Neben wohl weltbekannten Marken wie der Telekom und O2 stellt 1&1 einen der größten Internetanbieter in Deutschland dar. Mit dem Versprechen "das beste Internet Deutschlands" zu bieten, landete das Unternehmen allerdings 2018 doch wegen Irreführung vor Gericht.
Nichtsdestotrotz vertrauen Millionen Deutsche dem Unternehmen die Führung ihres Internetvertrags an. Umso gefährlicher scheint eine aktuelle Warnung des Verbraucherschutzes.
In verschiedenen Mails werden Kund:innen vermeintlich im Namen von 1&1 darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl an Spam-Mails vom eigenen Account verschickt worden wäre. Aus Sicherheitsgründen müsse man den Vorfall nun prüfen und habe das zugehörige Konto vorläufig sperren.
Unter dem Betreff "Ihr 1&1-Konto wurde vorübergehend gesperrt!" erklären die Betrüger:innen weiterhin, dass eine vollständige Deaktivierung des Accounts durch den Download eines Antivirenprogramms verhindert werden könnte. Über einen beigefügten Link könne man angeblich eine vom Anbieter empfohlene Software erhalten.
Der Verbraucherschutz warnt auf seinem Phishing-Portal wie gewohnt vor der Nutzung des entsprechenden Links. Beim Klicken auf den beigefügten Button biete man den Hacker:innen langfristig Zugriff auf eigene sensible Daten.
Als Auffälligkeit sehen die Expert:innen in den aktuell im Umlauf befindlichen Mitteilungen vor allem die unseriöse Anrede mit "Hallo". Auch das Design einzelner Mails erwecke nicht den Eindruck, tatsächlich von 1&1 zu stammen.
Zusätzlich zeigen die angeblich "Tausenden" von verschickten Spam-Nachrichten, dass die Hacker:innen mit Überspitzung die Aufmerksamkeit der Zielpersonen erreichen wollen. In den Mitteilungen wird davon gesprochen, dass mehr als 40 Beschwerden zu dem eigenen Mail-Account bei 1&1 eingegangen wären.
"Diese betrügerischen E-Mails nutzen gezielt die Angst vor Kontoverlust, um die Kundschaft zum Klicken auf gefährliche Links zu verleiten", erklärt die Verbraucherzentrale. Als effektive Maßnahme sollten Phishing-Mails wie diese umgehend in den Spam-Ordner verschoben werden, um künftigen Missbrauch zu vermeiden.
Warnungen, wie sie in den aktuellen Mails der Betrüger:innen zu finden sind, werden in dieser Form ohnehin nie vom tatsächlichen Anbieter verschickt. Wenn Unternehmen entsprechende Sicherheitswarnungen an ihre Kund:innen geben, erfolgen diese unter Angabe der Kundennummer und ohne Links.
Trotzdem zielen Phishing-Mails immer wieder auf solche Firmen ab, die für Verbraucher:innen einen hohen Stellenwert im Alltag besitzen. Neben Internetanbietern fallen dem Verbraucherschutz entsprechend immer wieder Phishing-Angriffe im Namen verschiedenster Banken ins Auge. Das Portal listet besonders große Fälle regelmäßig auf seiner Website.