Angesichts der aktuellen Weltlage und der heranziehenden dunklen Jahreszeit ist es mitunter gar nicht so einfach, gute Laune zu behalten. Nicht nur die Bilder in den Nachrichten selbst führen zu manch einer schlaflosen Nacht, auch die Auswirkungen der laufenden Kriege auf den Alltag in Deutschland sind kein Grund zur Freude.
Die wenigen positiven Nachrichten scheinen aktuell entsprechend trotz anhaltend hoher Inflation aus dem Supermarkt-Bereich zu kommen. Mit einem weiteren Schritt in Richtung Sparpreise sorgen die Aldi-Discounter in Deutschland aktuell für den nächsten Coup.
Konkret reagiert das Unternehmen mit dem Vorstoß auf eine Preisanpassung bei den Supermärkten Lidl und Kaufland in der vergangenen Woche. Innerhalb weniger Tage vollzieht Aldi damit bereits die dritte Anpassung der eigenen Preispolitik.
Während Kaufland zuletzt eine Liste mit 30 reduzierten Produkten im Wurstregal veröffentlichte, ziehen Aldi Nord wie Aldi Süd nun nach. Nicht nur in Sonderangeboten der letzten Oktoberwoche werden verschiedene Wurstprodukte beworben, auch die regulären Preise für viele Artikel im Fleischregal sollen dauerhaft um bis zu zwanzig Prozent gesenkt werden.
Betroffen von den Ersparnissen sind vor allem Produkte der Eigenmarken Gut Drei Eichen und Landbeck. Die 90-Gramm-Teewurstpackung etwa wird um 12 Prozent von 1,59 Euro auf 1,39 Euro reduziert. Am meisten können Kund:innen bei der Tiroler Kaminwurzerl sparen, die von 2,49 Euro auf 1,99 Euro gesenkt wird.
Mit dem Schritt scheint der Aldi-Konzern eine ganz bestimmte Zielgruppe für sich gewinnen zu wollen. Während Lidl zu Beginn des Monats eine Preisangleichung veganer und vegetarischer Ersatzprodukte an die tierischen Vergleichsartikel vornahm, konzentriert sich Aldi vor allem auf herkömmliche Produkte im Kühlregal.
Vegetarier:innen zahlen für Wurstprodukte aus dem Sortiment ohne tierische Zutaten bei Lidl einen Kilopreis von gut elf Euro und damit in etwa so viel wie für ein Äquivalent mit Fleisch. Bei Aldi hat ein Kochschinken ab sofort nur noch einen Preis von knapp acht Euro pro Kilogramm. Für Menschen auf Sparkurs mit einer Vorliebe für Fleisch dürfte damit klar sein, für welchen Supermarkt sie sich entscheiden.
Vor knapp zwei Wochen senkte der Discounter bereits 30 Produkte aus dem Käsesortiment. Ende vergangener Woche folgten die ersten Reduzierungen im Fleisch- und Wurstregal. Aber auch einige fleischlose Produkte im Tiefkühlregal wurden im Preis gesenkt. Alle Änderungen sollen dauerhaft und in allen Filialen von Aldi Süd und Aldi Nord verfügbar sein.
Neben Lidl und Aldi gehen auch weitere Supermärkte in Deutschland aktuell den Schritt in Richtung Preissenkungen für die Bindung von Kund:innen. Sowohl Norma als auch Netto kündigten ebenfalls entsprechende Anpassungen im Wurst- und Käseregal an.
Mit den Preissenkungen reagieren die Supermärkte nicht auf etwaige Schwankungen auf dem Markt, sondern auf die Konkurrenz untereinander. Abzuwarten bleiben jedoch die ausstehenden Konditionsverhandlungen im November mit den entsprechenden Handelspartnern. Hierdurch könnten die Preise im Einzelhandel im kommenden Jahr erneut ansteigen.