
In vielen Supermärkten und bei Discountern wird bislang vor allem Fleisch aus schlechten Haltungsbedingungen verkauft. Bild: www.imago-images.de / Michael Gstettenbauer
Supermarkt
Tierwohl und gute Haltungsbedingungen sind Kategorien, die immer mehr Verbraucher:innen am Herzen liegen. Um diese beim Kauf von tierischen Lebensmitteln nachvollziehen zu können, ist 2019 ein Label eingeführt worden, das die Haltungsform kennzeichnet und in vier Stufen unterteilt.
Supermarkt: Aldi weitet Tierwohl-Plan aus
Trotz dessen ist Fleisch aus den Haltungsstufen 1 und 2, die für kaum tragbare Bedingungen stehen, in Supermarkt- und Discounter-Sortimenten noch immer stark vertreten. Laut einer Untersuchung von Greenpeace lag der Anteil 2022 sogar noch bei 88,4 Prozent. Aldi Nord und Aldi Süd haben jetzt angekündigt, mit diesem Umstand aufzuräumen.
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Nachdem Aldi bereits 2021 angekündigt hatte, Frischfleisch bis 2030 nur noch in den Haltungsformen 3 und 4 zu verkaufen, weitete der Discounter dieses Vorhaben nun aus. So soll dieser Wandel jetzt auch gekühltes Fleisch sowie Wurstwaren beinhalten. Fertiggerichte und internationale Spezialitäten hingegen bleiben von der Reform vorerst unberührt.
Bis 2025 verspricht Aldi zudem, bereits "vollständig" auf die Haltungsstufe 1 zu verzichten. 2026 soll dann ein Drittel des angebotenen Fleisches aus den Stufen 3 bis 4 sein.
Supermarkt: Aldi bezieht auch Milch mit ein
Die Entscheidung, jetzt auch verarbeitete Produkte einzubinden, begründeten Katrin Beyer, Managerin bei Aldi Nord, und Julia Adou, zuständig für die Nachhaltigkeitsstrategie bei Aldi Süd, gegenüber der "Lebensmittelzeitung" mit mehreren Vorteilen. Unter anderem erschließe man sich so einen weiteren großen Absatzmarkt. Außerdem werde so sichergestellt, dass die geschlachteten Tiere auch ganzheitlich verarbeitet werden.

In vielen Betrieben werden Kühe noch immer angekettet. Bild: imago images / imago stock&people
Doch auch in puncto Milch schlägt Aldi als erster unter den deutschen Supermärkten und Discountern einen neuen Weg ein, nachdem die Haltungsform seit 2022 auch auf Milchprodukten gekennzeichnet wird. Hier verspricht das Unternehmen sogar schon bis 2024 auf die Haltungsstufe 1 bei der Trinkmilch seiner Eigenmarken zu verzichten. Zudem werde man auch hier bis 2030 auf die Haltungsstufen 3 und 4 umsteigen.
Das bedeuten die verschiedenen Haltungsstufen
Konkret beziehen sich die Haltungsstufen allerdings nur auf die Mast der Tiere, und somit vorrangig um deren Platz. Die ersten beiden Stufen unterscheiden sich zudem nicht sonderlich stark voneinander. So hat ein Schwein mit einem Gewicht von 50 bis 110 Kilogramm in Stufe 1 nur 0,75 Quadratmeter Platz, in Stufe 2 sind es zehn Prozent mehr.
Bei Hühnern sind es in Stufe 1 hingegen 39 Kilogramm pro Quadratmeter, was etwa 26 Hühnern entspricht – in Stufe 2 sind es 35 Kilogramm.

Hier haben Hühner in der Massentierhaltung einen Zugang zum "Außenklima".Bild: IMAGO images/blickwinkel/S. Peifer
Label bezieht sich nicht auf Transport und Schlachtung
In Stufe 3 erhöht sich der Platz dann noch einmal und liegt bei Schweinen dann über einem Quadratmeter. Zudem ist der Mastbetrieb verpflichtet, die Ställe an mindestens einer Seite zu öffnen, weshalb die Stufe auch mit "Außenklima" gekennzeichnet ist. Mit 25 Kilogramm sind hier zudem nur noch etwa 17 Hühner pro Quadratmeter gestattet.
Nur Stufe 4 garantiert den Tieren hingegen einen ständigen Zugang nach draußen sowie mehr Platz im Stall. Kritisiert wird allerdings, dass das Label gesundheitsbezogene Kriterien sowie den Transport und die Schlachtung der Tiere nicht umfasst.
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