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Supermarkt: Getränke-Boss mit heftigen Vorwürfen gegen Rapper und Influencer

Bra Tee im Tetrapak. Beim BraTee handelt es sich um einen Eistee des Rappers Capital Bra *** Bra tea in a tetrapak The BraTee is an iced tea from the rapper Capital Bra
Ob Bra-Tee oder DirTea, die Getränke von Influencer:innen stehen bei vielen stark in der Kritik. Bild: IMAGO/Manfred Segerer
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Supermarkt: Getränke-Hersteller mit heftigen Vorwürfen gegen Influencer-Drinks

12.01.2024, 07:16
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Die Zeiten von Coca-Cola, Capri Sun und Krombacher sind vorbei. Wandert man 2024 durch die Regale der Getränkeabteilung großer Supermärkte, leuchtet einem eine neon-bunte Verpackung nach der anderen entgegen. Für jedes Getränk gibt es eine Auswahl aus gefühlt 100 Marken, viele versehen mit kreativen Markennamen.

Dieser Trend wurde in den vergangenen zwei Jahren vor allem durch die Rap- und Hip-Hop-Szene befeuert, aus der aktuell allzu regelmäßig ein neues Getränk zu entspringen scheint. Ein bekannter Getränke-Unternehmer erklärt nun, wie schädlich das Phänomen wirklich für die Branche ist – und welche Fehler die Influencer:innen hinter den Marken häufig machen.

effect-Gründer gibt klares Statement zu BraTee

Andreas Herb hat bereits in den 1990er Jahren das Unternehmen MBG Brands gegründet, unter anderem vertreibt er die den Energy-Drink effect und das Tequila-Mischgetränk Salitos. "Kurz mal reingehen und den Fame mitnehmen, das kann jeder", resümiert Herb im Interview mit Davud Schaab beim Youtube-Format "TV Straßensound".

Verständnis dafür, dass die Getränke von Rappern wie Capital Bra oder Bushido durch die Decke gehen, hat er zwar durchaus. "Natürlich hätte ich auch Bratee gekauft, um mitreden zu können", gibt der Unternehmer zu. Die Marken bleiben in seinen Augen dennoch klassische Eintagsfliegen.

So bringe die Reichweite und das Startkapital der Künstler:innen zunächst einen großen Hype, der sich nachhaltig aber schwierig halten lasse. Herb kenne mehrere Unternehmen, "die so 100 Millionen verbrannt haben".

Dramatische Zustände im Lager von Influencer-Getränken auf

Demnach würden viele bekannte Personen bei der eigenen Getränke-Marke in der Öffentlichkeit von Millionenverkäufen sprechen, während hinter den Kulissen noch palettenweise Restbestände herumstehen. Aus bestimmten Kreisen wisse der Unternehmer, dass derlei Reste mitunter nahe am Mindesthaltbarkeitsdatum liegen und mit allen möglichen Strategien versucht werden, zu vermarkten.

Einen Hauptgrund hierfür sieht Herb in der Preispolitik der Influencer:innen. Vor allem bei Lebensmitteln seien deutsche Verbraucher:innen seiner Erfahrung nach besonders sensibel und gäben ungern viel Geld aus. Ein Eistee für knapp 4 Euro pro halben Liter komme langfristig bei den Kund:innen an nicht an.

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Ebenso kritisiert der 53-jährige Unternehmer die Strategien, die für die Vermarktung der Getränke genutzt werden. Bestimmte Aussagen und Zahlen etwa von Streamer MontanaBlack zur Abfüllung von dessen Drink "Gönnergy" zweifle er an.

Viral geht aus dem Interview mit "TV Straßensound" vor allem der Satz "Gier frisst Gehirn", den Herb sinnbildlich für den Getränke-Hype aufstellt. Für seine Marken sei ihm hingegen langfristiges Marketing wichtig, mit dem er mehr als drei Jahre lang Erfolg generieren könne.

Der Bratee von Rapper Capital Bra soll laut eigenen Aussagen in zwei Jahren mehr als 100 Millionen Euro Umsatz gebracht haben. Der Künstler vertreibt auch seine eigene Pizza-Marke in deutschen Supermärkten.

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