Neue Kamera-Überwachung für Autofahrer in Österreich – hohe Strafen drohen
Wer denkt, dass einmal falsch abbiegen schon nicht so schlimm ist, sollte in Österreich ab nächstem Jahr die Route doch lieber zweimal durchgehen. Und vor dem Start alle Straßen auf bestimmte Verordnungen checken.
Denn Österreich will ab Mai 2026 ein neues Kamerasystem einführen, das die Zufahrten zu Städten kontrolliert. Die entsprechende Novelle der Straßenverkehrsordnung betrifft sowohl Tourist:innen als auch Pendler:innen. Verkehrsminister Andreas Reichhardt stellte das System im Oktober 2025 offiziell vor.
Ziel ist es, den innerstädtischen Verkehr besser zu steuern und unbefugte Einfahrten zu bestimmten Bereichen wie Innenstädten, Wohngegenden oder Schulen automatisiert zu erfassen.
Kameras scannen Kennzeichen – Daten bleiben DSGVO-konform
Wie das Magazin "Auto-Motor-Sport" berichtet, registrieren die Kameras künftig die Kennzeichen aller Fahrzeuge, die in eine überwachte Zone einfahren. Anschließend wird das Kennzeichen mit einer lokalen Berechtigungsliste abgeglichen.
Laut Ministerium werden dabei keine personenbezogenen Daten gespeichert, wodurch das System mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vereinbar bleiben soll.
Österreich: Neue Verkehrsschilder für überwachte Bereiche
Wer künftig ohne Berechtigung in eine kontrollierte Zone einfährt, muss mit Geldstrafen von bis zu 726 Euro rechnen. Bei schweren oder wiederholten Verstößen können die Bußgelder laut "Auto-Motor-Sport" sogar bis zu 2180 Euro betragen.
Um die überwachten Bereiche klar zu kennzeichnen und die rechtliche Grundlage der Kontrollen zu sichern, werden zusätzlich neue Verkehrsschilder und Markierungen eingeführt.
Zwar können auch ausländische Kennzeichen technisch erfasst werden, der Halterabgleich erfolgt jedoch vorerst manuell – da noch keine EU-weiten Echtzeitschnittstellen bestehen.
Langfristig soll ab 2027 eine gemeinsame europäische Datenplattform den automatischen Zugriff auf alle Zulassungsregister ermöglichen. Als rechtliche Grundlage dient die EU-Richtlinie 2015/413, die den Informationsaustausch bei Verkehrsdelikten regelt.
Bis die Datenplattform einsatzbereit ist, setzt das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur auf die manuelle Übergangslösung.
An dem neuen Zufahrtsmanagement besteht reges Interesse: Gleich mehrere österreichische Städte – darunter Wien, Linz, Graz und St. Pölten – könnten in Zukunft damit den Verkehr überwachen.
