
Die Gewerkschaft Verdi ruft das Sicherheitspersonal an Flughäfen in Deutschland zum Streik auf.Bild: dpa / Frank Rumpenhorst
Job & Uni
01.02.2024, 07:1301.02.2024, 07:13
Das Jahr hat chaotisch begonnen und damit ist längst noch nicht Schluss: Los ging es mit den Streiks von Landwirt:innen, dann streikten die Lokführer:innen, die Ärzt:innen von Uni-Kliniken – und jetzt schließlich folgen Busfahrer:innen im ÖPNV und auch Luftsicherheitskräfte am Flughafen.
Der Flugverkehr könnte so am Donnerstag in weiten Teilen Deutschlands zum Erliegen kommen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters trifft es vor allem die Flughäfen Hamburg, Frankfurt am Main, Berlin, Hannover, Köln-Bonn, Leipzig, Düsseldorf, Erfurt, Dresden, Bremen, Stuttgart sowie Karlsruhe/Baden-Baden. Rund 25.000 Sicherheitskräfte ruft Verdi dazu auf, ihre Arbeit niederzulegen. Das hat drastische Konsequenzen.
Streik am Flughafen: Flugzeuge bleiben vielerorts am Boden
Denn ohne die Sicherheitskräfte am Flughafen geht dort nichts: Schließlich kontrollieren die Sicherheitsbeamt:innen am Flughafen die Passagier:innen, bevor diese ins Flugzeug steigen. Was befindet sich im Handgepäck? Trägt jemand eine Waffe am Körper oder will unerlaubt Gegenstände oder Flüssigkeiten mit an Bord nehmen? Mithilfe von Metalldetektoren und Röntgenstrahlen kontrollieren die Sicherheitskräfte jede:n, der oder die in einen Flieger steigen will.

Bei der Sicherheitskontrolle bildet sich eine lange Schlange.Bild: dpa / Bodo Marks
Und dafür sollen die Beschäftigten, zumindest wenn es nach der Gewerkschaft geht, mehr Geld bekommen. Verdi fordert in dem Tarifkonflikt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine pauschale Erhöhung des Stundenlohns um 2,80 Euro, dazu soll es außerdem schnellere Zuschläge geben.
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Das verdienen Luftsicherheitskräfte
Derzeit verdienen die Luftsicherheitskräfte in der untersten Entgeltgruppe 20,60 Euro die Stunde. Bei rund 160 Monatsarbeitsstunden kommen sie so auf ein Brutto-Gehalt von knapp 3300 Euro, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Dazu kämen dann noch Zuschläge für Nachtarbeit, die Arbeit an Sonn- und Feiertagen sowie Mehrarbeit. Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper sagte laut einer Mitteilung dazu:
"Die Arbeit der Luftsicherheitskräfte muss finanziell attraktiv bleiben, damit die dringend benötigten Fachkräfte gewonnen und gehalten werden können."
Glaubt man der Online-Jobplattform Stepstone, gehen die Gehälter für Luftsicherheitsassistent:innen zudem weit auseinander – je nachdem, in welcher Stadt man arbeitet. So kann das Jahresgehalt zwischen mindestens 34.100 und 40.700 Euro schwanken.
Gehalt der Fachkräfte variiert: München zahlt laut Stepstone am besten
Auf der Website listet Stepstone allerdings nicht nur die durchschnittlichen Gehälter je Stadt, sondern verrät auch einen möglichen Gehaltsrahmen. Dieser liegt mit einem möglichen Jahresgehalt von 44.800 Euro in München am höchsten. Allerdings ist München mit einem Mietpreis von 21,10 Euro pro Quadratmeter derzeit auch die teuerste Stadt im Mietpreis-Ranking, wie Statista aufzeigt. Am niedrigsten könnte das Gehalt für die Sicherheitskräfte mit einer Spanne von 31.800 bis 38.600 Euro in Dresden ausfallen.

Kein Sicherheitspersonal, keine Flüge. Bild: IMAGO/Panama Pictures
Zuletzt war es im März 2023 zu Warnstreiks in der Luftsicherheit gekommen. Auch damals schon forderte die Gewerkschaft unter anderem mehr Gehalt für die Beschäftigten. Eine Einigung gab es in insgesamt drei Verhandlungsrunden bislang nicht. Weitere Verhandlungen sind für den 6., 7. sowie den 21. und 22. Februar angesetzt.
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