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Neues Netflix-Abo sorgt für Ärger: Beliebte Serien und Filme nicht verfügbar

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Seit dem 3. November bietet Netflix ein werbefinanziertes Abo-Modell an.Bild: IMAGO / Kirchner-Media
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Neues Netflix-Abo sorgt für Frust: Beliebte Serien und Filme nicht verfügbar

08.11.2022, 17:5808.11.2022, 19:52
Helen Kleinschmidt
Helen Kleinschmidt
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Für viele Film- und Serienliebhaber:innen ist der Streaming-Anbieter Netflix schlicht und einfach zu teuer. Deshalb bietet Netflix seit Anfang des Monats ein neues Abo-Modell an, für das Nutzer:innen zwar weniger bezahlen müssen, das dafür aber einige Nachteile mit sich bringt.

Seit dem 3. November kann man wahlweise zum neuen Netflix-Tarif wechseln. Es handelt sich dabei um ein werbefinanziertes Abo-Modell, für das man 4,99 Euro im Monat zahlt. Die Werbespots laufen vor und während der Serien und Filme.

Für bereits laufende Abonnements gibt es keine Änderungen – Abonnent:innen anderer Tarife müssen sich deshalb keine Sorgen machen, dass sie plötzlich Werbung zu sehen bekommen.

Grund für das neue Basis-Abo sei die Erschließung einer neuen Kund:innengruppe. "Wir haben bisher eine große Kundengruppe ausgeschlossen, nämlich die Menschen, die sagen 'Hey, Netflix ist mir zu teuer, aber es macht mir nichts aus, Werbung zu sehen'", sagte der Netflix-CEO Ted Sarandos gegenüber "The Hollywood Reporter".

Werbung ist nicht der einzige Nachteil

Doch nicht nur Werbung beeinträchtigt das Serien-Erlebnis für Nutzer:innen des neuen Tarifs. Zum einen dürfen die Inhalte auf der Streaming-Plattform mit diesem Abo-Modell nicht heruntergeladen werden. Zum anderen gibt es zum Start ein weiteres Problem: Netflix mit Werbung läuft noch nicht auf allen Empfangsgeräten: Will man die App beispielsweise auf Apple TV starten, wird man aufgefordert, das Gerät oder den Tarif zu wechseln. Dieser Fehler soll allerdings bald per Update behoben werden.

Wie oft nutzt du Streaming-Angebote?

Das größere Problem dürfte jedoch darin liegen, dass viele Inhalte in der werbefinanzierten Version nicht mehr verfügbar sind. Das liegt an den Lizenzen, die Netflix bezahlt, um Filme und Serien auf seiner Plattform zur Verfügung stellen zu können. Vermutlich gibt es in den jeweiligen Verträgen keine Vereinbarung mit den Produktionsfirmen, dass Werbung vor und während der Inhalte zu sehen sein würde.

Zu den Serien, die bisher für Nutzer:innen des neuen Basis-Abos gesperrt sind, gehören unter anderem "House of Cards", "The Office", "Brooklyn Nine-Nine" und "Vikings". Auch einige Filme wie "The Wolf of Wall Street", "Notting Hill" und "American Psycho" sind nicht verfügbar.

Basis-Abo sorgt für empörte Streaming-Fans

Bei vielen Streaming-Fans sorgen diese Nachteile für Empörung: Würde das Abo-Modell kostenlos zur Verfügung stehen oder deutlich weniger kosten, wären die Beeinträchtigungen kein großes Problem. Da Netflix allerdings knapp fünf Euro pro Monat verlangt, dafür, dass man Werbung schauen muss und viele beliebte Serien und Filme nicht geschaut werden können, sei das Modell unverhältnismäßig.

Ein Instagram-User bemerkt unter dem Beitrag von Netflix:

"Also ich zahle 4,99 Euro für einen Streaming-Dienst, der immer mehr runternimmt und mir dazu noch Werbung reindrückt. Dann kann ich auch Fernsehen."

Viele fühlen sich von Netflix vor den Kopf gestoßen: "Ich dachte, keine Werbung wäre das Alleinstellungsmerkmal?" und "Man bezahlt und bekommt trotzdem Werbung? Oje, was für eine Schande", lauten weitere Kommentare.

Whatsapp-AGBs ändern sich: Nutzer müssen akzeptieren oder wechseln

Privatsphäre und Nutzungsbedingungen sind für die meisten Verbraucher:innen seit Beginn des Smartphone-Zeitalters ein steter Begleiter – und ein nerviger obendrein. Es gab Zeiten, da gingen Kettenbriefe auf Whatsapp oder Facebook um, die zum Widerruf der jeweiligen Dienst-AGBs aufriefen. Meist wurde die Boomer-Generation – sprich: Eltern, Tanten und Onkel – von dem Trend angesprochen. Doch im Endeffekt erreichte das Thema auch die jüngeren Generationen.

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