
Mit dem Kinderwagen ins Café? Nicht in einem Berliner Laden (Symbolbild). Bild: imago images / Westend61
Familie & Freunde
09.12.2019, 11:3509.12.2019, 11:35
Barrierefreiheit? Nicht in einem Café im Berliner Bezirk Moabit. Dort hat die Betreiberin zwei Poller am Eingang platziert, sodass Kinderwagen und Rollstühle nicht mehr reinkommen. Dafür erntete sie jede Menge Kritik – doch nun wehrt sie sich.
Zahlreiche Menschen hatten den Zugang zuvor in den sozialen Medien als kinder- und behindertenfeindlich kritisiert und schlechte Bewertungen auf mehreren Portalen für das Berliner Café hinterlassen. Am vergangenen Mittwoch schaltete sich sogar das Bezirksamt Mitte ein: Man wolle sich kümmern, hieß es.
Dem "Tagesspiegel" sagte Antje Menz, dass sie die Debatte, die ihre Poller ausgelöst haben, überrascht habe. Ihr Ziel sei es demnach, Ruhe für ihr eher älteres Publikum zu schaffen:
"Kinder sind toll – ich habe selbst welche –, aber unser Publikum ist eher älter und gediegen. Und als Betreiberin ist es einfach mein Ziel, den größtmöglichen Nutzen für meine Kunden zu erzielen.“
antje menz im "tagesspiegel"
Außerdem sei es im Café einfach zu eng, so die Betreiberin weiter.
"Wenn hier auch noch Kinderwagen rumstehen, kommen weder der Service noch andere Menschen durch. So ist mehr Platz für alle.“
tagesspiegel
Und was ist mit den Rollstühlen?
Dazu erklärte die Betreiberin, dass die Mitarbeiter Rollstuhlfahrer bereits seit Jahren immer durch einen Seiteneingang hereinlassen würde und das noch nie ein Problem gewesen sei. Entfernen will Menz die umstrittenen Poller nicht:
"Als Geschäftsfrau macht das keinen Sinn für mich. Ich muss Umsatz machen, und den mache ich mit Tischen, an denen die Leute sitzen und konsumieren.“
tagesspiegel
(hd)
Supermärkte sind nicht gerade Orte der Stille und Geruhsamkeit. Menschen zwängen sich in engen Gängen aneinander vorbei, Wägen werden von gestressten Armen herumgeschubst und Regale auseinander gerupft und wieder aufgefüllt. Gleichzeitig gibt es enorm hohe Hygiene-Standards.
Und diese Standards sind wichtig. Wer in Supermärkten und Discountern einkauft, ist zwar häufig genervt vom Gewusel seiner Mitmenschen und ausverkauften Lieblingsartikeln. All das ist aber nichts im Vergleich zu verdrecken oder gar vergammelten Lebensmitteln.