Fragt man Deutsche, was sie am liebsten trinken, ist immer noch Mineralwasser ungeschlagen auf Platz 1. Laut Statista-Daten aus dem Jahr 2023 gaben rund 86,1 Prozent der deutschsprachigen Befragten ab 14 Jahre an, in den vergangenen 14 Tagen Mineralwasser getrunken zu haben. Auf Rang zwei liegen Fruchtsäfte und Fruchtsaftgetränke beziehungsweise Fruchtnektar. Wenig verwunderlich folgt darauf dann koffeinhaltiger Kaffee, mit 41,8 Prozent das beliebteste Heißgetränk in der Bevölkerung auf dem dritten Platz. Auf Platz 4 finden sich die ungesunden Cola-Varianten (37,1 Prozent). Rund 34,6 Prozent haben Pils und Export-Bier getrunken – seit Jahren das beliebteste alkoholische Getränk der Deutschen.
Gerolsteiner ist vom Getränkemarkt nicht mehr wegzudenken, und ist vor allem für seine Mineralwasser bekannt. Doch der Getränkekonzern kündigte kürzlich eine bedeutende Erweiterung seines Sortiments an. Ab Februar sollen drei verschiedene Varianten von Getränken für Gastronomie und Handel erhältlich sein. Damit greift Gerolsteiner den Markt weiter an.
Der Mineralbrunnen erweitert seine Produktpalette um Cola-Getränke und stellt drei beliebte Varianten vor, wie "Inside Getränke" berichtet: klassisch, Zero und Mix. Diese neuen Produkte sollen nicht nur den Außer-Haus-Markt bedienen, sondern auch den Lebensmitteleinzelhandel erobern. Die 0,33l-Glasflaschen werden sowohl einzeln als auch im praktischen Kasten mit 24 Flaschen angeboten.
Gerolsteiner begegnet dem Marktgeschehen so mit einer klaren Strategie, die auf Wachstumspotenzial setzt. Denn: Laut Nielsen-Daten konnte die Kategorie der Cola-Getränke im Handel im ersten Halbjahr 2023 ein beeindruckendes Absatzplus von 2,4 Prozent verzeichnen. Auch der Umsatz stieg demnach im gleichen Zeitraum um 10,2 Prozent. Insbesondere zuckerfreie Varianten erwiesen sich als Treiber dieses Wachstums, mit einem Umsatzanteil von beachtlichen 27,6 Prozent.
Marcus Macioszek, der Marketingleiter von Gerolsteiner, betont gegenüber der "Lebensmittelzeitung" die Vielseitigkeit der Marke: "Gerolsteiner ist eben nicht nur Mineralwasser." Mit dem klaren Ziel, alle umsatzstarken Segmente des alkoholfreien Getränkemarkts abzudecken, setzt das Unternehmen auf die Diversifizierung seines Angebots. Cola-Getränke sind dabei nur der neueste Schritt, nachdem Gerolsteiner vor zwei Jahren bereits erfolgreich Schorlen und Limonaden in der markanten Longneck-Flasche auf den Markt gebracht hatte.
Obwohl das Geschäft mit Erfrischungsgetränken bei Gerolsteiner absatzseitig im Gesamtjahr 2022 bescheiden ausfiel, trug es maßgeblich dazu bei, dass der Mineralbrunnen das Jahr insgesamt erfolgreicher abschloss als der Gesamtmarkt.
Gerolsteiner ist übrigens nicht der erste deutsche Konzern, der sich im Cola-Business versucht. Am erfolgreichsten bisher wohl Vita Cola: Nach Unternehmensangaben lag die Cola der ostdeutschen Marke mit seinem Marktanteil in Ostdeutschland auf Rang zwei, in Thüringen sogar auf Rang eins. Wie erfolgreich die Variante von Gerolsteiner sein wird, wird sich wohl bald zeigen.