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Supermarkt: Ganze Branche prophezeit weitere Preiserhöhungen

Consumers, stock market, everyone contends with inflation Worker stocks a dairy case in a Whole Foods Market supermarket in New York on Wednesday, October 5, 2022. Treasury yields have climbed as the  ...
Die Spitze der Preiserhöhungen im Supermarkt soll noch nicht erreicht sein. Bild: IMAGO images/Levine-Roberts
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Eine Branche in der Krise: Weitere Preiserhöhungen sollen kommen

31.10.2022, 14:1431.10.2022, 14:29
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Aufgrund stark gestiegener Produktionskosten kämpft eine gesamte Industrie aktuell damit, standhaft zu bleiben. Denn in sämtlichen Bereichen der Milcherzeugung droht nun ein weiterer Anstieg der Preise – profitieren soll davon besonders die Milchproduktion, also die Massentierhaltung.

Molkereien sehen sich im Nachteil

Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtete, steckt die Kuhmilchindustrie gerade in einer schwierigen Lage. Grund sei zum einen ein anhaltender Rohstoffmangel, hinzu kommen gestiegene Kosten für Löhne, Logistik, Energie und Verpackungen. Während Molkereien, die die Milch verarbeiten, finanziell darunter leiden sollen, kommt die Krise den Betrieben in der Kuhmilchproduktion, die die Tiere halten, scheinbar sogar zugute. Zwar seien auch sie von den gestiegenen Kosten betroffen, durch verbesserte Margen sei der Rohmilchpreis aber dennoch gestiegen.

Das Problem sei allerdings, dass die Betriebe in der Kuhmilchproduktion sich selbst nicht im Vorteil sehen. Teilweise müssen viele nach eigenen Aussagen dicht machen und Investitionen verschieben oder beispielsweise an Futterkosten sparen. Die dadurch immens gestiegenen Rohmilchpreise sollen dabei keinesfalls zu einem Anstieg der Kuhmilchproduktion führen, heißt es von den Betrieben.

Kühe in Stallhaltung Bauernhof Atmosphäre *** Cows in barn Farm atmosphere
Kühe stehen dicht an dicht in einem Milchbetrieb. Bild: imago images/Michael Eichhammer

Konflikt der Produzenten mit Supermarkt oder Discounter

Peter Stahl, Chef des Nahrungsmittelherstellers Hochland und Vorsitzender des Milchindustrie-Verbands, sieht das ähnlich. Der "Milchpeak" in der EU sei vorbei. Außerdem sehe er als Leidtragende viel mehr die Milchproduzenten als den Handel, betonte er in Bezug auf die umkämpften Verträge: "Der Schmerz wird bei den Herstellern größer sein, als beim Handel."

"Wir stehen vor weiteren Preiserhöhungen."
Peter Stahl, Chef von Hochland und Vorsitzender des Milchindustrie-Verbands

In den neuen Verträgen zwischen Produktion und Handel werden für die Endprodukte wie Käse, Joghurt oder Milch höhere Preise gefordert. Doch ob Supermarkt oder Discounter, der Handel akzeptiert diese Erhöhung häufig nicht, wodurch es in der Vergangenheit teilweise schon zu Auslistungen und Lieferstopps kam. Laut Stahl gebe es dennoch einen "deutlichen Nachholbedarf" an Preiserhöhungen. Er sagt: "Wir stehen vor weiteren Preiserhöhungen."

Bildnummer: 59783021 Datum: 21.04.2011 Copyright: imago/blickwinkel
Hausrind (Bos primigenius f. taurus), im Stall angekettete Milchkuehe, Deutschland domestic cattle (Bos primigenius f. taurus), dair ...
Mit Milchkühen lässt sich derzeit viel Profit machen.Bild: imago images / imago stock&people

Fehlende Finanzierung für klimafreundliche Betriebe

Neben dem Konflikt zwischen Handel und Herstellung fühlt sich die Kuhmilchindustrie auch in der Energiekrise benachteiligt, wie der Milchindustrie-Verband kommunizierte. Daraufhin wurde der Branche zwar weitere Unterstützung zugesagt, allerdings auch appelliert, dass eine weitere Verbesserung hinsichtlich der klimaschädlichen Produktion sowie Biodiversität angestrebt werden müsse.

Die Industrie kämpft hingegen mit neuen und geplanten Auflagen zu diesen Themen und kritisiert, dass eine Finanzierung hierzu fehlt.

"Gewalt beginnt mit einem Witz" – Aktivistin mit klarem Aufruf an Männer
Alina Kuhl klärt auf Social Media mit ihrem Account "The Monday Talks" über Gewalt gegen Frauen auf. Im Interview mit watson spricht sie über strukturelle Gewalt, Täter-Opfer-Umkehr, den Mythos der "Male Loneliness Epidemic" und warum Veränderung aus der Gesellschaft heraus kommen muss.

Alina kennt die Strukturen hinter geschlechtsspezifischer Gewalt sehr gut. Sie hat als Datenanalystin für eine NGO gearbeitet, die sich gegen häusliche Gewalt einsetzt. Außerdem arbeitet sie seit vielen Jahren ehrenamtlich für verschiedene Hilfetelefone für häusliche und sexualisierte Gewalt.

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