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Weltfrauentag 2024: Entstehung und Erfolge der Frauenrechtsbewegung

Weltfrauentag: Tausende demonstrieren in München Am 8.3.2023 versammelten sich in München Tausende zum feministischen Kampftag. Sie protestierten für Frauenrechte, mehr Plätze in Frauenhäusern und gle ...
Am Weltfrauentag wird weltweit für Frauenrechte demonstriert.Bild: IMAGO/aal.photo
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Weltfrauentag 2024: Diese Erfolge haben Frauenrechtler erzielt

06.03.2024, 16:54
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Manche nennen ihn den Weltfrauentag, andere den Frauenkampftag und wieder andere nennen ihn den feministischen Kampftag. Gemeint ist immer derselbe Tag: Der 8. März, der offiziell auch als Internationaler Frauentag bekannt ist.

Aber worum geht es an diesem Tag genau? Wir geben einen Überblick und beantworten dir die wichtigsten Fragen.

Um was geht es am Weltfrauentag?

Weltweit sind Frauen und Männer noch immer nicht gleichgestellt. Lange Zeit hatten Frauen weniger Rechte, durften nicht wählen oder nur mit der Zustimmung ihres Ehemannes einen Job ausüben.

Griechenland - Athen, Versammlung vor dem griechischen Parlament und Marsch feministischer Organisationen im Rahmen des Internationalen Frauentages. Mittwoch, 8. März 2023 Internationaler Frauentag ** ...
Geballte Power für Gleichberechtigung.Bild: IMAGO / Tatiana Bolari

Und auch heute herrscht in puncto Gleichberechtigung noch viel Nachholbedarf. Rein rechtlich ist diese in Deutschland laut Bundesregierung zwar erreicht – aber im Alltag wird sie häufig noch nicht gelebt.

Gender Pay Gap, unbezahlte Care-Arbeit und Gewalt: Die Benachteiligung von Frauen ist immer noch Alltag.

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Menschen weltweit demonstrieren daher am 8. März für Gleichberechtigung und gegen die Diskriminierung von Frauen.

Wie ist der Frauentag entstanden?

Den Internationalen Frauentag gibt es seit 1911. Den Weg ebnete eine Bewegung von Frauen in den USA, die unter anderem gegen schlechte Arbeitsbedingungen protestierte. Die deutsche Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin schlug 1910 die Einführung eines internationalen Frauentags vor.

1911 gingen in vier europäischen Ländern – Deutschland, Österreich, Schweiz, Dänemark – sowie den USA erstmals mehr als eine Million Frauen für ihre Rechte auf die Straßen. In den Jahren darauf schlossen sich Frauen aus weiteren Ländern an.

International Woman s Day Berlin DEU, Deutschland, Germany, Berlin, 08.03.2019 Demonstranten von Terre Des Femmes mit Plakat Stop Sexuellen Missbrauch und Maedchenhandel auf dem Internationalen Frauen ...
Die Demonstrantinnen fordern Gleichberechtigung.Bild: imago images / IPON

Welche Erfolge gab es bisher für Frauenrechte?

In Deutschland können Frauen seit 1919 wählen und auch gewählt werden. Wie groß der Wunsch nach diesem Recht war, zeigte sich sofort: 90 Prozent aller Frauen gingen laut Heinrich-Böll-Stiftung direkt im ersten Jahr wählen. Das Resultat: Zehn weibliche Abgeordnete landeten anschließend im Parlament.

Seit 1949 ist die Gleichberechtigung von Frauen und Männern auch in der Verfassung festgehalten. Aber: Noch bis Ende der 50er Jahre hatten Ehemänner ein "Letztentscheidungsrecht" in allen Eheangelegenheiten und auch über die Berufstätigkeit ihrer Ehefrau.

1977 wurde die "Hausfrauenehe" abgeschafft, durch die Frauen gesetzlich zur Führung des Haushalts verpflichtet waren.

1997 entschied eine Mehrheit der Bundestagsabgeordneten, dass auch die Vergewaltigung in der Ehe strafbar werden soll. Zuvor war das nämlich nicht der Fall.

2017 beschuldigten zahlreiche Frauen den US-amerikanischen Filmproduzenten Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Unter dem Hashtag "#MeToo" werden seitdem millionenfach Fälle von sexualisierter Gewalt sowie Übergriffe öffentlich diskutiert, um zu zeigen, dass Gewalt gegen Frauen noch immer Alltag ist.

11.03.2023, Demonstration 8. März Frauenkampftag, Nürnberg: Anlässlich des feministischen Kampftages sog. Weltfrauentages gingen in Nürnberg mehrere hundert Personen auf die Straße. Bayern Deutschland ...
Auch sexualisierte Gewalt ist am Weltfrauentag ein Thema.Bild: imago images / Moritz Schlenk

Warum ist der Frauentag auch heute noch wichtig?

Obwohl Frauen rund die Hälfte der Gesellschaft ausmachen, haben sie im Vergleich zu Männern immer noch viele Nachteile. So erleben viele Frauen weltweit (sexualisierte) Gewalt – laut UN Women tötet jeden dritten Tag ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin. Im Iran und Afghanistan verschlechtert sich die Situation von Frauen seit der Machtübernahme der Taliban zunehmend, sie dürfen auch keine Schulen und Universitäten besuchen.

In höheren Positionen und Ämtern sind Frauen noch heute unterrepräsentiert, schreibt die Bundeszentrale für politische Bildung. Zudem verdienen sie rund 18 Prozent weniger. Und selbst in Deutschland haben Frauen noch nicht die volle Selbstbestimmung über ihren Körper: Im Gesetz ist weiterhin ein Abtreibungsverbot (§218) verankert.

Am Internationalen Frauentag machen Menschen weltweit auf diese Benachteiligungen aufmerksam. Für all diese Rechte, die Gleichberechtigung und den Abbau diskriminierender Strukturen lohnt es sich, weiterhin auf die Straße zu gehen.

In welchen Ländern und Bundesländern ist der Frauentag ein Feiertag?

Der Internationale Frauentag gilt weltweit in 26 Ländern als gesetzlicher Feiertag. Dazu zählen unter anderem:

  • Ukraine
  • Vietnam
  • Georgien
  • Burkina Faso
  • Russland
  • Eritrea

In Deutschland haben nur zwei Bundesländer den Tag als Feiertag festgelegt. Neben Berlin (seit 2019) zählt dazu seit 2023 auch Mecklenburg-Vorpommern. Im vergangenen Jahr setzte sich die Brandenburger SPD dafür ein, dass der 8. März auch in Brandenburg zum Feiertag ernannt wird, wie der "RBB" berichtete – bislang ohne Erfolg.

Welche Farben stehen symbolisch für den Frauentag?

Lila, Grün und Weiß gelten als die Farben des Internationalen Frauentags. Das Lila soll laut der Website International Women's Day Gerechtigkeit, Würde und Loyalität gegenüber dem Anliegen der Bewegung symbolisieren. Grün steht für die Hoffnung und Weiß repräsentiert Reinheit – auch wenn das teils als kontrovers gesehen werde.

Was ist das diesjährige Motto?

Das Motto des Aktionsbündnis "International Women's Day" ist 2024 "Inspire Inclusion". Damit wird die Bedeutung von Diversität in allen Bereichen der Gesellschaft hervorgehoben.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zelebriert den Tag unter dem Motto "Frauen wählen!" und macht somit auf die Bedeutung politischer Machthaber:innen für eine gleichberechtigte Gesellschaft aufmerksam.

Der Verein UN Women Deutschland fasst die grundlegenden Anliegen der Bewegung kurz und knapp zusammen: "Equality NOW!".

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