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Prostata-Krebs: Gezielte Screenings könnten tausende Tode verhindern

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Über einen Bluttest lassen sich in der Regel Hinweise auf eine Prostatakrebs-Erkrankung finden.Bild: imago images / shotshop
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Prostata-Krebs: Simple Präventiv-Maßnahme könnte tausende Leben retten

Prostatakrebs bleibt häufig ein Tabu-Thema unter Männern. Jährlich erkranken Zehntausende hierzulande, einige sterben letztlich daran. Gezielte Screenings könnten solche Todesfälle allerdings verhindern, zeigt eine aktuelle Studie.
30.10.2025, 14:2330.10.2025, 14:24

Unter deutschen Männern ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung. Die entsprechende Diagnose bekommen laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft jedes Jahr rund 65.000 Männer gestellt. Jüngere Personen sind eher seltener betroffen, doch mit dem Alter nimmt das Risiko einer Erkrankung immer weiter zu.

Wird der Krebs erst spät entdeckt oder kann die Ausbreitung trotz Behandlung nicht gestoppt werden, kann das tödlich enden. Rund 15.200 Männer starben laut der Krankenkasse AOK 2023 an den Folgen der Krebserkrankung. Deshalb empfiehlt es sich insbesondere für Männer ab 45 Jahren entsprechende Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen.

Doch so eine Vorsorge ist individuell und freiwillig. Und da Prostatakrebs weiter häufig ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft ist, setzen sich viele gar nicht damit auseinander und haben womöglich noch nie eine Urologie-Praxis von innen gesehen.

Prostatakrebs: Gezielte Screenings können Todesfälle reduzieren

Genau das könnte sich aber bald ändern. Eine neue Langzeitstudie, die kürzlich im "The New England Journal of Medicine" erschien, legt nämlich nahe, dass gezielte Screenings die Sterblichkeit von Männern in Zusammenhang mit Prostatakrebs verringern könnte.

Die Untersuchung basierte auf Daten von etwa 162.000 Männern aus acht europäischen Ländern über einen Zeitraum von 23 Jahren. Davon waren rund 72.000 zur Vorsorge eingeladen worden, berichtet der "Guardian".

Das Ergebnis: Die Einladung zum Screening reduzierte die Todesfälle durch Prostatakrebs um etwa 13 Prozent. Auf etwa 456 eingeladene Männer kam demzufolge ein verhinderter Todesfall. Beziehungsweise: Unter denjenigen, bei denen Krebs festgestellt wurde, kam auf etwa zwölf Männer ein vermiedener Todesfall. Die Ergebnisse sind dem Bericht zufolge "vergleichbar mit denen, die man bei der Brust- oder Darmkrebsvorsorge beobachtet".

Ein groß angelegtes Screening-Programm kann Nachteile haben

Gleichzeitig warnen die Studienautor:innen vor den klassischen Risiken von Früherkennung: Überdiagnosen (also Tumorerkennungen, die nie klinisch relevant geworden wären), unnötige Biopsien, Tests und mögliche Überbehandlung bleiben eine bedeutende Herausforderung.

Die Forschenden betonen deshalb, dass ein allgemeines Screening-Programm nicht ohne Weiteres eingeführt werden sollte. Vielmehr spricht vieles für ein gezieltes Screening, also die Fokussierung auf jene Bevölkerungsgruppen oder Risikomuster, bei denen ein hoher Nutzen bei geringerem Schaden zu erwarten ist.

In Großbritannien ist laut "Guardian" derzeit routinemäßig kein standardisiertes Prostatakrebs-Screening im Rahmen des National Health Service für alle Männer üblich. Männer über 50 Jahre können jedoch eine Blutuntersuchung des PSA-Wertes (PSA‑Test) beim Hausarzt verlangen oder bekommen sie bei Verdacht. Ob und wie solch ein Screening-Programm umgesetzt wird, bleibt vorerst abzuwarten.

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