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Urlaub: Ibiza will feierndem Massentourismus den Garaus machen

Ibiza-Urlaub sieht für viele vor allem so aus.
Ibiza-Urlaub sieht für viele vor allem so aus.Bild: Sebastian Coman Travel / Unsplash
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Urlaub auf Ibiza: Regierung plant Kurswechsel weg vom Partytourismus

Schluss mit der Feierei, her mit der Kultur! So zumindest wünscht es sich die Regierung Ibizas von den zukünftigen Urlauber:innen.
27.10.2025, 19:2127.10.2025, 19:21

Ibiza beherbergt zwei der zehn besten – und bekanntesten – Clubs der Welt. Die Insel steht wie kaum eine andere für gute Partykultur und herausragende Clubmusik.

Doch die Einwohner:innen leiden schon lange darunter. Wie in großen Teilen des spanischen Festlands regt sich auch auf der Insel im Mittelmeer zunehmend Widerstand. Denn während Tourist:innen feiern, kämpfen die Einheimischen mit den heftigen Folgen des Exzess-Tourismus.

Davon hat der Inselrat nun offenbar genug. Deswegen plant die Verwaltung, die Insel innerhalb der nächsten zwei Jahre komplett auf den Kopf zu stellen.

Urlaub: Ibiza macht Schluss mit der Clubkultur

Ibizas Politik möchte das internationale Bild der Insel neu prägen – und zwar langfristig. Der Inselrat plant bis Februar 2027, den Ruf der Insel "grundlegend" zu überarbeiten, wie "Ibiza Heute" berichtete.

Juan Miguel Costa, Tourismusdirektor der Insel, weist darauf hin, dass Ibiza zwar überall auf der Welt ein Begriff sei, jedoch überwiegend als Party-Hotspot wahrgenommen werde. Genau das soll sich ändern: Neben Strand und Clubs sollen künftig verstärkt andere "Qualitätsprodukte der Insel" ins Rampenlicht rücken. Dazu gehöre etwa Kunst, Kultur, die Geschichte Ibizas, sportliche Angebote oder die vielfältigen Angebote für Geschäftsreisende.

Das erklärte Ziel sei ein "nachhaltigeres Tourismusmodell". Das bestehe sowohl aus wirtschaftlichem Erfolg, der jedoch im Einklang mit dem Schutz der Umwelt und einem guten Leben für die Einwohner:innen einhergehen soll.

Ibiza: Tourismusdirektor plant Zeitenwende im Mittelmeer

Die Verantwortung für das neue Konzept liegt bei Costas Ressort für Tourismusentwicklung. Er möchte Ibiza langfristig als "hochklassiges Reiseziel" etablieren.

Costa sieht die Initiative laut "Ibiza Heute" als notwendige Antwort auf aktuelle Herausforderungen:

"Wir stehen als Destination vor ziemlich komplexen Aufgaben. Es geht darum, die natürlichen Ressourcen zu schützen, einen Ausweg aus der Massifizierung während der Hauptreisezeit anzubieten und ein Gleichgewicht zwischen den Interessen der Einwohner und den Urlaubern herzustellen."

Der Tourismusdirektor spricht sogar von einer echten "Zeitenwende". Nachhaltiges Wirtschaften sei für ihn kein Hindernis, sondern "entscheidendes Unterscheidungsmerkmal und Stärkungselement" – gerade in Zeiten globaler Unsicherheiten.

Der Plan beinhaltet außerdem ein großangelegtes Mitspracherecht. So soll die Tourismusbranche direkt befragt werden, und auch die Bewohner:innen der Insel sollen sich online zu Wort melden können. Die Regierung will alle Betroffenen an dem Prozess beteiligen, damit gemeinsam an Ibizas Zukunft gearbeitet werden kann.

Das SchwuZ macht dicht: Warum damit mehr als ein Club verloren geht
Am Donnerstagabend hat der älteste queere Club Deutschlands sein endgültiges Aus verkündet. Am 1. November wird ein letztes Mal gefeiert, danach gehen die Lichter aus. Mit dem SchwuZ verliert die LGBTQIA+-Community einen wichtigen Safer Space, den sie im aktuellen politischen Klima eigentlich gut gebrauchen könnte.
Meine ersten Clubnächte mit 16 oder 17 habe ich in einer typischen Dorfdisco verbracht. Drinnen roch es meist nach einer Mischung aus Axe-Deo und verschüttetem Mixery-Bier, während Songs wie "Can't Hold Us" von Macklemore oder "Levels" von Avicii liefen. 2010er-Dorfleben at its best, würden manche sagen.
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