
Häuser in Frankreich: Fensterläden wie diese können gegen die Hitze helfen.bild: IMAGO / ABACAPRESS
Klima & Umwelt
Frankreichs Häuser haben ein Problem: Viel zu viele sind so schlecht isoliert, dass sie kaum gegen Hitze schützen. Eine Stiftung versucht jetzt, politische Änderungen zu bewirken.
30.06.2025, 16:0130.06.2025, 16:01
Frankreich ächzt aktuell unter einer Hitzewelle von nie dagewesenem Ausmaß. "Das hatten wir noch nie", sagte Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatte der Wetterdienst für 84 der insgesamt 101 Départements des Landes für Montag eine Hitzewarnung ausgeben.
Nur die Küste am Ärmelkanal und die Grenzregion zu Belgien und Deutschland bleibt vorerst verschont. Die Hitzewelle soll mindestens bis Mitte der Woche anhalten, örtlich werden Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius erwartet. In der Nähe von Narbonne im Südwesten des Landes brachen am Sonntag große Waldbrände aus.
Sogar die Nächte versprechen kaum Möglichkeiten zum Durchatmen: selbst nachts soll das Thermometer kaum unter 20 bis 24 Grad sinken. Unternehmen landesweit sind aufgerufen worden, ihre Beschäftigten so gut wie möglich zu schützen. Rund 200 Schulen im ganzen Land bleiben am Montag geschlossen.
Weil es sich in der Hitze draußen kaum aushalten lässt, flüchten viele Menschen in ihre Häuser. Diese bieten zumindest Schatten, der Hitze können viele hier aber trotzdem nicht entkommen.
Wie schlecht es um den Hitzeschutz französischer Häuser steht, hat jetzt eine Stiftung eindrucksvoll aufgezeigt.
Häuser in Frankreich: Studie liefert bittere Erkenntnis
Laut einer Studie der französischen Stiftung für Wohnraum für Benachteiligte ist jedes dritte Haus in Frankreich so schlecht isoliert, dass es sich – wörtlich übersetzt – "in einen Ofen verwandelt".
Maïda Olivier, die bei der Stiftung im Bereich Klima- und Wohnungspolitik arbeitet, sagte, viele Gebäude hätten keine richtigen Rollläden. "Obwohl die Installation eines externen Sonnenschutzes die einfachste und effektivste Methode ist, Überhitzung zu vermeiden, sind 40 Prozent der Häuser nicht vollständig damit ausgestattet", urteilen die Studienmacher:innen.
Eigenen Angaben zufolge warnt die Stiftung seit drei Jahren, dass Millionen Häuser in Frankreich jedes Jahr wegen extremer Hitze wochenlang unbewohnbar werden.
Daher habe man mit Parlamentarier:innen aller Lager an einem parteiübergreifenden Gesetzentwurf gearbeitet, "der darauf abzielt, Wohnraum an extreme Hitze anzupassen und seine Bewohner zu schützen".
Der Gesetzentwurf soll der Nationalversammlung vorgelegt werden und schlägt unter anderem vor, die Überhitzung von Wohngebäuden in die Definition der Energiearmut aufzunehmen, neue Schutzmaßnahmen für das Stromnetz einzuführen – damit niemand mehr auf Ventilatoren oder Klimaanlagen verzichten muss – und neue strenge Sanierungsvorgaben für Mietwohnungen zu implementieren.
Um bis 2040 alle Häuser mit Hitzeschutzmaßnahmen wie Ventilatoren und Rollläden auszustatten, brauche es eine jährliche Erhöhung der öffentlichen Gelder um eine Milliarde Euro, rechnet die Stiftung vor.
Die Studienmacher:innen stellen ebenfalls fest, dass im vergangenen Sommer in Frankreich 3700 Menschen aufgrund extremer Hitze starben. Viele dieser Tode seien vermeidbar gewesen.
(mit Material von afp)
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