Über Jahre hinweg hatte Amazon einen raketenhaften Aufstieg hingelegt. Als Onlinebuchhandlung gegründet, entwickelte sich das Unternehmen in kurzer Zeit zum Marktführer im Online-Versandhandel. Wegen trüber Konjunkturaussichten sieht sich der Tech-Konzern aktuell allerdings zu Einsparungen gezwungen.
Erst zu Beginn des Jahres wurden rund 18.000 Mitarbeiter:innen entlassen, vor Kurzem folgte die Ankündigung, 9000 weitere Stellen abzubauen. "In Anbetracht der unsicheren Wirtschaftslage und der ungewissen Zukunft haben wir uns entschieden, unsere Kosten und unseren Personalbestand zu reduzieren", erklärte Amazon-CEO Andy Jassy. Nun soll aufgrund dessen auch noch ein populärer Service bis zum Jahresende aus dem Firmen-Portfolio gestrichen werden.
Wie das Unternehmen in einer Mitteilung auf der eigenen Webseite bekannt gegeben hat, soll der Kindle-Zeitungskiosk sukzessive eingestellt werden. Bislang konnten über Kindle-E-Reader auf diesem Weg Digitalversionen von Magazinen und Zeitschriften gelesen werden.
Bereits seit dem 9. März ist es nicht mehr möglich, neue Abonnements abzuschließen, ab dem 5. Juni wird zudem die Verwaltung von abonnierten Print-Magazinen gestrichen. Anschließend wird das nur noch über den Verlag direkt möglich sein, genaue Details sollen laut Amazon zu einem späteren Zeitpunkt noch folgen.
Am 9. September wird der Dienst dann final eingestellt werden, monatliche sowie Jahres-Abonnements bleiben bis zu dem Zeitpunkt aber bestehen. Für den Fall, dass darüber hinaus noch Ausgaben ausstehen, werde Amazon die Kosten anteilig übernehmen.
Der Tech-Konzern hat allerdings zumindest in begrenztem Umfang für Ersatz gesorgt. "Ausgewählte E-Magazine sind weiterhin in Kindle Unlimited enthalten", heißt es auf der Webseite. Welche genau das sind, lässt sich im Kindle-Shop einsehen.
Als Alternative könne man zudem Zeitungen und Magazine direkt beim Herausgeber abonnieren. Unter dem Reiter "Mitgliedschaften und Abonnements" werden die verfügbaren Möglichkeiten aufgezeigt.
Dabei ist Amazon nicht das einzige Tech-Unternehmen, das aktuell finanzielle Schwierigkeiten hat. So haben beispielsweise auch Meta und zahlreiche weitere Firmen in jüngster Zeit etlicher Stellen abbauen müssen.
Der Internetseite "Layoffs.fyi" zufolge wurden allein in den USA etwa 290.000 Beschäftige seit Januar 2022 in dem Sektor vor die Tür gesetzt – wobei die jüngsten Entlassungen bei Amazon noch nicht einmal berücksichtigt wurden.