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Bumble: Frauen rebellieren laut Umfrage gegen überholte Dating-Konventionen

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Der Dating-Markt könnte sich 2024 für alle Geschlechter maßgeblich verändern. Bild: Getty Images / nd3000
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Dating-Umfrage: Frauen rebellieren gegen überholte Konventionen

30.12.2023, 13:20
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Seit einigen Jahren gibt es kaum noch eine Aktivität, die nicht digital stattfinden kann und zum größten Teil auch stattfindet. Sport-, Koch- und Sprachkurse, aber auch Meetings für die Arbeit sind vor allem seit der Corona-Pandemie ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden.

Die Möglichkeit, online auch die große Liebe zu finden, war bereits in den Vorjahren zu einem Trend geworden, dank der Vielfalt an Dating-Apps ist diese Entwicklung weiter begünstigt worden. Der Fakt allerdings, dass vor dem ersten gemeinsamen Kaffee Dutzende Male geswipt werden kann, verändert offenbar auch insgesamt die Art, wie wir daten.

Zum Jahresende hat das Dating-Unternehmen Bumble nun eine Prognose veröffentlicht, die einen Ausblick darauf gibt, wie Deutschland sich im Jahr 2024 verlieben will. Neben einem verstärkten Fokus auf mehr Selbstliebe im Dating werden dabei offenbar vor allem weibliche Personen eine deutliche Veränderung spüren.

Genau wie die wohl bekannteste Dating-App Tinder setzt Bumble auf den berühmten Swipe fürs Match. Den Unterschied bei Bumble macht aber seit jeher der darauffolgende Schritt: Der erste Chat kann in der gelben Dating-App nur durch weibliche Nutzer gestartet werden.

Online-Dating soll 2024 Geschlechterrollen aufweichen

Mit dieser "Women first"-Strategie möchte Bumble die Geschlechterrollen aufweichen und schafft laut eigenen Angaben "Gleichberechtigung vom ersten Moment der Beziehung". Diese Gleichberechtigung soll sich 2024 wiederum in der sogenannten "Open-Hearted Masculinity" widerspiegeln. 25 Prozent der von Bumble befragten Männer "trauen" sich mittlerweile offenbar, emotional offen mit potenziellen Partner:innen umzugehen.

Doch auch für Single-Frauen hat Bumble glücklicherweise gute Nachrichten für das kommende Jahr. Erleichterung bringe demnach der sogenannte "Timeline Decline", der 2024 maßgeblich das Dating online wie offline beeinflussen soll.

Zwar erhoffen sich offenbar mehr als 60 Prozent der Frauen vom Swipen noch immer eine langfristige Beziehung. Eine damit verbundene Hochzeit stellen sich aber laut Bumble nur noch etwa 9 Prozent vor. Der klassische Ablauf einer Beziehung rücke zunehmend in den Hintergrund.

Bumble-Nutzer stellen sich gegen klassische Lebensentwürfe

Rund ein Drittel hält sich demnach nicht mehr an klassische Beziehungsabläufe, die vor allem Frauen bezüglich ihres biologischen Alters unter Druck setzt. Familienmitglieder, die das unterstützen, meiden die meisten Singles laut eigenen Angaben.

Die zunehmende biografische Aufweichung lässt Singles auch beim Dating mehr Zeit. Rühmten sich viele in der Vergangenheit gerne mit möglichst vielen Matches und darauffolgenden Dates, stehen die Zeichen 2024 offenbar eher auf "Slow-Dating".

Wie die Umfrage von Bumble zeigt, fokussieren sich die meisten deutschen Singles wieder mehr auf die Qualität ihrer Dates und nicht auf die Quantität. 46 Prozent gaben demnach an, in der Liebe auf Entschleunigung zu setzen. Eine Ent-Jobifizierung, die für die Dating-Apps vielleicht gar nicht so vorteilhaft ist, stehe demnächst ins Haus.

Dating Apps sind auf dem Display eines iPhone SE zu sehen. Rottweil Baden-Württemberg Deutschland *** Dating apps are seen on the display of an iPhone SE Rottweil Baden Württemberg Germany
Die Vielfalt der Dating-Apps hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Bild: imago images / Silas Stein

Gleichzeitig stelle sich eine allgemeine Entspannung auf dem Dating-Markt ein. Für 79 Prozent der Befragten stellt etwa ein größerer Altersunterschied zu potenziellen Partner:innen kein Problem dar. Personen, die mentale Checklisten abarbeiten und dauerhafter Selbstverbesserung hinterherliefen, empfinde die Mehrheit hingegen als stressig.

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Für die Bumble-Prognose befragte das US-Unternehmen im September gut 25.000 Nutzer:innen in Deutschland zu ihrem Dating-Verhalten. Weltweit nutzten 2023 mehr als zwölf Millionen Menschen die App mit dem gelben Waben-Symbol, um einen potenziellen Partner oder auch neue Freund:innen zu finden.

Online-Dating ist mittlerweile allgemein aus den mehr oder weniger romantischen Anfangsgeschichten von Paaren kaum mehr wegzudenken, etwa 24 Prozent der Paare in Deutschland lernen sich laut einer Statista-Umfrage über eine entsprechende App kennen. Etwa ebenso viele Partnerschaften entstanden aber noch immer auf die klassischere Version über gemeinsame Bekannte. Die von Bumble prognostizierten Trends könnten aber auch hier sichtbar werden.

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