Bei vielen Produkten aus dem Supermarkt greift man mittlerweile blind ins Regal und schaut kaum noch auf etwaige Hinweise auf der Verpackung. Sowohl die Inhaltsstoffe als auch mögliche Warnhinweise bleiben in vielen Fällen unbeachtet.
Tatsächlich relevant werden die Zusatzinformationen bei Lebensmitteln ohnehin erst bei potenziellen Unverträglichkeiten oder einer speziellen Ernährungsweise. Ein Mitarbeiter des Discounter-Riesen Lidl offenbart nun allerdings, dass ein Blick auf die Rückseite von Verpackungen mitunter durchaus lohnt.
Nachdem ein unbekannter Verbraucher sich auf Tiktok über die Verschlüsse der Wasserflaschen bei Lidl beschwert hatte, startete Filialleiter Edis Krkusic auf seinem Kanal einen Selbstversuch. Regelmäßig geht er auf seinem Kanal den Alltagssorgen und -freuden von Supermarkt-Mitarbeitenden nach.
Laut dem Verbraucher laufen die Flaschen nach kurzer Zeit aus, wenn sie im Liegen gelagert werden. "Quatsch mit Soße", meint Krkusic und nimmt einen Sixpack Wasser mit in seine Wohnung.
Mithilfe seiner Smartwatch dokumentiert der auf Tiktok bekannt gewordene Filialleiter die Zeit. In regelmäßigen Abständen kontrolliert er sechs Stunden lang, ob Wasser aus den Flaschen läuft, mit heftigen Schlägen versucht er zusätzlichen Druck auszuüben.
Am Ende des Videos lautet das Fazit des Filialleiters zunächst "Kein Wasser, Mythos vom Video beendet". In den Kommentaren wollen allerdings Dutzende Nutzer:innen einen Tropfen an dem Wasserpaket gesehen haben und fordern ein Langzeit-Experiment.
Eine knappe Woche später folgt die Auflösung auf dem Account des Filialleiters. "Ich bin wirklich schockiert, ich hätte es nicht für möglich gehalten", erklärt Krkusic in seinem neuen Video.
Zwar hat sich unter dem entsprechenden Sixpack keine Pfütze gebildet, wie es bei der ursprünglichen Beschwerde der Fall war. Bei leichtem Schütteln zeigt sich jedoch, dass sich innerhalb der Plastikfolie mehrere Tropfen abzeichnen.
Krkusic äußert erneut seine Fassungslosigkeit zu dieser Erkenntnis. In dem Video zeigt er jedoch auch, dass auf den Flaschen für Mineralwasser mit Kohlensäure ein Hinweis gedruckt steht: "Bitte stehend lagern".
Trotzdem hat der Filialleiter aus Kaldenkirchen in diesem Zusammenhang offenbar eine Anfrage an das Lidl-Unternehmen selbst gestellt. Eine Antwort zu dem Problem gibt es bisher nicht, Krkusic nennt als möglichen Grund die Kohlensäure.
In den Kommentaren zu dem zweiten Video häufen sich die Bestätigungen des Problems, viele berichten von ausgelaufenen Flaschen in ihrem Rucksack. Dies passiere aber erst, seitdem Deckel von Plastikflaschen aufgrund einer neuen EU-Richtlinie fest mit der Flasche verbunden sind.
Für den Filialleiter fällt das Feedback trotzdem eher positiv aus, viele loben seine Ehrlichkeit zu dem Problem. "Das steht seit Ewigkeiten auf sämtlichen Flaschen", kommentiert lediglich ein Nutzer. Das dürften allerdings die wenigsten Verbraucher:innen bemerkt haben.