Fischstäbchen stehen besonders bei Kindern hoch im Kurs. Zusammen mit Kartoffelpüree und Spinat ergeben sie eine schnelle und beliebte Mahlzeit. Für Veganer:innen gibt es mittlerweile auch viele vegane Alternativen, deren Geschmack und Konsistenz sich an Fischstäbchen orientieren.
Doch wie steht es um die Qualität der Produkte?
Stiftung Warentest hat sich einige Angebote mal genauer angeschaut: 15 tiefgekühlte Produkte mit Fisch und zusätzlich vier vegane Fischstäbchen. Das Ergebnis ist ernüchternd. Mehr als die Hälfte der getesteten Fischstäbchen sind demnach mit Schadstoffen belastet.
Während Fischstäbchen früher vielfach aus Kabeljau bestanden, wird heute in der Regel Alaska-Seelachs genutzt. Im Test war aber auch ein Produkt aus Seelachs dabei. Die veganen Alternativen waren unterschiedlich gefüllt: entweder mit Soja, mit einem Mix aus Jackfrucht und Gemüse oder aus Reis mit Weizen.
Wenig appetitlich: Stiftung Warentest hat auch Schadstoffe in den Fischstäbchen entdeckt.
Bei der Analyse kam heraus: Ein Produkt hatte einen hohen Gehalt an gesättigten Kohlenwasserstoffen. Die Theorie von Stiftung Warentest: Am wahrscheinlichsten sei es, dass sie während der Produktion in die Fischstäbchen gelangt sind, zum Beispiel aus dem Schmieröl der Produktionsanlagen. Kohlenwasserstoffe können sich im Körper anreichern. Welche Langzeitfolgen das hat, weiß man nicht.
Zwei der getesteten Produkte sind außerdem mit möglicherweise krebserregenden 3-MCPD-Estern belastet. Neun weitere hatten einen höheren Gehalt. Dieser Fettschadstoff entsteht, wenn die Fischstäbchen bei hohen Temperaturen in pflanzlichem Öl angebraten werden – und die Produkte waren allesamt in Raps- oder Sonnenblumenöl vorgebraten. So soll die Panade knusprig werden.
Bei den Fischstäbchen von Iglo und in denen von Rewe war der 3-MCPD-Gehalt mehr als doppelt so hoch als er in der EU erlaubt ist.
Ganz vermeidbar seien diese Fettschadstoffe nicht, berichtet Stiftung Warentest. Aber: Sie lassen sich minimieren. Die Hersteller können Öl-Filtersysteme anwenden. So macht es etwa Frosta, heißt es.
Frosta konnte sich den Titel des Testsiegers holen. Gesamtergebnis: "gut". Und doch hat nicht einmal der Spitzenreiter auf ganzer Linie überzeugen können. Bei der Kategorie der Schadstoffe kamen die Fischstäbchen der Marke lediglich auf "befriedigend". Dennoch schnitten die meisten anderen Produkte deutlich schlechter ab. Nur der Bio-Anbieter Alnatura konnte sich noch die Bewertung "gut" sichern und landete knapp hinter Frosta.
Acht Testprodukte kamen auf ein Gesamturteil "befriedigend". Bei neun weiteren reichte es gerade noch für ein "ausreichend", darunter sind auch die Backfischstäbchen von Iglo.
Das hängt nicht nur mit den Schadstoff-Tests zusammen. Stiftung Warentest hat unter anderem auch Geschmack und Konsistenz oder die ernährungsphysiologische Qualität (dazu gehören etwa die Nährstoffe) bewertet. Bei veganen Alternativen wurde die fehlende Ähnlichkeit zum Fischgeschmack kritisiert.
Grundsätzlich seien Fischstäbchen nicht das gesündeste Essen, gaben sie auch zu bedenken. Das liege vor allem am hohen Fettgehalt durch die Panade, oft sei auch der Salzgehalt zu hoch. Immerhin punkte der Fisch mit Jod. Kinder im Kita-Alter sollten als Mahlzeit gemeinsam mit anderen Beilagen nur drei Stäbchen essen, für größere Kinder und Erwachsene seien fünf okay, empfahlen die Testenden.
(Mit Material von AFP)