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mRNA-Impfstoffe verbessern wohl Überlebensrate bei Krebs-Erkrankungen

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mRNA-Impfstoffe wie der von Pfizer-BioNTech schützen offenbar nicht nur vor Corona.Bild: imago images / Vassilis Ververidis
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Überraschender Nebeneffekt: mRNA-Impfstoffe können gegen Krebs helfen

Während der Corona-Pandemie waren mRNA-Impfstoffe in aller Munde, mittlerweile redet kaum noch jemand über sie. Das könnte sich nun aber ändern. Wissenschaftler:innen haben nämlich eine Entdeckung gemacht, die einigen Krebspatient:innen Hoffnung machen dürfte.
24.10.2025, 16:2824.10.2025, 16:28

Viele werden sich noch erinnern: Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie spielten mRNA-Impfstoffe eine bedeutsame Rolle. Ohne sie wäre die Belastung der Krankenhäuser und des Gesundheitssystems wohl noch schwerer gewesen. Auch die Todeszahlen in Verbindung mit Covid wären wahrscheinlich weitaus höher ausgefallen.

Heute denkt kaum noch jemand an die Impfungen, doch eine aktuelle Studie zeigt: Die mRNA-Impfstoffe sind nach wie vor relevant – und haben womöglich einen bedeutsamen Nebeneffekt.

Im renommierten Fachblatt "Nature" ist nämlich zu lesen, dass mRNA-COVID-19-Impfstoffe von Pfizer-BioNTech oder Moderna möglicherweise das Überleben von Krebspatient:innen verlängern können, die mit bestimmten Immuntherapien behandelt werden.

Impfstoffe könnten bei Behandlung von Krebspatienten helfen

Forschende des MD Anderson Cancer Center in Houston und der University of Florida analysierten Daten von fast 1.000 Patient:innen mit fortgeschrittenem Lungen- oder Hautkrebs, die sogenannte Checkpoint-Inhibitoren erhielten. Erkrankte, die innerhalb von 100 Tagen nach Beginn der Therapie eine mRNA-Impfung erhielten, lebten signifikant länger als Ungeimpfte.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass mRNA-Impfstoffe das Immunsystem stimulieren und so die Wirksamkeit der Immuntherapie erhöhen könnten. Der Impfstoff "wirkt wie eine Sirene, die Immunzellen im ganzen Körper aktiviert", sagte der leitende Forscher Dr. Adam Grippin von MD Anderson der Nachrichtenagentur AP zufolge.

Dies könnte insbesondere bei Tumoren von Vorteil sein, die sich normalerweise vor dem Immunsystem verstecken. Dazu plant das Forschungsteam gerade eine größere Studie.

Ein gesundes Immunsystem kann Krebszellen oft früh abwehren, doch manche Tumore tarnen sich vor Immunangriffen. Checkpoint-Inhibitoren lösen diese Tarnung auf und ermöglichen dem Immunsystem, die Tumoren gezielt zu bekämpfen – allerdings nur, wenn das Immunsystem den Tumor überhaupt erkennt.

Doch manche denken noch einen Schritt weiter: Die aktuellen Studienergebnisse könnten den Weg für die Entwicklung personalisierter mRNA-Krebsimpfstoffe ebnen.

"Es zeigt, dass mRNA-Medikamente uns immer wieder mit ihrem Nutzen für die menschliche Gesundheit überraschen", erklärt Jeff Coller, ein mRNA-Spezialist der Johns Hopkins University, der nicht an der Studie beteiligt war, gegenüber der AP. Andere Impfstoffe, wie Grippeimpfungen, hatten bislang keinen ähnlichen Effekt, heißt es bei AP.

Weitere Untersuchungen sind jedoch notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen und die genauen Mechanismen besser zu verstehen.

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