Chinesische Online-Händler sind auch in Deutschland durchaus beliebt. Alibaba etwa hat sein Geschäft hierzulande in den vergangenen Jahren immer weiter ausgeweitet und schon 2015 das erste seiner drei deutschen Büros eröffnet.
Jetzt expandiert auch der chinesische Konkurrent Temu nach Europa. Nachdem das Unternehmen der chinesischen PDD Holdings im September 2022 in den USA gegründet und dort in kürzester Zeit sehr erfolgreich wurde, kommt Temu jetzt auch nach Deutschland. Wie auf der Website direkt ersichtlich wird, bewirbt der Online-Händler seinen Start dabei mit einem großen Banner, geschmückt mit zwei deutschen Flaggen.
Das "Germany Grand Opening" verspricht dabei auch einen Rabatt von bis zu 90 Prozent sowie drei einzelne Codes, die die Kaufsumme ab einem bestimmten Einkaufswert zusätzlich reduzieren sollen. Bei einer Bestellung im Wert von 100 Euro soll man etwa 20 Euro sparen können. Hinzu kommen Glücksräder, die auf der Website für weitere, zeitlich begrenzte Rabatte gedreht werden können.
Verkauft werden auf Temu viele Dinge, die es auch bei Alibaba oder Amazon gibt. Von Tierutensilien, Kosmetik, Kleidung und Instrumenten bis zu Spielzeug und Deko ist alles dabei. Ware für Großhändler und allgemein größere Dinge wie ganze Hausboote verkauft Temu dagegen nicht. Vielmehr konzentriert sich das Unternehmen auf Gegenstände für den alltäglichen Gebrauch. Sprachlich ist der Shop dabei noch komplett auf Englisch.
Ähnlich wie Amazon und Ebay fungiert Temu als Marktplatz, auf dem verschiedene Hersteller ihre Ware anbieten können. Laut eigener Aussage möchte das Unternehmen dabei "erschwingliche Qualitätsprodukte anbieten, um es Verbrauchern und Verkäufern zu ermöglichen, ihre Träume in einem integrativen Umfeld zu erfüllen".
Wie die "Time" berichtete, ist der Ruf des Online-Händlers in den USA jedoch nicht gerade gut. Hier soll Temu für nicht gelieferte Pakete, mysteriöse Gebühren, falsche Bestellungen und einen nicht reagierenden Kundenservice bekannt sein. Auf Twitter beschwerten sich zudem schon viele Nutzer:innen über gestohlene Designs.
Wie bei chinesischen Händlern üblich, ist zudem in vielen Fällen nicht genau nachvollziehbar, inwiefern Menschenrechte bei der Produktion eingehalten werden. Überprüft werden kann meist auch nicht, ob etwa auch gefangen gehaltene Uigur:innen aus chinesischen Zwangslagern an der Herstellung beteiligt waren.