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Führerscheinprüfung: Rekordzahl bei Betrugsversuchen – das sind die Tricks

Die Führerscheinprüfung ist ein großer Meilenstein für Jugendliche.
Die Führerscheinprüfung ist ein großer Meilenstein für Jugendliche.Bild: iStockphoto / monkeybusinessimages
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Führerscheinprüfung: Rekordzahl bei Betrugsversuchen – das sind die Tricks

16.10.2023, 20:21
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Die Führerscheinprüfung ist oft – je nach Alter – die erste wichtige Prüfung von Jugendlichen. Kein Wunder, wenn man da so richtig viel Angst hat. Es steht viel auf dem Spiel: Wer einen Führerschein hat, ist plötzlich mobil und damit unabhängig von den Eltern. Doch wer durchfällt, muss die Prüfung wiederholen und auch erneut zahlen.

Aus welchen Gründen es auch sein mag, ob aus Angst oder Faulheit beim Lernen: Die Zahl der Betrugsversuche bei der Führerscheinprüfung hat 2023 ein Rekordniveau erreicht.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres gab es 2711 Täuschungsversuche bei den theoretischen Prüfungen. Das sind 38 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese Zahl teilte der TÜV-Verband am 16. Oktober in Berlin mit. Der Verband geht außerdem von noch mehr Fällen und einer noch höheren Dunkelziffer aus.

Die theoretische Prüfung wird vor dem praktischen Teil abgelegt.
Die theoretische Prüfung wird vor dem praktischen Teil abgelegt.Bild: iStockphoto / AdamGregor

Das sind die beliebtesten Schummel-Tricks von Prüflingen

Die Tricks sind dabei gar nicht einmal so ausgefuchst: Bei einem Drittel der Betrugsversuche oder 33 Prozent trat anstelle des Fahrschülers ein anderer Mensch bei der Prüfung an. 30 Prozent der Prüflinge, also jeder Dritte, nutzte technische Geräte wie Smartphones, Kopfhörer oder Kameras beim Täuschen. Ein weiteres Drittel, beziehungsweise 31 Prozent, nutzen ganz klassisch die guten alten Spickzettel.

Eine weitere Erkenntnis ist eigentlich viel erschreckender als die Schummelei: Nach TÜV-Angaben steigt auch die Gewaltbereitschaft bei Täuschungsversuchen. In 58 Fällen wurden Prüferinnen und Prüfer verbal oder körperlich bedroht. Das passierte mit 28 Fällen doppelt so häufig wie im Vorjahreszeitraum. Bei 337 aufgeflogenen Täuschungen alarmierten die Prüforganisationen die Polizei.

Bisher müssen die Täter:innen bei Betrug jedoch kaum mit ernsthaften Konsequenzen rechnen. Der TÜV-Verband will jedoch mehr Strenge. Er forderte die Fahrerlaubnisbehörden auf, den rechtlichen Rahmen auszuschöpfen und eine Sperrfrist bis zur nächsten Prüfung von bis zu neun Monaten zu verhängen. Dies sei längst nicht überall gängige Praxis. Eine abschreckende Wirkung dieser Sanktionsmöglichkeit, die es seit dem vergangenen Jahr gibt, sei derzeit allerdings nicht erkennbar.

Auch Zahl der Führerschein-Prüfungen auf Rekordhoch

Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten bundesweit rund 1,52 Millionen theoretische Prüfungen abgelegt und damit 127.000 oder 9,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der praktischen Prüfungen lag zwischen Januar und September bei rund 1,32 Millionen – ein Plus von 0,5 Prozent.

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Mit der Zahl der Prüfungen steigen zum Teil natürlich auch die Durchfallquoten. 42 Prozent der theoretischen Prüfungen wurden in den ersten drei Quartalen nicht bestanden. Die Durchfallquote bei der praktischen Fahrprüfung bleibt mit 30 Prozent demnach "auf hohem Niveau stabil". Um das zu verhindern, greifen manche Jugendliche scheinbar zu – teils dramatischen – Mitteln.

(jj/mit Material der afp)

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