Viele Schönheitsideale prägen die Geschichte der Menschheit – die meisten davon kommen und gehen im Laufe der Zeit und passen sich an kurzweilige Trends oder soziale Bewegungen an. Ein Ideal hat jedoch Bestand: ein schönes Lächeln mit gesunden und weißen Zähnen.
Um diesem Ideal zu entsprechen, ist das regelmäßige Putzen der Zähne mit Zahnpasta wohl eine altbewährte Methode. Am besten dreimal am Tag, ginge es nach den Wünschen der Zahnärzte, mindestens jedoch zweimal.
Für die richtige Pflege und einen guten Schutz ist jedoch die Wahl der richtigen Zahnpasta nicht unerheblich. Laut den Werbeversprechungen auf den Zahnpasta-Verpackungen versprechen uns alle, die perfekte Wahl für unsere Zähne zu sein.
Die Zeitschrift "Öko-Test" hat jetzt verschiedene Produkte genau unter die Lupe genommen. Das überraschende Resultat: viele beliebte Marken fallen gnadenlos durch und können mit den verwendeten Inhaltsstoffen unseren Zähnen sogar eher schaden, als sie zu schützen.
Getestet wurden von "Öko-Test" 48 Zahncremes. Ein besonderer Fokuspunkt, um herauszufinden, wie geeignet diese Zahnpasten für die Pflege der Zähne ist, war der Weißmacher Titandioxid. Der Inhaltsstoff wurde 2022 bereits in Lebensmitteln verboten aufgrund seiner möglicherweise erbgutverändernden Wirkung.
Dennoch konnte "Öko-Test" in 21 von den 48 Universal-Zahncremes immer noch das umstrittene Weißpigment feststellen. Die Hersteller meldeten nach Anfrage des Verbrauchermagazins jedoch zurück, dass sie ihre Rezepturen bereits umgestellt hätten oder in naher Zukunft umstellen würden.
Ein Inhaltsstoff, der hingegen unbedingt in Zahncremes enthalten sein sollte, ist Fluorid. Dieses Mineral schützt die Zähne vor Karies, weshalb diese laut "Öko-Test" mindestens einmal pro Tag mit einer Zahncreme geputzt werden sollten, die mindestens 1000 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg oder ppm) Fluorid enthält.
Vor allem Naturkosmetikpasten enthalten oft kein Fluorid. Stattdessen wurde in vielen Produkten das problematische Schwermetall Blei in Mengen nachgewiesen, welche laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in einem technisch vermeidbar definierten Wert liegen.
Von Blei betroffene Zahncremes sind unter anderem die "Weleda Calendula Zahncreme" und die "Dentural Natural Fluoridfrei".
Blei gilt als Nervengift – schon geringe Mengen können zu Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Gewichtsabnahme führen. Bei "Terra Natura Biodent Basics, ohne Fluoride" konnte zudem Arsen nachgewiesen werden. Der Stoff ist krebserregend und kann bei langfristiger Aufnahme Entwicklungs- und Nervenstörungen verursachen.
Auch als schädlich gilt der Inhaltsstoff Natriumlaurylsulfat. Dieser sorgt in 14 Zahncremes zwar für einen schönen Schaum, kann aber auch die empfindlichen Mundschleimhäute reizen und zu Entzündungen führen.
Nach diesen Hauptkriterien kamen die Tester:innen zu einem bedenklichen Schluss: "Eine gute Zahncreme soll vor Karies schützen und ohne umstrittene Stoffe auskommen. Das schaffen in unserem Test nur 13 von 48 Produkten."
Einige Universal-Zahncremes fielen, zusätzlich zu den bereits aufgezählten Naturkosmetikpasten, beim Test mit einem "ungenügend" durch. Mit dabei sind unter anderem die Zahnpasta von "Aronal", drei Zahncremes von "Colgate" und auch die "Signal Sport Gel Fresh".
Dass sich unter den Testverlierern auch die Kultmarke "Aronal" finden lässt, überrascht. "Öko-Test" hat auf das Ergebnis mit einer Abwandlung des bekannten Werbespruchs reagiert: "Abends Elmex, morgens bloß kein Aronal".
Einige Produkte können die Tester aber uneingeschränkt empfehlen: Bei den Naturkosmetikpasten bestehen unter anderem die "Alverde 5 in 1 Zahncreme Nanaminze" sowie die "Happy Brush Natural Superfresh Zahnpasta" den Verbrauchertest mit einem "sehr gut".
Bei den klassischen Produkten waren die "Dentalux 3- FachSchutz Frische Gel" und die "Dontodent Kräuter" unter den Siegern.
Wer seine Zähne ausreichend pflegen und schützen möchte, sollte in Zukunft bei der Wahl seiner Zahnpasta des Vertrauens also genauer auf die Inhaltsstoffe achten.