Der Hefepilz Candida auris wird immer mehr zum Problem. Denn er ist gegen einige Antimykotika, also Medikamente zur Bekämpfung von Pilzbefall, und manche Desinfektionsmittel resistent. Seitdem der Hefepilz 2009 das erste Mal aufgetreten ist, hat er bereits hunderte Menschen infiziert. Dabei wird er von Mensch zu Mensch über Schmierinfektion übertragen.
Eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums der USA schlägt nun Alarm, denn von 2020 bis 2021 sind es immer mehr Fälle geworden. In Gesundheitseinrichtungen in den USA soll sich der Pilz "mit alarmierender Geschwindigkeit" ausbreiten, teilt das Center for Disease Control and Prevention (CDC) am Montag in einer Pressemitteilung mit.
Zuvor sollen im Jahr 2019 in den USA insgesamt 476 Fälle erfasst worden sein. 2021 waren es bereits 1.471 Fälle. Von 2020 auf 2021 sollen sich die Zahlen fast verdreifacht haben. CDC-Epidemiologin Dr. Meghan Lyman, Hauptautorin des Papiers, berichtet:
Dabei können verschiedene Gründe zur raschen Ausbreitung von Candida auris beigetragen haben. Das CDC erklärt etwa, dass in Gesundheitseinrichtungen Probleme mit der allgemeinen Infektionsprävention und -kontrolle (IPC) haben. Außerdem könnte die Belastung durch die Pandemie die Situation verschlimmert haben, heißt es.
Die Bemühungen zum Erkennen des gefährlichen Hefepilzes hätten sich aber auch verstärkt. Zudem würde eine Infektion mit Candida auris, auch wenn Patient:innen keine Symptome zeigten, in Untersuchungen besser erkannt.
Eine Infektion mit dem Pilz kann insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen oder mit einem geschwächten Immunsystem bedrohlich werden. Gefährlich ist Candida auris auch für Patient:innen, die in Krankenhäusern auf der Intensivstation liegen.
Auch in Deutschland ist der Hefepilz Candida auris bereits aufgetaucht. Allerdings liegen die Zahlen hier auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) wurden Stand September 2019 zehn Einzelfälle nachgewiesen.