Ob Chantal oder Viktoria, Kevin oder Korbinian: Wie Eltern ihre Kinder nennen, sagt eine ganze Menge über sie aus. Die beliebtesten Vornamen in Deutschland zeigen, dass die meisten frisch gebackenen Eltern es eher bodenständig, kurz und klassisch mögen.
Das zeigt zumindest die Prognose, die die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Mittwochvormittag veröffentlicht hat.
Laut der Prognose der GfdS sind Mädchennamen mit E und M wieder das A und O – ähnlich wie schon 2018. Mit am beliebtesten sind Vornamen wie Emma, Emilia und Elisabeth. Aber auch Marie, Mia und Mathilda gehören zu den Anführerinnen – dicht gefolgt von L-Namen: Willst du also, dass dein Kind mit seinem Vornamen heraussticht, solltest du Lia, Lena und Lara meiden.
Obwohl die Aktivistin Greta Thunberg in aller Munde ist, hält sie aktuell noch nicht als Namenspatin her, wie manch einer vielleicht erwartet hätte. Die GfdS schreibt:
Bei den Jungs könnte laut der GfdS dieses Jahr Paul am beliebtesten sein. Damit würde er Ben ablösen. Auch die Anzahl der kleinen Emils ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen und könnte einen Platz in der Top 10 einnehmen.
Spannender als die Dauerbrenner sind allerdings die Vornamen, die gerade im Kommen sind – auch wenn sie nicht die Spitzenplätze auf der Bestenliste erreichen. Beliebt sind zum Beispiel Namen von Serienfiguren.
Das bestätigt Gabriele Rodriguez im Podcast "Tagesticket" von Bayern 2. Rodriguez ist Fachberaterin für Vornamen an der Uni Leipzig. In Interview spricht sie über frischgebackene Eltern, die sich bei der Namensgebung von den Medien beeinflussen lassen. Wie zum Beispiel von "Game of Thrones":
Aber auch andere Serien dienen als Namenspaten – selbst wenn die Namen bisher eher umstritten waren. Rodriguez sagt im Podcast:
Der Name ist inspiriert von der gleichnamigen US-Serie. Dort betreibt der ebenso gelangweilte wie attraktive Leibhaftige selbst zur Abwechslung einen Nachtclub in Los Angeles.
Rodriguez sagt allerdings, dass sie den Namen nicht empfehle, weil er immer noch negativ besetzt sei.
Neben den beliebtesten Vornamen verzeichnet die GfdS auch die seltensten Vornamen. Und einige davon sind besonders kurios – zum Beispiel:
Andere Namen wie Regenbogen, Seestern oder Lord konnten sich nicht durchsetzen. Die GfdS gibt in dieser Kategorie Namen an, die beim Standesamt beantragt, aber nicht bewilligt wurden. Da mussten die Eltern womöglich auf langweiligere Alternativen zurückgreifen. Vielleicht auch besser für die Kleinen – Lord Schmidt oder Seestern Meier hätten in der Schule womöglich ungewollt für Aufsehen gesorgt.
(ak)