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Hochwasser in Bayern: Älteste Klosterbrauerei der Welt in Gefahr

Das Kloster Weltenburg wurde bereits im Jahr 600 gegründet.
Das Kloster Weltenburg wurde bereits im Jahr 600 gegründet. Bild: iStockphoto / lenawurm
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Hochwasser in Bayern: Älteste Klosterbrauerei der Welt in Gefahr

13.12.2023, 13:19
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Der viele Schnee, über den sich Bayern zuerst gefreut haben dürfte, wird dem Bundesland jetzt offenbar zum Verhängnis. Der plötzliche Wetterumschwung mit anhaltendem Regen und warmen Temperaturen ergibt eine gefährliche Kombination: Die große Menge an Schnee taut. Das erhöht die ohnehin schon große Wassermenge durch den Dauerregen der letzten Tage schlagartig.

Die Folge: Das Wasser kann nicht schnell genug abfließen, die Pegelstände der Flüsse steigen rasant und treten teilweise über die Ufer. Genau diese Situation kündigten Meteorlog:innen zuletzt immer wieder in ihren Wetterprognosen an. Der deutsche Hochwasserdienst warnt vor weiter steigenden Überschwemmungen und gibt die Meldestufe drei aus.

Besonders betroffen von dem Hochwasser in Bayern ist die Donau, nach der Wolga der zweitgrößte und zweitlängste Fluss in Europa. Obwohl rund 200 Kilometer langen Deichlinien im Donautal zwischen Straubing und Vilshofen die Anwohner an den meisten Stellen schützen, sind nicht alle Orte ausreichend vor dem regelmäßig auftretenden Hochwasser geschützt.

Weltberühmtes Kloster durch Hochwasser in Gefahr

Derzeit bangt Bayern vor allem um die Sicherheit eines ganz besonderen Bauwerks: das Kloster Weltenburg. Dieses imposante Bauwerk liegt nicht nur pittoresk an einer Donauschleife mitten im Wald, es ist auch die älteste Klosterbrauerei der Welt. Pro Jahr besuchen 500.000 Touristen das weltberühmte Kloster.

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Doch derzeit ist das Kloster von der Überflutung bedroht: Die Hochwasser-Lage in Bayern bleibt weiterhin angespannt. An der Donau steigen nach einer kurzen Entspannungsphase die Pegel wieder weiter. Eine Entwarnung ist somit erst einmal nicht zu erwarten: Auch heute soll es weiter regnen. Für die Landkreise Kelheim, Neuburg-Schrobenhausen und die Stadt Ingolstadt könnte der Scheitel laut Hochwassernachrichtendienst auch erst am Freitag erreicht werden.

Am Kloster Weltenburg im Landkreis Kelheim arbeiten Helfer:innen derzeit unter hohem Druck am Aufbau zusätzlicher Hochwasser-Schutzmaßnahmen.

Ungünstige Lage: Historisches Kloster wird immer wieder überflutet

Das weltberühmte Kloster war in den letzten Jahrzehnten immer wieder von extremeren Hochwasserlagen betroffen. Denn so schön es auch gelegen ist, so riskant ist die Flussnähe für den historischen Bau. Das Kloster Weltenburg liegt am Eingang der Weltenburger Enge – einem Durchbruch durch den anstehenden Jurafelsen, den sich die Donau im Laufe der Jahrtausende geschaffen hat.

Das Kloster Weltenburg ist besonders oft von Hochwasser betroffen.
Das Kloster Weltenburg ist besonders oft von Hochwasser betroffen. Bild: iStockphoto / lenawurm

Zwar ist ein Hochwasser alle 30 bis 50 Jahre an der Donau normal, doch immer öfter kommt es zu außergewöhnlich schlimmen Überschwemmungen. Im Jahr 1999 ereignete sich ein dramatisches Pfingsthochwasser, bei dem der Pegel in Kelheim acht Meter erreichte. Das Wasser drang durch die Erdgeschossfenster in das Kloster ein und überflutete die Brauerei und Klosterschenke. Nach einem weiteren extremen Hochwasser im Jahr 2005, bei dem Teile Weltenburgs bereits unter Wasser standen, wurde 2006 der Hochwasserschutz für den historischen Bau noch einmal verbessert.

Das Kloster Weltenburg ist die älteste Klosterbrauerei der Welt und die älteste klösterliche Niederlassung Bayerns. Gegründet wurde es um das Jahr 600 von den Wandermönchen Eustasius und Agilus von Luxeuil. Die berühmte Asamkirche im Kloster wurde vor 200 Jahren von den Gebrüdern Asam erbaut. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts steht das Kloster unter Denkmalschutz.

Israels Verteidigungsminister: Irans Angriff ist gescheitert
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Israels Verteidigungsminister hat den iranischen Angriff auf sein Land als gescheitert erklärt. Es werde Teheran zudem nicht gelingen, Israel abzuschrecken, sagte Joav Galant nach Angaben seines Büros am Dienstag zu israelischen Soldaten. Die vom Iran abgefeuerten Marschflugkörper und Drohnen hätten Israel nicht erreicht. "Von 100 ballistischen Raketen sind vier in Israel heruntergegangen. Dies ist das Ergebnis unserer Vorbereitungen mit unseren internationalen Partnern", so Galant weiter.

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