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Die Mehrwertsteuererhöhung sorgt gleich am Anfang des Jahres für einiges an Aufregung: Skandalpreise für Schnitzel, Döner und Brötchen oder plötzlich geschrumpfte Mini-Portionen, waren Auslöser für wütende Reaktionen. Doch viele Restaurantbetreiber:innen haben keine andere Wahl, als auf die gestiegenen Kosten irgendwie zu reagieren.
Der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent wurde für die Gastronomie während der Corona-Krise auf 7 Prozent reduziert, um die Branche in der schwierigen Zeit zu unterstützen. Doch diese Steuerreduzierung endete mit dem Jahr 2023. Ab 2024 gilt wieder der reguläre Steuersatz.
Das Meinungsforschungsunternehmen civey hat im Auftrag von watson zwischen 5. und 8. Januar rund 1000 regelmäßige Restaurantbesucher:innen gefragt, wie sich die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf ihren Gastrobesuch auswirkt.
Auf die Frage, ob ihnen Restaurantbesuche durch die Rückerhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie zu teuer werden, waren sich die deutschen Restaurantbesucher:innen nicht ganz einig. Die Mehrheit der Befragten stimmen der Aussage jedoch zu: Knapp die Hälfte (46 Prozent) gab an, ein Restaurantbesuch sei ihnen künftig zu teuer.
Knapp zwei von fünf, jedoch mit 41 Prozent nur etwas weniger Teilnehmer:innen, haben nicht das Gefühl, dass ihnen der Restaurantbesuch mit dem neuen Steuersatz zu teuer wird. Insgesamt 13 Prozent sind bei dieser Frage unentschieden.
Wir wollten außerdem von den Befragten wissen, wie sich die höheren Preise auf das Verhalten auswirken. Die Frage ist, ob die Restaurantbesucher:innen planen, nach der Rückerhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent in der Gastronomie seltener in Restaurants zu gehen.
Doch obwohl der Mehrheit der Befragten einen Restaurantbesuch als zu teuer empfindet, plant nur ein Drittel (35 Prozent) der deutschen Restaurantbesucher:innen, aufgrund der Rückerhöhung der Mehrwertsteuer seltener in Restaurants zu gehen.
Die Mehrheit und mit 54 Prozent etwas über die Hälfte will trotz möglicherweise teurerer Preise weiterhin Restaurants besuchen: Sie beantworten die Frage mit "Nein" oder "Eher nein". Nur 11 Prozent sind unentschieden, ob sich der künftige Preisanstieg in der Gastro auf ihr Verhalten auswirkt.
Wenn die Preise für Getränke und Essen im Restaurant oder Café teurer werden, erhöht sich auch der Steuersatz. Zumindest, wenn man sich an Prozentregeln hält, wie 10, 15 oder 20 Prozent des Gesamtpreises als Trinkgeld zu berechnen.
Ein Fünftel (20 Prozent) der deutschen Restaurantbesucher:innen plant nach Rückerhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent in der Gastronomie, weniger Trinkgeld zu geben als bisher. Vermutlich erwarten diese Menschen, dass der oder die Restaurantbesitzer:in die Steuer auf die Preise der Gerichte aufschlägt.
Doch die Mehrheit (71 Prozent) plant nicht, wegen des 19-Prozent-Mehrwertsteuersatzes den Kellner:innen weniger Trinkgeld zu eben. Eine logische Entscheidung, da die Angestellten wegen der Mehrwertsteuererhöhung auch nicht plötzlich mehr Gehalt bekommen. Neun Prozent sind in dieser Frage unentschieden.
Offenbar sind die Deutschen passionierte Restaurantgänger:innen, die der Gastroszene trotz teurer Preise treu bleiben. Denn trotz der Rückerhöhung wollen nur 14 Prozent häufiger bei Lieferdiensten bestellen. Bei diesen gilt nämlich nur ein Steuersatz von 7 Prozent. Sprich, ein Gericht beim Lieblingsrestaurant zu bestellen oder zum Mitnehmen abzuholen, kommt Kund:innen künftig billiger, als sich direkt in das Restaurant oder Café zu setzen.
Eine große Mehrheit von 73 Prozent der Befragten plant trotz der Mehrwertsteuererhöhung, nicht häufiger bei Lieferdiensten zu bestellen. 13 Prozent sind bei dieser Frage noch unentschieden. Offenbar wird der Restaurantbesuch für viele Menschen in Deutschland künftig ein Luxus. Auf das Vergnügen verzichten wollen sie jedoch nicht.
