
In einer Studie teilten Ärzte mit: Der "Londoner Patient" gilt als geheilt. Bild: Getty Images/iStockphoto / Motortion
Gesundheit & Psyche
10.03.2020, 14:0110.03.2020, 14:01
Es ist erst der zweite Fall weltweit: Der
als "Londoner Patient" bezeichnete HIV-Patient ist wahrscheinlich
geheilt.
Etwa zweieinhalb Jahre nach Beendigung der Anti-HIV-Therapie
ist bei dem Patienten kein funktionsfähiges HI-Virus mehr nachweisbar
gewesen, berichtet eine Gruppe um den Mediziner Ravindra Gupta von
der University of Cambridge in der Fachzeitschrift
"The Lancet HIV". Der Patient, der neben HIV eine Blutkrebserkrankung
hatte, hatte zuvor eine spezielle Stammzellspende erhalten. Die
Forscher betonen, dass die Stammzelltherapie eine
Hochrisikobehandlung sei, die für die meisten HIV-Patienten nicht
infrage komme.
So wurde der "Londoner Patient" behandelt
Eine Heilung von Aids ist bis heute grundsätzlich nicht möglich.
Mit Hilfe von antiretroviralen Medikamenten kann der Erreger
allerdings in Schach gehalten und der Ausbruch von Aids langfristig
verhindert werden.
Beim "Londoner Patienten", wie auch beim "Berliner
Patienten" Timothy Brown, der seit 2011 als geheilt gilt, wurde das
Immunsystem durch eine Stammzelltherapie neu aufgebaut. Der
Stammzellspender hatte dabei jeweils eine seltene Mutation, die ihn
immun gegen das HI-Virus macht.
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Erfolg der
Stammzelltransplantation als Heilung für HIV, über den erstmals vor
neun Jahren beim 'Berliner Patienten' berichtet wurde, wiederholt
werden kann", sagt Gupta. Auch der Berliner Patient hatte eine Form
von Blutkrebs.
Das Team um Gupta untersuchte zahlreiche Flüssigkeits- und
Gewebeproben des Londoner Patienten. Die Wissenschaftler fanden in
einigen Proben zwar noch Teile des Erbguts von HI-Viren. Sie gehen
jedoch davon aus, dass es sich dabei um "fossile" DNA-Stränge
handelt, die nicht zu einem vermehrungsfähigen Virus gehören. Viele
andere Daten, etwa die stark zurückgegangene Anzahl HIV-spezifischer
Antikörper, wiesen darauf hin, dass das Virus aus dem Körper des
Patienten verschwunden sei, schreiben die Forscher.
Ab wann gilt ein HIV-Patient als geheilt?
In einem Kommentar, ebenfalls in "The Lancet HIV", stellen Sharon
Lewin und Jennifer Zerbato von der University of Melbourne die Frage, ab wann ein HIV-Patient als geheilt angesehen
werden kann. Die Medizin wisse heute, dass die meisten Viren, die
eine Anti-HIV-Therapie überstehen, defekt seien und sich nicht
vermehren könnten.
"Eine Heilung für HIV könnte besser als 'kein
intaktes Virus' definiert werden denn als 'kein nachweisbares
Virus'", schreiben die Medizinerinnen. Die Studie des Teams um Gupta
sei ermutigend, aber am Ende müsse die Zeit zeigen, ob tatsächlich
von einer Heilung gesprochen werden könne.
(ll/dpa)
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