, mit der die Verhaltensforscherin ihre Arbeit betreibt. Wie sie vom Auftreten her, auf ihre sehr versöhnliche Art versucht – bei allem, was auch bei ihren geliebten Schimpansen schiefläuft – optimistisch zu bleiben und Hoffnung auszustrahlen.
Und trotzdem ist sie niemand, der mit schlechten Nachrichten hinterm Berg hält – aber sie sieht einen Ausweg, sucht nach Chancen und Möglichkeiten, was man tun könnte. Dazu kommt ja noch, dass sie auch in ihrem hohen Alter gnadenlos durchhält: Was sie an Terminen abreißt, wie viel sie unterwegs auf Reisen ist, um ihre Botschaft weiterzutragen, das finde ich unglaublich toll.
Man kann sagen, dass sie mich motiviert. Und wenn ich mir etwas von Jane abgucken würde, dann wäre es, ebenso lange durchzuhalten wie sie: Dass ich also in ihrem Alter auch noch so aktiv in Sachen Umweltschutz sein werde, wie sie es jetzt ist."
"Für mich ist eine der größten Inspirationen Rosa Parks. Sie weigerte sich als schwarze Person, ihren Platz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen. Es war gegen das Gesetz. Sie tat es trotzdem. Einfach, weil es das Richtige war. Sie tat es im Kontext einer zutiefst rassistischen Gesellschaft mit einer rassistischen Gesetzgebung. Sie war sich möglicher Konsequenzen bewusst und nahm diese in Kauf. Durch diesen Mut und diese Opferbereitschaft trug sie maßgeblich zum Erfolg der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und der Aufhebung rassistischer Gesetze bei.
Solche Menschen, die viel weniger Privilegien als ich genossen und dennoch bereit waren, alles zu geben, machen es mir heute aus meiner privilegierten Position heraus immer wieder leichter, auch alles zu geben, was ich gerade geben kann."
"Ich habe eigentlich gar keine Vorbilder, weder männliche noch weibliche. Am Ende kochen wir doch alle nur mit Wasser."
"Wer mich bis heute inspiriert, ist meine Ur-Oma, geboren 1890, also weit für der Einführung des Wahlrechts für Frauen. Ich habe bei Mimi stets das Gefühl, dass sie auf gesellschaftliche Normen wenig gegeben hat. Egal, ob sie als Jüdin die Gretel im Schultheater gespielt oder gekündigt hat, als sie ihr Ausbilder sexuell belästigte, anstatt klein beizugeben. Trotz Druck von außen blieb sie so lange unverheiratet, bis sie ihren Traum-Ehemann gefunden hatte und auch als Ehefrau ist sie gerne mal alleine abends in die Jazzkneipe, um ihren Whiskey zu trinken … Sie hat ihre Weiblichkeit als Stärke betrachtet, nicht als Bürde.
Selbst im Konzentrationslager hat sie ihre Würde behalten, klug und zäh ums Überleben gekämpft und wurde von den Nazis nicht gebrochen. Sie hat ihr außergewöhnliches Schicksal angenommen, egal, was kam, und immer das daraus gemacht, was sie für das Bestmögliche hielt. Ich habe immer das Gefühl, dass sie trotz aller gesellschaftlicher, politischer Zwänge innerlich sehr frei gewesen ist und vor allem hat sie bis zuletzt ihren wunderbaren Humor behalten."
"Es gibt unzählige inspirierende Frauen: Lauryn Hill, Emma Watson, Malala Yousafzai, Nina Simone, Christine and the Queens, um ein paar unterschiedliche Frauen zu nennen…
Aber jede von uns musste sich immer wieder gegen die objektivierende Darstellung von Frauen in der Öffentlichkeit wehren. Jede von uns musste sich gegen ungleiche Bezahlung, geringe Anzahl von Führungspositionen, Diskriminierung oder Sexualisierung auflehnen. Ich finde jede Frau inspirierend, da diese Hürden – jede Bemühung, Anstrengung und Vision – fünfmal so schwer zu nehmen sind, als die männlicher Kollegen. Ich wünsche mir, dass vor allem jede Frau sich selbst einmal dafür feiert, auch öffentlich, bisher überhaupt diese ganzen Hürden genommen zu haben."
"Ich bin generell jetzt nicht ein Typ, der krasse Vorbilder hat, der anderen hinterhereifert. Aber es gibt natürlich gewisse Menschen, vor deren Leistung ich den größten Respekt habe: Das ist die ganze MMA-Frauenwelt (Mixed Martial Arts). Ich setze mich privat viel mit dem Sport auseinander. Es ist für mich eine der krassesten und härtesten Sportarten, die man machen kann. Wenn du Fußball spielst, ist es erstmal in einer Gruppe, dein Gegner will dich nicht zerstören, sondern er will an dir mit dem Ball vorbei. Du trainierst, hast Spiele, trainierst, hast wieder Spiele. Generell im Kampfsport, gerade bei MMA bereitest du dich Monate auf diesen einen Moment vor.
Der psychische Druck ist total krass. Dann kann es sein, dass eine Runde nur 15 Sekunden geht. Ich sehe den Sport, auch wenn er bei manchen wegen der Brutalität verrufen ist, als eine krasse Disziplin an. Es besteht aus super viel Mind-Set. Die reißen sich ihren Arsch auf, trainieren zig Mal am Tag. Das machen andere Sportler auch, aber für mich ist dieser Punkt, in den Käfig zu gehen und Mensch gegen Mensch zu kämpfen, sehr spannend."
"Mein Vorbild ist Victoria Beckham. Ihre Karriere hat wirklich jeden überrascht. Sie war das unbeliebteste und untalentierteste Spice Girl und hat nun, 20 Jahre später, den Spieß umgedreht und ist erfolgreicher als alle anderen Spice Girls zusammen. Eine Verwandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan. Ich glaube, dass sie ihre wahre Berufung erst finden musste.
Anhand von Victoria Beckham sieht man, dass man niemanden unterschätzen sollte und oft nicht die Lautesten die Erfolgreichsten und Besten sind. Zudem hat sie einen der sexiesten Männer weltweit und ist Mutter von vier Kindern. Victoria ist eine Stilikone, Designerin und Inspiration für viele Frauen."
"Aus den Medien, beziehungsweise in der Öffentlichkeit bekannte Persönlichkeiten waren und sind unter anderem: Kylie Minogue, welche insbesondere während meiner Krebserkrankung eine große Stütze war, um zu sehen, wie man die Krankheit überwinden kann. Für den persönlichen Karriere-Weg sind es heute zum Beispiel Jennifer Lopez, Oprah Winfrey und Heidi Klum, die ich für ihre harte Arbeit, Disziplin und den andauernden Erfolg bewundere und mir wünsche, dieselbe Stärke beizubehalten.
Schon heute schaue ich aber auch auf Best-Ager, um mich inspirieren zu lassen, was in ein paar Jahrzehnten meine Vorstellung vom Alter sein könnte. Man sollte niemals vergessen, immer man selbst zu bleiben, aber positive Inspiration schafft den Willen, sein eigenes Ich jeden Tag zu verbessern und Träume, die sich weit weg anfühlen, motiviert in Angriff zu nehmen."
"Eine Frau, die wir nicht nur wegen ihrer musikalischen Nähe sehr bewundern, ist ohne Zweifel Dolly Parton. Eine Frau, die sich seit nun mehr als fünf Jahrzehnten im Musikbusiness an der Topspitze hält und zur Kultkünstlerin avancierte. Neben unzähligen Gold- und Platinalben, mehreren Grammy Awards und Hits wie 'Joleen', '9 to 5', 'Islands in the Sky', die sie selbst performte, hat sie auch als Songwriterin für andere Künstler und Künstlerinnen Welthits geschrieben. Das wohl bekannteste Beispiel ist 'I Will Always Love You' für Whitney Houston!"
"Meine Vorbilder sind all die Frauen, die in der Pflege und in Krankenhäusern arbeiten. Also die Frauen, die ihren Mitmenschen jeden Tag helfen. Ich bekomme das gerade selbst mit, weil meine Mutter, die inzwischen 87 ist, in einer Residenz lebt. Da erlebe ich immer wieder, wie hart diese Frauen arbeiten und sich aufopfern: Es sind diese Pflegerinnen und Krankenschwestern, die ich bewundere."
"Ich habe tatsächlich kein klassisches Vorbild, denn mich inspirieren viele Frauen. Egal ob prominent oder nicht. Ich finde, wir können alle so viel voneinander lernen und viel wichtiger ist es, dass wir uns gegenseitig stützen und stärken und als Frauen zueinander halten."