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Mehrwertsteuer-Erhöhung: Gastronomen begründen Preis-Anstieg mit kurioser Aktion

Serving steak with french fries
Seit 1. Januar wurde die Mehrwertsteuer für Restaurants wieder von sieben auf 19 Prozent erhöht. Bild: iStockphoto / webphotographeer
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Mehrwertsteuer-Erhöhung: Gastronomen begründen Preis-Anstieg mit kurioser Aktion

09.01.2024, 08:4609.01.2024, 08:48
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Seit dem 1. Januar sind in vielen Restaurants die Preise gestiegen. Dass Gäste nun mehr für Pizza, Schnitzel oder Burger bezahlen müssen, liegt an der Mehrwertsteuer-Erhöhung. Die liegt jetzt nämlich wieder bei den üblichen 19 statt der bisherigen sieben Prozent.

Gastronomen in Frankfurt haben sich nun eine besondere Aktion überlegt, um auf die neuen Preise hinzuweisen. So wollen sie den Gästen die neuen Preise erklären.

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Wer in Frankfurt am Main auswärts essen geht, könnte auf seinem Tisch eine ungewöhnliche Karte entdecken. Mit der kleinen Botschaft wollen Restaurantbetreiber:innen Verständnis für ihre Preisanpassungen schaffen. Gegenüber dem Radiosender "Hit Radio FFH" erklärte Lena Iyigün von der Initiative Gastronomie Frankfurt die Aktion.

"Von 15 Euro, die ein Gast für sein Gericht zahlt, bleiben dem Gastronomen 1,20 Euro."
Lena Iyigün von der Initiative Gastronomie Frankfurt klärt über Kosten auf.

"Wir formulieren ganz klar: Wir brauchen euch und wir möchten euch weiter gerne bewirten, aber es muss leider ein wenig teurer werden", sagte Lena Iyigün. Mit den kleinen Infokarten wollen sie und ihre Frankfurter Kolleg:innen für Transparenz sorgen. Essengehen sei ohnehin für viele ein Luxus. Iyigün sei es wichtig, dass niemand sich dabei blöd vorkäme. Die Informationen auf den Tischkarten sollen dazu beitragen.

The reconstructed historic restaurants, villas and stores of the Dom-Romer Project in the Altstadt Old Town district of central Frankfurt am Main illuminated by warm lamplight at night, Hesse, Germany ...
Auch viele Frankfurter Restaurants müssen ihre Preise anpassen.Bild: E+ / fotoVoyager

Mehrwertsteuer-Erhöhung: Gastronomie ohnehin belastet

Die Gastronomie sei sowieso schon belastet – erst Corona, dann steigende Kosten für Angestellte und Lebensmittel, jetzt die Mehrwertsteuer-Erhöhung. Die verminderte Steuer war Teil der Entlastungsmaßnahmen während der Pandemie. Sie laufen nun aus. Die Branche hat sich trotzdem nicht erholt. Bei den angepassten Preisen gehe es nicht darum, sich zu bereichern. Die Gastronomie sei darauf angewiesen. Das sollen auch die Karten erklären.

Restaurantbesucher:innen können auf den Infokarten eine anschauliche Beispielrechnung finden. Die soll es einem nachvollziehbar machen, was die Gastronomen tatsächlich an dem Gericht verdienen.

Bei einem Essen für 15 Euro müssen demnach etwa 2,25 Euro für Miete und Nebenkosten abgezogen werden. Auch die Personalkosten sind nicht gerade wenig. Im Beispiel gehen die Gastronomen von 4,95 Euro aus. Hinzu kommen Ausgaben für die Zutaten und natürlich auch die Mehrwertsteuer. "Von 15 Euro, die ein Gast für sein Gericht zahlt, bleiben dem Gastronomen 1,20 Euro – vor der Ertragssteuer", rechnete Iyigün vor.

"Hey, Danke" – Gastronomen hoffen auf Verständnis

Mit der Aktion soll Verständnis bei den Restaurant-Besucher:innen geschaffen werden. Bei steigenden Kosten ist es oft schwer nachzuvollziehen, wohin das Geld tatsächlich geht. Gerade wegen der hohen Kosten ist die Branche auf Gäste angewiesen. Für deren Treue will die Initiative sich auch bedanken. Auf der Karte steht: "Hey, danke für deinen Besuch".

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Es gehört zu den lästigen Pflichten des Erwachsenseins, die Mahlzeiten der Woche im Voraus zu planen und im besten Fall schon am Wochenende für alle Tage einkaufen zu gehen. Viel zu oft vergisst man dabei, dass Supermärkte in aller Regel sonntags geschlossen haben.

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