Viele Verbraucher:innen sind angesichts der Inflation auf der Suche nach preiswerten Produkten. Bild: Getty Images / TommL
Geld & Shopping
Auch wenn die Inflation im vergangenen Monat nur leicht gestiegen ist, birgt der Gang durch den Supermarkt regelmäßig die ein oder andere böse Überraschung. Angesicht der Inflation für Lebensmittel, die aktuell bei gut 14 Prozent liegt, ist das nicht verwunderlich.
Seit Kurzem versuchen deutsche Supermärkte jedoch, ihre Strategien an die Krise anzupassen und locken mit Angeboten und sinkenden Preisen. Auch etwa die umstrittenen Butterpreise sanken im Juni um ganze 23 Prozent.
Die veränderten Preise liegen zum einen an Verhandlungen, etwa zwischen Bauern und Konzernen. Auf der anderen Seite setzen viele Supermärkte mittlerweile auf günstige Sonderangebote – für die Händler sind die aber leider gar nicht so günstig.
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Weil vor allem Markenprodukte unter der Krise gelitten haben, müssen die Hersteller sich besondere Strategien ausdenken. Oft sind das Preissenkungen. Das Marktforschungsinstitut GfK fand im Auftrag des "Handelsblattes" heraus, dass durch Sonderangebote 27 Prozent des Gesamtumsatzes von Markenprodukten erzielt wurden.
Markenprodukte werden nicht mehr gekauft – außer sie sind im Angebot
Mit regelmäßigen Preissenkungen versuchen die Unternehmen, Kund:innen dauerhaft an sich zu binden. Die Kaffeesorten der Marke Dalmayr Prodomo etwa waren laut "Handelsblatt" in diesem Jahr bereits 27 Mal im Angebot.
Kaffeemarken setzen auf Preissenkungen.Bild: imago stock&people / Jochen Tack
Rewe-Chef Lionel Souque bestätigt, dass Kund:innen stärker als früher Markenprodukte nur noch im Angebot kaufen. Kein Wunder, im Schnitt sind die Artikel dann ganze 40 Prozent günstiger.
Problematisch hieran ist jedoch, dass mittlerweile so gut wie alle Hersteller:innen den Trick der Sonderangebote nutzen. Konkret bedeutet das, dass Verbraucher:innen jede Woche ein Angebot erwischen können und sich eben nicht immer wieder für die gleiche Marke entscheiden.
Selbst Eigenmarken der verschiedenen Supermärkte finden sich seit einiger Zeit häufig in der Werbung. Vor allem große Handelsketten wie Rewe oder Edeka versuchen sich damit der Discounter-Konkurrenz zu stellen.
Experten warnen vor Risiko durch dauerhafte Angebotspreise
Unter dem Trend der Angebotswellen leidet Marktforscher:innen zufolge auch der Ruf des jeweiligen Unternehmens. "Markenhersteller müssen es langfristig wieder schaffen, dass Käufer zum Normalpreis zugreifen und sich nicht an die Dauerangebote gewöhnen", unterstreicht Marktforscherin Hanna Kehl.
Besonders häufig werden neben Kaffee offenbar auch Sekt und Champagner zu Angebotspreisen verkauft. Margarine und Waschmittel generierten ebenfalls häufig hohe Umsatzanteile durch gesenkte Preise.
Für Hersteller ist die Taktik eine gute Möglichkeit "um neue Konsumentinnen und Konsumenten zu gewinnen, Neuheiten vorzustellen oder saisonal attraktive Angebote zu schaffen", erklärt ein Konzern gegenüber dem "Handelsblatt". Expert:innen warnen jedoch, dass durch die Angebotspreise versteckte Preiserhöhungen stattfinden können.
Auch für den Handel selbst ist das Ganze nachteilig. Zwar erhält dieser von den Herstellern im Fall von Sonderangeboten Werbekostenzuschüsse. Aufgrund der hohen Inflation verzichteten jedoch viele zuletzt auf ihre Gewinnmarge.
Da die Inflation Expert:innen zufolge aber noch bis Ende 2024 verhältnismäßig hoch bleiben dürfte, profitieren zumindest die Verbraucher:innen von den Sonderangeboten. Die sogenannte gefühlte Inflation lag zuletzt bei 18 Prozent.
Raststättenklos sind ein Schmelztiegel, also für Bakterien. Die meisten kommen optisch einem Enddarm während einer Durchfallerkrankung nahe – oder der Startseite so mancher Boulevardzeitung. Eine drückende Blase während einer längeren Autofahrt kann also schnell Ängste befeuern.