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Feministische Stadtplanung: Eine bessere Stadt für alle

Young pensive long haired sacred girl standing outside alone
Feministische Stadtplanung will Städte sicherer für Frauen machen – zum Beispiel in dem sie dunkle Ecken, sogenannte Angsträume, beseitigt.Bild: iStockphoto / alien185
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"Wenn nur Männer Entscheidungen treffen, dann gehen wir auf die Bedürfnisse von Frauen nicht ein" – Wie durch feministische Stadtplanung alle Menschen profitieren könnten

19.12.2021, 13:4019.12.2021, 15:56
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Im Dezember bricht die dunkelste Zeit des Jahres an. Das mangelnde Tageslicht ist deprimierend, gerade für Frauen ist Dunkelheit aber oft auch bedrohlich: Sogenannte Angsträume geraten immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit. Meist sind das Orte oder Wege mit schlechter Einsehbarkeit, Dunkelheit, schlechter Ausleuchtung, Enge, fehlenden Fluchtmöglichkeiten – und wenigen Menschen. Immer mehr Städte erstellen deshalb Reports, um herauszufinden, wo die Angsträume in ihrer Stadt sind. Denn eben diese Orte haben konkrete Auswirkungen auf das Leben der Frauen.

In einer Studie der Stadt Heidelberg nehmen ganze 83 Prozent der befragten Frauen Umwege in Kauf, um solche Angsträume zu vermeiden. 58 Prozent vermeiden sogar das Ausgehen, wenn sie nicht wissen, ob sie sicher wieder nach Hause kommen. Aber nicht nur Angsträume sorgen dafür, dass Frauen sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen, auch die mangelnde Barrierefreiheit oder die schlechte Erreichbarkeit von Orten mit ÖPNV können ein Grund dafür sein.

Städte sind nicht für Frauen entwickelt worden

Doch warum ist das so? Weil Städte nicht für Frauen entwickelt sind, wie Vertreter und Vertreterinnen des "Gender Planning", der sogenannten geschlechtergerechten Stadtplanung sagen. Oft wird die "Gender Planung" auch mit feministischer Stadtplanung übersetzt, da Frauen in der traditionellen Stadtplanung lange Zeit vernachlässigt und ihre Bedürfnisse nicht mit einbezogen wurden: "Ein Patriarchat, das in Stein gemeißelt ist", schreibt die amerikanische Geografin Leslie Kern dazu in ihrem Buch "A feminist City" über unsere Städte.

"Gender Planning"
Als wissenschaftliche Disziplin etablierte sich (geschlechter-) inklusive Stadtplanung bereits in den 1970er Jahren, der Zeit, in die die zweite Welle der Frauenbewegung fiel. In den 1990er Jahren wurde das Thema auch in der Öffentlichkeit bekannter und es gründeten sich erste Kommissionen und Gremien für die Belange von Frauen in der Stadt. Wien gilt als Vorreiter in puncto feministischer Stadtplanung, so gibt es seit den 1980er Jahren eine städtische Abteilung für geschlechtersensibles Bauen und Gestalten.

Watson hat mit der Architektin und Städteplanerin aus München, Claudia Schreiber, und der Urbanistin Mary Dellenbaugh-Losse darüber gesprochen, auf welche Art und warum Städte so frauenfeindlich sind und wie man das ändern kann.

Mary Dellenbaugh-Losse ist freie Beraterin für soziale Inklusion und Gender-Partizipation in der Stadtplanung. "In der irischen Stadt Dublin haben mehr als 60 Prozent der befragten Frauen gesagt, dass sie bestimmte Orte meiden und bis zu 20 Minuten längere Wege auf sich nehmen. Das ist einfach verlorene Zeit – bei Menschen, die gar nicht so viel Zeit übrig haben", erzählt sie im Gespräch mit watson. Denn das Leben vieler Frauen bestehe aus dem Abarbeiten langer To-Do-Listen: Kinder hinbringen, Kinder abholen, nach Möglichkeit auch noch arbeiten, Dienstreisen, Putzen, Einkaufen und so weiter.

Mary Dellenbaugh-Losse ist langjährige Stadtplanerin und Beraterin mit dem Fokus auf Partizipation, soziale Inklusion und Geschlecht.
Mary Dellenbaugh-Losse ist langjährige Stadtplanerin und Beraterin mit dem Fokus auf Partizipation, soziale Inklusion und Geschlecht. bild: privat

Frauen wollen mehr Gemeinschaftsflächen und kürzere Wege

In erster Linie geht es bei einer frauenfreundlichen Stadtplanung aber um viel mehr als Angsträume, wie die Architektin Claudia Schreiber erklärt. Natürlich spiele auch gute Beleuchtung eine Rolle, aber:

"Die Bedürfnisse sind oft, dass man mehr Aufenthaltsflächen schafft. Die Bürger wollen, dass man nicht nur dem Autoverkehr alles zur Verfügung stellt, sondern zum Beispiel auch breitere Gehwege macht, damit man dort mit dem Kinderwagen aneinander vorbeikommt."

Auch Abstellmöglichkeiten für Lastenräder werden häufig gewünscht, ebenso wie Gemeinschaftsflächen zum Treffen und Sitzen, auf denen die Kinder sich gleichzeitig frei bewegen können. Oft bemerke Schreiber den starken Wunsch, dass man "Flächen wieder zurückgewinnt".

Ein großes Thema in der Stadtplanung sei derzeit deshalb der "generationenübergreifende Spielplatz" mit Flächen speziell für Eltern mit Kindern, aber auch mit Fitnessgeräten oder Schachbrettern. "Wichtig ist einfach, dass es unterschiedliche Räume in der Stadt gibt, dass es nicht immer das Gleiche gibt: einen Gehweg, einen Parkstreifen, Fahrradwege und eine Fahrbahn. Sondern dass es Räume gibt, die verschiedene Möglichkeiten zulassen, wie zum Beispiel einen Park mit einem generationenübergreifenden Spielplatz", sagt die Städteplanerin im Gespräch mit watson.

Die Münchner Architektin Claudia Schreiber entwirft beispielsweise nachhaltige, wandelbare Holzmodule für Kinderbetreuungseinrichtungen.
Die Münchner Architektin Claudia Schreiber entwirft beispielsweise nachhaltige, wandelbare Holzmodule für Kinderbetreuungseinrichtungen.privat

Die Wegeplanung ist ebenfalls ein wichtiger Punkt in der feministischen Stadtplanung: Der Weg von A nach B, von Zuhause in die Kita, in den Supermarkt, in die Drogerie und wieder zurück zum Beispiel. Dieser sollte nicht nur barrierefrei, also ohne Bürgersteigkanten und Schwellen sein, sondern auch möglichst kurz und gut ausgeleuchtet. Denn die meisten Wege würden Mütter zurücklegen, da häufig sie es sind, die Care Arbeiten wie Kinderbetreuung und Einkaufen übernehmen. Sie bräuchten für diese Tätigkeiten täglich mehr Zeit, die ihnen dann wiederum bei der Freizeit oder Arbeitszeit fehle – mit den entsprechenden Nachteilen wie Burn Out, Erschöpfung und geringerem Einkommen und Karrierechancen.

Eine Oxfam-Studie aus 2020 zeigt die Benachteiligung von Frauen in vielen Bereichen.
Eine Oxfam-Studie aus 2020 zeigt die Benachteiligung von Frauen in vielen Bereichen.

Deshalb ist es wichtig, Infrastruktur auszubauen und neue Quartiere zu schaffen, die Arbeit und Freizeit verbinden, "weil wir durch die Digitalisierung ein ganz anderes Lebensumfeld bekommen werden", sagt Schreiber gegenüber watson. "Die Menschen müssen nicht mehr unbedingt irgendwo hingehen zum Einkaufen, sie können sich alles bestellen. Oder sie können sich stärker auf ihr eigenes Quartier konzentrieren und sagen 'Ich möchte in meinem Quartier meine lebensnotwendigen Dinge haben."

Ein "funktionsgemischtes Quartier" nennt das die Urbanistin Mary Dellenbaugh-Losse im Gespräch mit watson. "Das heißt, wir haben Wohnen, Arbeit und täglichen Bedarf alles eng beieinander – fußläufig und verkehrsberuhigt." Weg vom reinen Wohnviertel hin zum Kiez, wie das in Berlin oft schon üblich ist. Eine solche Städteplanung fördert die Gleichberechtigung: "So können beispielsweise die Frauen ihren Partnern auch sagen: Bring du mal das Kind in die Kita, ist ja nur um die Ecke. Das erleichtert es, Verpflichtungen, Hobbies und Care Arbeit unter einen Hut zu bringen."

Mehr Frauen mitentscheiden lassen

Wie Städte diese Veränderung hin zu einer frauenfreundlicheren Stadt schaffen können, weiß Mary Dellenbaugh-Losse sehr genau. Sie arbeitet in einem Städtenetzwerk von sechs Städten, die, jede auf ihre eigene Art und Weise, daran arbeiten, den Bedarf von Frauen mehr in die Stadtpolitik einzubinden. "Es ist meiner Meinung nach am besten, sozusagen am Kopf zu beginnen", sagt sie gegenüber watson.

Das hieße, mehr Frauen in praktischen Berufen wie Architektur, Stadtplanung oder Ingenieurswissenschaften, aber auch in der Stadtverwaltung zu beschäftigen: "Wir haben ganz viele Frauen bei Bildung, bei Kultur und bei Soziales. Und viele Männer überwiegen in Bereichen wie Wirtschaft, Technologie, Energieversorgung und Müllabfuhr." So komme es, dass viele Bereiche des öffentlichen Lebens von Männern für Männer gestaltet werden und "nicht genderneutral" sind.

Selbst beim Recycling lässt sich die mangelnde Einbeziehung der Bedürfnisse von Frauen erkennen. Dort gebe es ganz unterschiedliche Verhaltensweisen von Männern und Frauen und Männern: "Wir sehen, dass viele Männer Recycling als sehr mädchenhaft ansehen. Da ist die Frage: Was hat das damit zu tun? Recycling ist weder feministisch noch maskulin!", ruft Dellenbaugh-Losse und lacht.

"Wenn nur Männer Entscheidungen treffen, dann gehen wir auf die Bedürfnisse von Frauen nicht ein."
Mary Dellenbaugh-Losse gegenüber watson

Was sich albern anhört, zeigt tatsächlich die Wurzel des Problems: "Wenn nur Männer Entscheidungen treffen, dann gehen wir auf die Bedürfnisse von Frauen nicht ein", so die Dellenbaugh-Losse. Und denen ist beispielsweise die Möglichkeit zur Mülltrennung wichtig. Dasselbe Problem ziehe sich auch durch Themen wie Mobilität oder Datenerhebung hindurch.

Dellenbaugh-Losse sagt:

"Frauen sind ganz oft einfach gar nicht in der Datenerhebung dabei. Dabei fallen Frauen und Männern in unterschiedlichen Altersgruppen ganz unterschiedlichen Sachen auf. Und deswegen sage ich: Wenn wir unsere Städte feministischer gestalten möchten, dann brauchen wir mehr Gespräche mit Frauen."

Natürlich dürften auch die Männer künftig bei der Stadtentwicklung mitentscheiden – nur nicht mehr ganz alleine.

Frauen müssen von Anfang an mitgedacht werden

Das beste Beispiel dafür, wie sich die fehlende Befragung von Frauen auf Entscheidungen auswirkt, sind bereits genannte Angsträume: "Männer haben oft diese, überspitzt gesagt, Opfermentalität im Kopf, also dass Frauen Opfer sind, wenn sie öffentliche Räume planen", sagt Mary Dellenbaugh-Losse. Das bedeute dann beispielsweise, ein besonderes Licht zu installieren, ohne die Frauen zu fragen, was sie wollen. "Wenn ich zum Beispiel einen langen Tunnel durchqueren muss, möchte ich lieber, dass es mehr als einen Ausgang gibt, dass der Tunnel etwas breiter ist und nicht von dieser orangenen Lampe beleuchtet ist. Denn darin kann man Menschen schlecht erkennen."

Um solche Fehlentscheidungen zu vermeiden, führt die Architektin Claudia Schreiber im Vorfeld der Planung eines neuen Quartiers immer eine Bürgerbeteiligung durch. So will sie herausfinden, welche Bedürfnisse es gibt – bei Frauen und Männern. "Wir ermutigen Frauen, ihre Themen einzubringen", so die Architektin gegenüber watson. Diese Beteiligungsverfahren könnten manchmal "nervtötend und aufwendig" sein, doch auf diese Weise hätte jeder eine Möglichkeit, etwas beizutragen und somit einen Raum für alle zu gestalten. "Teilweise kommen dabei richtig gute Ansätze raus", sagt Claudia Schreiber über diese Verfahren.

Problem der "Gender-Blindheit" in Daten

Um wirklich herauszufinden, was Frauen in der Stadt brauchen, ist es als also erst einmal wichtig, sie überhaupt zu fragen, was sie wollen: Ob über Bürgerbeteiligungen wie die Architektin Claudia Schreiber das tut, oder über Datenerhebungen und Studien. Denn oft gebe es eine "Gender-Blindheit in den Daten", wie Dellenbaugh-Losse erzählt, also eine Geschlechterblindheit. "Wir sagen, 'Menschen in unserer Stadt' benutzen die ÖPNV zu dieser Uhrzeit, ohne dass wir zwischen Männern und Frauen differenzieren."

Auch bei Städten, die kein großes Budget hätten, aber ihre Stadt inklusiver machen wollten, könne sie nur raten: "Fragt gute Fragen, bezieht Frauen mit ein in die Entwicklung dieser Fragebögen und erhebt einfach gute Daten. Jede Stadt ist anders und die Frauen und die Männer jeder Stadt werden unterschiedliche Bedürfnisse haben."

"Doch gerade beim Beispiel ÖPNV und Mobilitätsverhalten gibt es große Gender-Unterschiede, die auch mit der besagten Vereinbarung von bezahlten und unbezahlten Tätigkeiten einher gehen", erklärt die Beraterin gegenüber watson.

"Wir haben dann zum Beispiel eine ÖPNV-Taktung in einer typischen Großstadt, die ausgelegt ist auf die Bedürfnisse von Männern, die Vollzeit arbeiten. Das heißt, wir haben die höchste Taktung früh morgens und von 17 bis 19 Uhr. Wir sehen aber, dass Frauen zum Beispiel häufiger gegen 15 Uhr unterwegs sind, weil sie dann die Kinder abholen oder in die Reinigung gehen."

Wenn die Taktung der öffentlichen Verkehrsmittel aber nicht für die Bedürfnisse der Frauen ausgelegt ist, dauerten als Folge die Wege und Wartezeiten länger.

Von einer frauenfreundlichen Stadt profitieren am Ende alle

Oft wird das Thema der feministischen Stadtplanung aber als Randthema behandelt. Dann muss sich Dellenbaugh-Losse von den Stadtverwaltungen, die sie berät, anhören: "Wenn die wichtigen Themen bearbeitet sind, Frau Dellenbaugh-Losse, dann kommen wir dazu." Dabei kann die ganze Stadt gewinnen, wenn der Fokus stärker auf Frauen liegt, erklärt die Beraterin – zum Beispiel ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen.

"Wenn sich mehr Menschen wie Frauen fortbewegen würden, hätten viele Städte also schon ihre Nachhaltigkeitsziele erreicht."
Mary Dellenbaugh-Losse gegenüber watson

Als Beispiel erzählt sie von der Stadt Umeå in Nordschweden: Eine Umfrage ergab, dass die Einwohnerinnen und Einwohner das Ziel hatten, 55 Prozent ihrer Wege auf nachhaltige Art und Weise, also per Fuß, Rad und Bus zu unternehmen. Nach der stichprobenartigen Auswertung eines Mobilitäts-Tagebuchs wurde klar, dass die Frauen bereits 56 Prozent aller Wege auf nachhaltige Art und Weise zurücklegten, Männer circa 40 Prozent. "Wenn sich mehr Menschen wie Frauen fortbewegen würden, hätten viele Städte also schon ihre Nachhaltigkeitsziele erreicht", erzählt die Beraterin für feministische Stadtplanung.

Night jogging in the city
Gerade nachts fühlen sich Frauen in der Stadt oft nicht sicher.Bild: iStockphoto / microgen

Um solche Ziele zu erreichen, müsste es aber mehr Förderungen für eine geschlechtergerechte Stadt geben: "Die meisten Förderungen für Jugendliche im öffentlichen Raum gehen an Projekte, die traditionell männlich dominiert sind, wie Fußballplätze, Basketballplätze oder eben Skateparks“, sagt Dellenbaugh-Losse. Oft suchten sich Mädchen dann eigene Räume als Folge, was Mary Dellenbaugh-Losse kritisiert:

"Die erste Hürde ist: Gender wird nicht als ganzheitliches Thema gesehen, das Teil von allem ist, sondern es wird immer als Extra obendrauf, aber nicht als Thema Nummer eins gesehen. Das würden wir nie machen, mit Menschen mit Migrationshintergrund oder mit Behinderung oder anderen Themen. Warum machen wir das mit Geschlecht?"

Viele Menschen finden eine feministische Stadtplanung übertrieben. Den Kritikpunkt, dass abgeflachte Bürgersteige, spezieller Gehwegbelag oder eigenen Räume für Frauen reiner "Gender-Wahn" seien, kann die Architektin Claudia Schreiber nicht verstehen: "Ich würde das nicht als Genderwahn sehen, sondern als normale gesellschaftliche Entwicklung, dass man erkennt, wie wichtig diese Bedürfnisse sind."

Schließlich würden die Bedürfnisse von Frauen oft auch allen anderen Mitbürgern einen Mehrwert bieten: "Wenn beispielsweise Frauen sagen: 'Ich möchte mich auch mal nur mit meinem Kind hinsetzen und es vielleicht stillen. Und dafür möchte ich einen Raum im öffentlichen Raum haben, wo ich ein bisschen geschützt bin, wo ich aber auch dabei bin'", sagt sie im Gespräch mit watson. Ein sicherer, barrierefreier Raum käme ja beispielsweise auch älteren, queeren Menschen oder solchen mit Behinderung zugute.

Das kann Dellenbaugh-Losse nur bestätigen: Von einer feministischen Stadtplanung profitieren am Ende alle, auch die Männer. Beispielsweise, weil immer mehr Männer Care Arbeit und Haushalt übernehmen würden.

Aber auch von der Sicherheit: "Es gibt ein Missverständnis über Sicherheit im öffentlichen Raum." Zwar hätten Frauen viel mehr subjektive Angst als Männer, Gewalt im öffentlichen Raum zu erleiden. Doch während Frauen laut Studien eher Opfer von häuslicher Gewalt würden, seien viele Männer von Gewalt in der Öffentlichkeit von einem Menschen, den sie nicht kennen, betroffen. "Ganz salopp gesagt: Der Mann kommt aus der Kneipe und kriegt eins auf die Fresse." So könnte eine Stadt, die alle Geschlechter mit einbezieht, auch für Männer schöner werden.

Anmerkung: Natürlich gibt es auch Männer, die mehrheitlich die Care-Arbeit übernehmen, ihre Kinder in die Kita bringen, einkaufen und mit dem Rad statt dem Auto fahren. Der Artikel und die Interviewpartnerinnen beziehen sich aber auf die Tatsache, dass Frauen hier laut Studien in der Mehrheit sind.

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