Primark ist in Deutschland ein beliebter Textil-Discounter.Bild: imago/ nurphoto
Geld & Shopping
07.12.2022, 17:0308.12.2022, 16:36
Nach anfänglichem Höhenflug muss der international tätige Textil-Discounter Primark mittlerweile seit Jahren rückläufigen Umsatz verbuchen. Waren es 2019 in Deutschland noch rund 926 Millionen Euro, wurde im vergangenen Jahr mit 380 Millionen Euro weniger als die Hälfte an Erlösen erzielt.
Bereits im März dieses Jahres wurde daher bekannt gegeben, dass das Textilhandelsunternehmen in Deutschland Filialen schließen muss. Damals war nur von zwei Läden die Rede, nun sollen weitere folgen.
Deutscher Markt wurde laut Mutterkonzern überschätzt
Beschlossen wurde bereits, dass die Filiale im hessischen Weiterstadt Ende Januar 2023 schließen wird und in der Berliner Schlossstraße Ende April kommenden Jahres Schluss sein soll. Die beiden Standorte seien "kommerziell nicht mehr attraktiv" hieß es in einem Statement gegenüber dem Online-Magazin "Stylebook". Das haben "routinemäßige Standortüberprüfungen" ergeben.
Der Umsatz von Primark ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. Bild: imago/ Michael Gstettenbauer
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es in ganz Deutschland noch 32 Primark-Filialen. Der rückläufige Umsatz sowie die Folgen der Corona-Krise und der gestiegenen Energiepreise führen nun dazu, dass der in Dublin ansässige Konzern noch weitere Filialen schließen muss. Eine genaue Zahl ist allerdings noch nicht bekannt.
Grund dafür seien auch Fehlkalkulationen im Hinblick auf den deutschen Martk, wie ein ehemaliger Mitarbeiter des Mutterkonzerns ABF gegenüber der "Wirtschaftswoche" mitteilte: "ABF hat, geblendet von den Anfängen, den deutschen Markt überschätzt. Damit wich der Konzern signifikant von der Strategie ab, die er in anderen Ländern verfolgte." Primark sei in zu viele Städte expandiert, habe zu große Läden gepachtet und zu viel Ware angeboten, erklärt der Insider.
Fokus soll stärker auf Online-Handel gesetzte werden
Ein weiterer Grund für die schwachen Zahlen dürfte die Abwesenheit eines Online-Konzepts sein. Die Corona-Pandemie hat den Trend zum digitalen Shopping noch einmal verstärkt, Primark möchte allerdings auch zukünftig auf einen Online-Shop verzichten.
Die braunen Primark-Tüten wird man in Zukunft seltener in deutschen Innenstädten sehen.Bild: IMAGO/Michael Gstettenbauer
Im Rahmen einer Neupositionierung möchte man dafür Kund:innen mit einem "Click and Collect"-System die Möglichkeit geben, Ware im Internet zu bestellen und vor Ort abzuholen, um das Geschäft "nachhaltig profitabel" zu machen.
Dass der Profit allerdings das einzige ist, was bei Primark nachhaltig sein soll, war bereits regelmäßig Gegenstand der Berichterstattung. Immer wieder stand das Unternehmen in Bezug auf die Produktionsbedingungen in Billiglohnländern, Schadstoffbelastungen in der angebotenen Ware sowie der mangelnden Nachhaltigkeit der angebotenen Textilien in der Kritik.
Wenn eines rund um Ostern nicht fehlen darf, dann sind es die Ostereier. Nicht nur die aus Schokolade, auch bunt gefärbte Eier aus dem Supermarkt kommen bei vielen auf den Frühstückstisch. Schließlich gehören die bunt getünchten oder gar selbst mit Streifen und Blümchen bemalten Eier fest zu Ostern dazu.